Amanal Petros hat am Dienstagabend bei der EM in Berlin über 10.000 Meter Platz 16 erkämpft. Mit-Favorit Richard Ringer beendete das Rennen acht Runden vor Schluss vorzeitig.
Amanal Petros (SV Brackwede) ließ sich vom hohen Anfangstempo nicht beirren, gab sich angriffslustig und hielt bis Streckenhälfte an siebter Stelle laufend grandios Kontakt zur Spitze. Doch dann riss das Feld immer weiter auseinander. Der Langstreckler eritreischer Herkunft biss weiter auf die Zähne und mühte sich redlich um Anschluss. Doch auf den letzten zwei Kilometern war klar, dass er bei 31 Grad im Schatten nicht mehr würde reißen können als den 16. Platz in 29:01,19 Minuten.
Auf der Zielgeraden animierte Amanal Petros das Publikum noch einmal zum Anfeuern. An der Spitze zündete der Franzose Morhad Amdouni 100 Meter vor dem Ziel den Turbo, um in 28:11,22 Minuten den Europameistertitel zu holen. Der Deutsche Meister Sebastian Hendel (LG Vogtland; 29:53,45 min) kam als 24. ins Ziel. Abgeschlagen beendete Mit-Favorit Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) das Rennen acht Runden vor Schluss vorzeitig.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF
Amanal Petros (SV Brackwede):
Mir ist die Kraft ausgegangen. Ich habe versucht Wasser zu nehmen, aber das hat dreimal nicht geklappt. Ich habe gar nicht gemerkt, dass Richard rausgegangen ist. Ich habe mich nur auf mich konzentriert. Am Anfang hatte ich ein gutes Gefühl und konnte ja auch bis 8.000 Meter durchziehen. Ich lebe ja jetzt schon einige Jahre in Deutschland. Deshalb haben mir die hohen Temperaturen zugesetzt. Aber insgesamt bin ich zufrieden. Es war mein erster Wettkampf auf so einem Niveau und ich bin heil angekommen.
Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen):
Ich muss jetzt erst einmal in die Eistonne zum Regernieren. Dann werden wir sehen wie es weitergeht. Ich muss wieder locker werden, es muss Sauerstoff in die Beine kommen. Vom Tempo her waren 2:50 Minuten für 1.000 Meter vollkommen okay. Die vorne waren, habe ich beim Europacup alle geschlagen. Ich werde mich mit Amanal Petros und dem Bundestrainer zusammensetzen und schauen, wie es über 5.000 Meter ausschaut. Einer von uns wird sicher laufen. Das sind wir dem Publikum schuldig. Im Endeffekt bin ich nicht völlig entkräftet rausgegangen. Es wäre eine Quälerei geworden und sehr langsam, wenn ich noch ins Ziel gelaufen wäre.
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