| Auszeichnung

Helmut Digel mit dem Olympischen Orden geehrt

© IOC / Christophe Moratal
Der frühere DLV-Präsident Helmut Digel ist am Montag in Lausanne mit dem Olympischen Orden geehrt worden. IOC-Präsident Thomas Bach würdigte den 81-Jährigen als "Vordenker und Mahner".
pm / svs

Der Sportwissenschaftler und langjährige Vizepräsident des Leichtathletik-Weltverbandes Prof. Dr. Helmut Digel ist am Montag von Thomas Bach, dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), mit dem Olympischen Orden geehrt worden. Die Auszeichnung fand im Olympischen Haus in Lausanne (Schweiz) statt. Den Vorschlag hatte der Olympic Order Council der IOC-Exekutive unterbreitet, die daraufhin einen entsprechenden Entschluss fasste.

Prof. Helmut Digel habe den Sport in Deutschland und den Weltsport über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt, sagte IOC-Präsident Bach in seiner Laudatio: „Helmut Digel ist in vielerlei Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung: ein Sportwissenschaftler, der als Vordenker und Mahner mit unermüdlichem Engagement und großer Vielseitigkeit den Sport und seine Werte stets in den Mittelpunkt gestellt hat.“

Langjähriger DLV-Präsident

Digels Lebenswerk ruht auf drei Säulen: seiner Tätigkeit im deutschen Sport als langjähriger Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) sowie als Vizepräsident und Ehrenmitglied des Nationalen Olympischen Komitees Deutschlands, seiner Führungsrolle im internationalen Sport als Mitglied des Councils des Welt-Leichtathletikverbands und seiner akademischen Laufbahn. 

Thomas Bach sagte: „Lieber Herr Professor Digel: Sie sind nicht nur ein Theoretiker des Sports, sondern auch ein Mann der gelebten Praxis. Als ehemaliger Handballer haben Sie selbst erfahren, was es bedeutet, Teil eines Teams zu sein – und diese Erfahrung haben Sie in Ihre späteren Funktionen eingebracht. In Ihrem Wirken haben Sie Theorie und Praxis, Wissenschaft und Sportpolitik auf einzigartige Weise miteinander verwoben.“

Digel, der seine ersten Schritte im Sport als Handballspieler bei einem Gründungsmitglied der Handball-Bundesliga, dem SV Möhringen, unternahm, sei Mahner und Vordenker zugleich und habe nie ein Blatt vor den Mund genommen. „Sie sind bekannt dafür, dass Ihre Ansichten nicht immer von allen geteilt wurden – das kann ich aus eigener teils auch leidvoller Erfahrung durchaus bestätigen. Sie wagten es stets unbequeme Wahrheiten auszusprechen und neue Wege zu denken – stets im Sinne der Sache und zum Wohle des Sports. Man konnte sich sicher sein, dass Sie selbst in kontroversen Debatten, immer von einer tiefen Überzeugung und einem unerschütterlichen Engagement für die Werte des Sports geleitet waren“, erklärte Bach.

"In unnachahmlicher Art und Weise um den Sport verdient gemacht"

Als Wissenschaftler habe Prof. Digel seinen Scharfsinn und seine Analytik immer wieder unter Beweis gestellt, so Bach: „Mit mehr als 25 Büchern und hunderten von Artikeln und Beiträgen haben Sie Denkanstöße geliefert, die weit über die Fachwelt hinausreichen. Plattformen wie Ihr Online-Magazin ‚sport-nachgedacht‘ zeigen, wie Sie die Grenzen des klassischen akademischen Diskurses sprengen und eine breite Öffentlichkeit an sportpolitischen und ethischen Themen teilhaben lassen.“ 

IOC-Präsident Bach schloss seine Rede mit den Worten: „Lieber Herr Professor Digel: Ihre Leidenschaft für den Sport leben Sie in einzigartiger Art und Weise vor. Heute ehren und feiern wir Sie als einen Wegbegleiter, der sich um den Sport in Deutschland und in der Welt in unnachahmlicher Art und Weise verdient gemacht hat.“

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