| Apeldoorn 2025

Hallen-EM Tag 3 | Dreimal Edelmetall für den DLV, einmal sogar mit deutschem Rekord

© Stefan Mayer
Dreispringer Max Heß hat am Samstag nach viermal Bronze auch Silber zu seiner Medaillensammlung bei Hallen-Europameisterschaften hinzugefügt. Jeweils Bronze in Apeldoorn holten Malaika Mihambo im Weitsprung und Till Steinforth im Siebenkampf, der dabei sogar einen deutschen Rekord aufstellte.
Jan-Henner Reitze

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Dreispringer Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) hat seit 2017 bei Hallen-Europameisterschaften Bronze abonniert gehabt. In Apeldoorn (Niederlande) kletterte er am Samstag nach viermal auf Rang drei eine Stufe höher auf dem Podest. 17,43 Meter waren der zweitbeste Sprung seiner Karriere und brachten Silber. Übertreffen konnte diese Weite nur der gebürtige Kubaner Andy Díaz Hernández (17,71 m), der seit 2023 für Italien startberechtigt ist. Dritter wurde mit Andrea Dallavalle (17,19 m) auch ein Italiener.

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) hob sich ihren besten Sprung des Tages wieder einmal für den sechsten Durchgang auf, in dem sie sich im Weitsprung noch vom fünften Rang aufs Podium verbesserte. 6,88 Meter brachten die Olympiasiegerin von 2021 auf Rang drei. Zum ersten großen Hallen-Titel fehlten sieben Zentimeter. Den sicherte sich die Italienerin Larissa Iapichino mit 6,94 Metern vor Annik Kälin, die ihren Schweizer Rekord auf 6,90 Meter steigerte.

Unglücklich verlief der Wettkampf für Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden), die sich im sechsten Durchgang verletzte und im Rollstuhl aus der Halle gefahren wurde. Vorher hatte sie 6,32 Meter erreicht, die Rang acht bedeuteten.

Till Steinforth mit deutschem Rekord zu Bronze

Mit einem beherzten 1.000-Meter-Rennen zum Abschluss krönte Till Steinforth (SV Halle) zwei überragende Siebenkampf-Tage und sicherte sich mit deutschem Rekord (6.388 pt) Bronze. In der Abschlussdisziplin steigerte der 22-Jährige seine Bestzeit (2:42,84 min) um sechs Sekunden auf 2:36,69 Minuten. Das war nötig, um Zehnkampf-Europameister Johannes Erm (Estland; 6.380 pt) in Schach zu halten. Rekorde purzelten auch im Kampf um Gold: Sander Skotheim (Norwegen) verbesserte seinen Europarekord auf 6.558 Punkte, auch der zweitplatzierte Schweizer Simon Ehammer (6.506 pt) blieb noch über der alten Bestmarke. Tim Nowak (SSV Ulm 1846; 5.913 pt) und Marcel Meyer (Hannover 96; 5.882 pt) belegten die Plätze zehn und elf.

Den Hochsprung der Männer dominierte der Ukrainer Oleh Doroshchuk, der bis einschließlich 2,34 Meter alle Höhen im ersten Versuch meisterte. Der Tscheche Jan Stefela hob sich nach zwei Fehlversuchen über 2,32 Meter noch einen Sprung für 2,34 Meter auf, scheiterte aber knapp. Mit 2,29 Metern landete er auf Rang zwei vor dem höhengleichen Italiener Matteo Sioli. Bei Tobias Potye (Cologne Athletics) platzte der Knoten nicht, er belegte mit 2,17 Metern Rang sechs.

Im Stabhochsprung der Frauen gewann Angelica Moser (Schweiz) nach 2021 ihren zweiten Hallen-EM-Titel. Die 27-Jährige stellte dabei ihren Landeskord (4,80 m) ein und scheiterte erst danach dreimal an 4,89 Metern. Zum dritten Mal nacheinander holte Tina Šutej (Slowenien; 4,75 m) Silber. Die 36-Jährige war erstmals 2007 bei einer Hallen-EM dabei. Marie-Julie Bonnin (Frankreich; 4,70 m) wurde Dritte.

Lieke Klaver schenkt Heim-Publikum Gold

Im 60-Meter-Finale der Männer stürmten zwei Briten aufs Podium. Jeremiah Azu war nicht zu halten und sprintete in 6,49 Sekunden mit Bestleistung zu Gold. Der Schwede Henrik Larsson steigerte seinen Landesrekord als Zweiter auf 6,52 Sekunden vor dem nächsten Briten Andrew Robertson (6,55 sec). Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) erreichte bei seiner dritten Hallen-EM zum dritten Mal das Finale und wurde diesmal Fünfter (6,57 sec).

An den Abschluss des Abends waren die 400 Meter der Frauen gelegt - denn hier hofften die Gastgeber auf Gold. Auch in Abwesenheit von Femke Bol, die in diesem Winter auf Einzelstarts verzichtet, kam die Favoritin mit Lieke Klaver aus den Niederlanden. Die 26-Jährige (50,38 sec) konnte dem Druck und den Angriffen von Silbermedaillen-Gewinnerin Henriette Jæger (Norwegen; 50,45 sec) standhalten. Die Niederländerin sicherte sich nach schon sieben internationalen Goldmedaillen mit der Staffel auch ihren ersten großen Einzel-Titel. Zu Bronze lief Paula Sevilla (50,99 sec), die den spanischen Landesrekord einstellte.  

Bei den Männern konnte sich mit Attila Molnár (Ungarn; 45,25 sec) der jahresschnellste Europäer im Rennen um Gold durchsetzen. Der 23-Jährige wurde von Maksymilian Szwed gefordert, der den polnischen Hallenrekord auf 45,31 Sekunden steigerte und Silber gewann. Bronze ging an Jimy Soudril (Frankreich; 45,59 sec).

Finalplätze klar gemacht

Eine Reihe Finalplätze machten die DLV-Athletinnen und -Athleten in den Vorrunden klar. Drei der acht Kugelstoß-Finalistinnen tragen die DLV-Farben: Olympiasigerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim; 18,95 m), Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge; 18,48 m) und Alina Kenzel (VfB Stuttgart; 18,31 m) sind im Kampf um die Medaillen dabei.

Über 3.000 Meter zogen Lea Meyer (VfL Löningen; 8:56,36 min), Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd; 7:51,72 min) und Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch; 7:56,18 min) in den Endlauf ein.

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