Der Franzose Jimmy Gressier hat am Sonntag im Rahmen des Halbmarathons von Lille den Europarekord über fünf Kilometer gebrochen. Als erster Europäer blieb er unter 13 Minuten. Für Gesa Krause lohnte sich der Trip nach Frankreich: Sie rannte in 15:26 Minuten neue Bestzeit.
Vor den Augen des begeisterten Heimpublikums hat der Franzose Jimmy Gressier am Sonntag in Lille (Frankreich) seinen eigenen Europarekord über fünf Kilometer gebrochen. Der 27-Jährige setzte sich in 12:57 Minuten vor dem zeitgleichen Santiago Catrofe aus Uruguay durch, der seinerseits den Südamerika-Rekord von 13:30 Minuten pulverisierte. Gressier ist damit der erste Europäer, der über fünf Kilometer die 13 Minuten unterboten hat. Auch der drittplatzierte Franzose Yann Schrub blieb in 13:00 Minuten noch unter der alten Rekordmarke. Er konnte knapp den Äthiopier Adisse Yihune (13:04 min) in Schach halten.
Den alten Europarekord von 13:12 Minuten hatte sich Jimmy Gressier mit dem Schweizer Dominic Lokinyomo Lobalu geteilt. Nun ist er der alleinige Rekordinhaber und nimmt in der ewigen Weltbestenliste, die Weltrekordler Berihu Aregawi (Äthiopien; 12:49 min) anführt, Rang fünf ein. Mit dem EM-Zweiten über die Hindernisse Djilali Bedrani (13:36 min) auf Rang acht und dem eine Sekunde langsameren Luc de Baron auf Platz zehn schafften es bei dem 5-Kilometer-Rennen, das im Rahmen des Halbmarathons von Lille ausgetragen wurde, zwei weitere Franzosen in die Top Ten.
Neue Bestzeit im "Straßenlauf-Chaos" für Gesa Krause
Auch Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) nahm eine Bestzeit aus Lille mit. In 15:26 Minuten wurde sie beim Sieg von Hirut Meshesha (Äthiopien; 14:30 min) Elfte und kam dabei bis auf zwei Sekunden an ihre Bestzeit über 5.000 Meter auf der Bahn heran. Auf der Straße war sie die fünf Kilometer in den Vorjahren meist nur beim Silvesterlauf ihres Vereins gelaufen, ihre alte "PB" (15:48 min) stammt von Silvester 2023.
Nur vier deutsche Läuferinnen waren in den vergangenen fünf Jahren schneller, allen voran Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), die mit 14:52 Minuten an der Spitze der ewigen deutschen Bestenliste steht. Offizielle deutsche Rekorde führt der Deutsche Leichtathletik-Verband über fünf Kilometer nicht.
"Über Bestzeiten freuen wir uns natürlich immer, auch wenn das Rennen alles andere als rund gelaufen ist", bilanzierte die 32-Jährige bei Instagram. Mit dem gemeinsamen Massenstart der Läuferinnen und Läufer, Schubserei, Überholmanövern und vollen Straßen habe das "Straßenlauf-Chaos" ein neues Level erreicht: "Teilweise war das richtiges Slalomlaufen, es fiel mir schwer, meinen Platz zu finden. [...] Irgendwie feier ich's aber total. Die Stimmung ist einfach unschlagbar!" Das Rennen in Lille diente als Formtest vor dem geplanten Halbmarathon-Start in Berlin am 6. April.