Ein Leben für den Sport: Über viele Jahrzehnte hat Theo Rous die deutsche Leichtathletik geprägt. Am heutigen Montag begeht der DLV-Ehrenpräsident seinen 90. Geburtstag.
Er ist ein begnadeter Redner, der in seiner aktiven Zeit ein herausragender Funktionär gewesen ist und dessen Herz immer für die Leichtathletik schlägt. Man könnte auch sagen: Er ist der DLV-Präsident der Herzen. Die Rede ist von Theo Rous, Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), der am heutigen Montag seinen 90. Geburtstag feiert. „Lachend die Wahrheit sagen“, lautet ein Buchtitel von ihm, in dem er mit viel Humor unter anderem das Funktionärswesen beleuchtet.
Mit 13 Jahren trainierte er bei Rot-Weiß Oberhausen (RWO) und war vor allem ein Talent auf der Mittelstrecke. So wurde er 1951/1952 Jugendmeister mit RWO. Seine Funktionärslaufbahn startete er 1961 als Jugendwart bei RWO. Einer seiner Schützlinge als Trainer war Willi Wülbeck, der kürzlich seinen 70. Geburtstag feierte und den deutschen Rekord über 800 Meter in 1:43,65 Minuten hält.
Ein gefragter Redner mit brillanter Rhetorik
Beruflich war Theo Rous ein beliebter Gymnasiallehrer in Latein und Sport, der seit 1970 seinen Lebensmittelpunkt in Alpen hat. Vor allem sein Humor machte ihn nicht nur in der Leichtathletik-Szene zu einem sehr beliebten Zeitgenossen, der von allen, die ihn einmal persönlich kennengelernt haben, geschätzt wurde. Ging es um eine Rede oder Laudatio, wurde immer Theo Rous zuerst gefragt, da seine Rhetorik brillant war.
Als Vorsitzender der Anti-Doping-Kommission des DLV erlebte er nicht nur den „Fall Baumann“, sondern galt auch immer als Vermittler in schwierigen Zeiten. Über den ehemaligen DLV-Präsidenten Dr. Clemens Prokop sagte er einmal: „Prokop hat als Organist gelernt, mit Pfeifen umzugehen.“
Als vierfacher Familienvater hatte Theo Rous, obwohl er oft wenig Zeit hatte, immer sein besonderes Augenmerk auf die Familie und seine Frau gelegt. 1982 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Nordrhein, ehe er 1984 Chef von Nordrhein wurde. Im DLV-Präsidium war Rous Vize-Präsident, ehe er zum DLV-Ehrenpräsidenten ernannt wurde.
Prokop: Wertebestimmtes, überragendes Engagement
Der frühere DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop, enger Vertrauter von Theo Rous, sagte über den Jubilar: „Das Engagement von Theo Rous für die deutsche Leichtathletik im Detail zu beschreiben würde jeden Rahmen sprengen. Aufgrund seiner Fähigkeit – wie er es in einem Buchtitel formuliert hat – lachend die Wahrheit zu sagen, war er in der deutschen Leichtathletik der Präsident der Herzen. Ganz besonders hervorzuheben ist sein konsequenter Kampf gegen Doping im Sport. Theo Rous war für mich aufgrund seines wertebestimmten überragenden Engagements, seines Humors und seiner überragenden Bildung ein großes Vorbild, ich bin stolz, zu seinen Freunden zu zählen.“
Gesundheitlich hat Theo Rous Höhen und Tiefen erlebt, aber er hat nie resigniert und aufgegeben. Seinen 90. Geburtstag wird er aufgrund seiner Gesundheit nicht groß feiern, wie er leichtathletik.de verraten hat. „Dass ich jetzt 90 Jahre alte werde, kann ich selbst nicht glauben, aber eine große Feier wird es nicht geben“, sagte Rous, der auch heute noch die Leichtathletik als seine Passion sieht.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband sowie seine Landesverbände wünschen Dir, lieber Theo, zu Deinem 90. Geburtstag alles Gute und vor allem Gesundheit verbunden mit dem Dank für Dein enorm großes Engagement, das Du der Leichtathletik geschenkt hast.
