| Ranking

Die Top Ten der leichtathletik.de-Redaktion – international

© Gladys Chai von der Laage / Kevin Morris
Zum Jahresabschluss haben wir in der leichtathletik.de-Redaktion eine Umfrage gestartet: Wer hat unsere Redaktionsmitglieder am meisten beeindruckt, überrascht, begeistert? Das Ergebnis lesen Sie hier!
Svenja Sapper

1. Armand Duplantis (Schweden)
Stabhochsprung
Über die Leichtathletik hinaus zählt Armand "Mondo" Duplantis zu den ganz Großen des Sports, so wurde er kürzlich von der BBC zum "Welt-Sportstar 2024" auserkoren. Dreimal hat er in dieser Saison seinen eigenen Weltrekord verbessert: beim Diamond-League-Meeting in Xiamen (China), bei den Olympischen Spielen in Paris (Frankreich) und beim Diamond-League-Meeting in Chorzów (Polen). Der Weltrekordler, der schon das vierte Jahr in Folge die Stabhochsprung-Szene dominiert, blieb ungeschlagen – auch beim Sprintduell gegen 400-Meter-Hürden-Weltrekordler Karsten Warholm (Norwegen) anlässlich des Diamond-League-Meetings in Zürich. 

2. Sydney McLaughlin-Levrone (USA) 
400 Meter Hürden
Sydney McLaughlin-Levrone verschiebt Grenzen. Mit ihrem Weltrekord über 400 Meter Hürden (50,68 sec) hatte sie 2022 eine Marke gesetzt, an die keine Langhürdlerin auch nur ansatzweise heranlaufen kann – Ausnahme ist sie selbst. Denn in diesem Jahr schraubte sie bei den US-Trials in Eugene ihren eigenen Rekord um drei Hundertstel nach unten, bevor sie bei den Spielen in Paris noch eine Schippe drauflegte: 50,37 Sekunden. Die unvergleichliche Dominanz der US-Amerikanerin verdeutlicht die Tatsache, dass lediglich vier Athletinnen jemals unter 52 Sekunden geblieben sind und neben McLaughlin nur Europameisterin Femke Bol (Niederlande) schon einmal die 51 Sekunden geknackt hat. 

3. Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) 
Hochsprung
Yaroslava Mahuchikh war am 7. Juli 22 Jahre alt. Der Weltrekord, den sie beim Diamond-League-Meeting in Paris aus den Bestenlisten löschte, zählte bereits 37 Jahre. Die Hochspringerin verbesserte die Uralt-Marke von Stefka Kostadinova um einen Zentimeter auf 2,10 Meter. Außerdem holte sie Gold bei den Olympischen Spielen, den Europameisterschaften in Rom (Italien) und entschied das Diamond-League-Finale souverän für sich. Im Sommer blieb die Ukrainerin ungeschlagen, lediglich bei der Hallen-WM hatte sie sich mit Silber begnügen müssen. 

4. Nafissatou Thiam (Belgien) 
Siebenkampf
Nafissatou Thiam schaffte in diesem Jahr einen doppelten Hattrick: Sowohl bei den Europameisterschaften als auch bei den Olympischen Spielen triumphierte sie zum dritten Mal in Serie. Seit ihrem internationalen Durchbruch mit Olympia-Gold 2016 in Rio (Brasilien) verlor die Belgierin nur bei einem Großereignis, bei dem sie antrat. Ihre beiden Siebenkämpfe beendete sie in diesem Jahr mit 6.848 und 6.880 Punkten. Damit beträgt der Schnitt ihrer zehn (!) besten Mehrkämpfe nun 6.851,4 Zähler. Ein unglaubliches Niveau über einen Zeitraum von acht Jahren. 

5. Jakob Ingebrigtsen (Norwegen)
Mittel-/Langstrecke
Es war eine Saison voller Rekorde für Jakob Ingebrigtsen – mit einem kleinen Schönheitsfehler: Bei den Olympischen Spielen musste er sich über 1.500 Meter mit Rang vier zufriedengeben. Ansonsten war der Norweger aber eine Klasse für sich. Zum dritten Mal in Folge gelang ihm das 1.500- und 5.000-Meter-Double bei Europameisterschaften. Außerdem verbesserte er den 1.500-Meter-Europarekord, den 3.000-Meter-Weltrekord und war beim Diamond-League-Finale und bei der Cross-EM nicht zu schlagen. 

6. Sifan Hassan (Niederlande) 
Langstrecke/Marathon
Sifan Hassan darf mittlerweile drei olympische Goldmedaillen ihr eigen nennen – über drei verschiedene Strecken. Nachdem sie 2021 die 5.000 und 10.000 Meter gewonnen hatte, eroberte sie in Paris nun Marathon-Gold. Auf der Bahn hatte sie zuvor zwei Bronzemedaillen gesammelt. Ansonsten machte sich die Niederländerin rar, absolvierte nur zehn Wettkämpfe. Doch als es zählte auf der größten Bühne des Sports, da war sie auf den Punkt fit. 

6. Ruth Chepngetich (Kenia) 
Marathon
Gar nur drei Rennen hat Ruth Chepngetich in diesem Jahr bestritten. Doch die Kenianerin produzierte im Oktober in Chicago (USA) eine der größten Schlagzeilen des Leichtathletik-Jahres. Sie schraubte den Marathon-Weltrekord auf unglaubliche 2:09:56 Stunden und war damit fast zwei Minuten schneller als Tigst Assefa, die ein Jahr zuvor beim Berlin-Marathon die alte Rekordmarke gesetzt hatte – und schon das war ein Meilenstein der Marathon-Geschichte gewesen. Eine Zeit unter 2:10 Stunden von einer Frau hätte wohl bis vor Kurzem niemand für möglich gehalten. Für diese Leistung wurde Chepngetich gleichauf mit Sifan Hassan auf Rang sechs gewählt.

8. Keely Hodgkinson (Großbritannien) 
800 Meter
Nach dreimal Silber war nun endlich Gold auf Weltebene fällig für Keely Hodgkinson. Die Britin reiste ungeschlagen zu den Olympischen Spielen nach Paris, hatte zuvor bereits die EM souverän für sich entschieden. Dort wurde sie ihrer Favoritinnenrolle gerecht und siegte in 1:56,72 Minuten. Es war ihre achte internationale Medaille im Erwachsenenbereich, davon die fünfte in Gold. Kaum zu glauben, dass die Mittelstrecklerin, die mit 1:54,61 Minuten den U23-Europarekord hält, noch immer erst 22 Jahre alt ist. 

9. Grant Holloway (USA) 
Hürdensprint
Platz neun in unserem Ranking teilen sich zwei Asse aus dem Sprintbereich. Einer davon: Grant Holloway. Der Hürdensprinter musste sich 2024 lediglich zweimal geschlagen geben, seine Siegesserie unter dem Hallendach dauert indes weiter an. Bei den US-Hallenmeisterschaften steigerte er im Februar den Hallen-Weltrekord über 60 Meter Hürden auf 7,27 Sekunden. Im Freien gab es nach Silber 2021 diesmal Olympia-Gold. Von den zehn stärksten Zeiten über 110 Meter Hürden gingen acht auf sein Konto. 

9. Julien Alfred (St. Lucia) 
Sprint
Eine einzige Athletin rannte im olympischen 100-Meter-Finale neue Bestzeit – die schnellste von ihnen. Mit dem ersten Olympia-Gold für den kleinen Karibik-Staat St. Lucia schrieb Julien Alfred Sportgeschichte. Wie sich Siege gegen die Weltelite anfühlen, hatte sie zuvor schon als Hallen-Weltmeisterin erlebt. Nach dem Triumph in Paris hatte die 23-Jährige auch beim Diamond-League-Finale in Brüssel (Belgien) das letzte Wort. 

Diese Auflistung hat keinen offiziellen Charakter. Haben auch Sie einen Favoriten oder eine Favoritin auf nationaler Ebene? Dann stimmen Sie ab bei der Wahl zu den "Leichtathleten des Jahres"

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