| Diamond League Monaco

Beatrice Chepkoech pulverisiert Hindernis-Weltrekord

Die Bahn in Monaco hat sich am Freitag beim Diamond League-Meeting wieder als schnell erwiesen. Allen voran steigerte Beatrice Chepkoech den Weltrekord über 3.000 Meter Hindernis um mehr als acht Sekunden.
Jan-Henner Reitze

Schnelle Zeiten über die Mittel- und Langstrecken. Dafür ist das Diamond League-Meeting in Monaco (Monte Carlo) bekannt. Diesem Ruf wurde die Bahn auch am Freitag wieder mehr als gerecht. Über 3.000 Meter Hindernis unterbot Beatrice Chepkoech (Kenia) den Weltrekord von Ruth Jebet (Bahrain; 8:52,78 min) um mehr als acht Sekunden. Die Olympia-Vierte kam schon nach 8:44,32 Minuten ins Ziel.

„Ich wollte den Weltrekord. Das war seit Saisonbeginn mein Plan. Ich wusste, dass Monaco dafür die größte Chance bieten würde, wegen des Wetters, des Publikums und der gesamten Gegebenheiten“, erklärte die neue Weltrekordlerin. „Von 8:44 habe ich nicht zu träumen gewagt. Aber ich bin immer noch sicher, dass diese Zeit weiter unterboten werden kann.“

Vize-Weltmeisterin Courtney Frerichs (USA) steigerte den Nordamerika-Rekord als Zweite auf 9:00,85 Minuten. Wie bei der WM kam Hyvin Kiyeng (Kenia; 9:04,41 min) auf Rang drei. Als beste Europäerin lief die Norwegerin Karoline Bjerkeli Grovdal als Elfte 9:18,36 Minuten. Schneller war in Europa in diesem Jahr noch keine Athletin.

Weltklasse-Zeiten durch Caster Semenya und Nijel Amos

Die 800 Meter der Männer waren das schnellste Rennen seit dem Weltrekordlauf von David Rudisha (Kenia; 1:40,91 min) bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien). Nijel Amos (Botswana) hatte damals in 1:41,73 Minuten Silber geholt. In Monaco lief er in 1:42,14 Minuten wieder an diese Zeit heran. Hinter ihm stellten Brandon McBride (Kanada; 1:43,20 min) und Saúl Ordonez (Spanien; 1:43,65 min) Landesrekorde auf.

Bei den Frauen jagte Caster Semenya (Südafrika) vergeblich den Weltrekord. In 1:54,60 Minuten blieb sie etwas über ihrer Zeit aus Paris (Frankreich; 1:54,25 min). Dennoch war es die sechstschnellste Zeit in der Geschichte.

Shaunae Miller-Uibo bleibt über 400 Meter unter 49 Sekunden

Über 400 Meter blieb Olympiasiegerin Shaunae Miller-Uibo (Bahmas) in 48,97 Sekunden erstmals unter der 49-Sekunden-Marke. Die 24-Jährige steigerte ihre Bestleistung damit um rund eine halbe Sekunden und übernahm den zehnten Platz in der Geschichte ihrer Disziplin. Schneller war zuletzt Sanya Richards-Ross (USA) im Jahr 2009. Vize-Weltmeisterin Salwa Eid Naser (Bahrain) steigerte den Asienrekord als Zweite auf 49,08 Sekunden.

Serienweise Bestzeiten brachte auch das 1.500-Meter-Rennen der Männer. Timothy Cheruiyot (Kenia) ließ in 3:28,41 Minuten Landsmann und Weltmeister Elijah Manangoi (Kenia; 3:29,64 min) hinter sich. Dahinter steigerte Filip Ingebrigtsen den norwegischen Landesrekord auf 3:30,01 Minuten, vor seinem erst 17-Jährigen Bruder Jakob, der seinen U20-Europarekord noch einmal um knapp fünf Sekunden auf 3:31,18 Minuten verbesserte.

Danil Lysenko meistert 2,40 Meter

Auch in den Sprungdisziplinen gab es starke Leistungen. Der unter neutraler Flagge startende Hallenweltmeister im Hochsprung Danil Lysenko floppte erstmals in seiner Karriere über 2,40 Meter, als 14. Mensch in der Geschichte.

Olympiasieger Christian Taylor (USA) landete im Dreisprung bei 17,86 Metern, unterstützt von 2,1 m/sec Rückenwind.

Im Stabhochsprung der Frauen schafften gleich acht Athletinnen 4,75 Meter. Die unter neutraler Flagge startende Anzhelika Sidorova meisterte als Siegerin 4,85 Meter und lag damit vor der Weltmeisterin von 2015 Yarisley Silva (Kuba; 4,80 m).

Sprintgrade nicht rekordverdächtig, mit Kurve aber schon

Auf der Sprintgeraden gab es kein so großes Feuerwerk an Spitzenzeiten. Sergey Shubenkov legte die 110 Meter Hürden in 13,07 Sekunden zurück. Der unter neutraler Flagge startende Russe war in diesem Sommer schon mehrfach unter 13 Sekunden geblieben. Vize-Weltmeisterin Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste) setzte sich über 100 Meter in 10,89 Sekunden durch.

Über 200 Meter sah es in Sachen Bestzeiten schon wieder anders aus: Noah Lyles (USA) steigerte sich um weitere vier Hundertstel auf 19,65 Sekunden. In der Geschichte waren nur sieben Männer schneller.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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