Esther Pfeiffer hat sich am Wochenende in Hamburg mit einer neuen Bestzeit von 1:09:51 Stunden zur neuen Deutschen Meisterin im Halbmarathon gekrönt. Damit kam nach Team-Silber ein weiterer Erfolg seit dem Wechsel auf die Langstrecke dazu.
Esther Pfeiffer (Hannover 96) kam am Sonntag gar nicht mehr aus dem Strahlen heraus, nachdem sie gerade ihren zweiten deutschen Meistertitel gewonnen hatte. Noch wichtiger war ihr aber ihre neue Bestzeit. „Ich bin sehr glücklich, das bedeutet mir sehr viel. Mir ist das sehr wichtig, dass ich die 70er-Marke gebrochen habe“, erklärte die 27-Jährige. Auf der Strecke durch Hamburg-Wandsbek, die viele Bestzeiten herausbrachte, fühlte sie sich von Anfang an gut. „Als ich bei zehn Kilometern in 32:48 Minuten durchgegangen bin, wusste ich, dass ich auf deutlichem Bestzeitkurs unterwegs bin. Und dann beflügelt einen das ja noch mehr.“
Diese Zeit könnte noch nicht das Maximum in diesem Jahr gewesen sein. Im Herbst stehen noch zwei weitere Halbmarathons an: in der Heimatstadt Köln (6. Oktober) mit Ehemann Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) als Pacer und in Valencia (Spanien; 27. Oktober). „Da bin ich schon sehr gespannt, weil es ja in den letzten Jahren als die schnellste Strecke der Welt herausgestellt hat.“
Ziele schneller erreicht als gedacht
Auf die Frage, was sie sich dafür vornimmt, muss Esther Pfeiffer lachen. „Tatsächlich ist es dieses Jahr so, dass ich mir etwas vornehme und ich es dann schneller erreiche, als ich denke. Ich hatte mir für heute den Titel vorgenommen und in drei Wochen wollte ich unter 70 Minuten laufen. Ich muss mir in den nächsten Tagen wohl mal ein neues Ziel überlegen.“ Grundsätzlich geht die 27-Jährige davon aus, dass es in diesem Jahr noch schneller gehen kann, da sie in Hamburg große Teile des Rennens allein unterwegs war.
Mit dem deutschen Meistertitel über die Halbmarathon-Distanz hat Esther Pfeiffer gezeigt, dass der Wechsel auf die Langstrecke, zu der ihr ihr Ehemann geraten hatte, der richtige war. Gleichzeitig sieht sie selbstkritisch noch Verbesserungspotential. Vor einem Jahr konnte sie bereits bei ihrem Marathon-Debüt in Köln in 2:37:00 Stunden ihren ersten nationalen Titel holen, hatte dabei jedoch die Erfahrung machen müssen, dass es hinten heraus richtig hart wurde.
Der Marathon kam zu früh
Ein Schritt zu einer guten Marathon-Zeit fehle ihr aktuell noch. „Es ist ja noch nicht lange her, dass ich auf der Mittelstrecke gestartet bin. Letztes Jahr wusste ich, dass ich den Marathon-Titel gewinnen kann, aber eigentlich ging der Umstieg auf diese Distanz zu schnell, um eine gute Zeit zu laufen. Jetzt merke ich, dass ich mich im Halbmarathon richtig gut entwickele, und dass ich das in ein, zwei Jahren auch auf der doppelten Distanz umsetzen kann“, lautet ihr Fazit.
Trotz des schnellen Umstiegs fühlt sie sich auf der Straße schon angekommen. Dazu hat auch das Erlebnis von den Europameisterschaften in Rom (Italien) beigetragen. „Dass ich in die Team-Wertung gelaufen bin und zur Team-Silbermedaille beigetragen habe, bedeutet mir viel.“ Der Erfolg bestätigte ihr, dass es die richtige Entscheidung war, auf die Langstrecke zu setzen. „Natürlich ist es auch so, dass es Spaß macht, wenn man Erfolg hat.“
Neues Trainingsumfeld in Düsseldorf
Blickt man also auf die vergangenen zwei Jahre von Esther Pfeiffer zurück, sprechen die Erfolge seit ihrem Wechsel nach Hannover für sich. Dennoch zieht es die 27-Jährige wieder zurück in Richtung Heimat. Der Schritt hat sportliche Gründe. „Tatsächlich ist es so, dass ich Hannover bald wieder verlassen werde, auch wenn ich nicht lange da war. Ich ziehe zurück in die Heimat nach Düsseldorf und möchte mein Umfeld dort noch einmal professionalisieren.“
Dort soll eine neue Trainingsgruppe aufgebaut werden. „Das ist noch im Entstehungsprozess, deswegen kann ich noch nicht viel sagen. Mein Trainer Timo Kuhlmann kommt mit.“ Nicht fest stehe bisher jedoch, ob auch ihr Ehemann Hendrik Pfeiffer mit nach Düsseldorf kommt. In jedem Fall wird sie weiterhin hart arbeiten, damit es in der Zukunft mit ähnlich großen Schritten weitergeht wie in diesem Jahr.
Mehr:
Simon Boch und Esther Pfeiffer veredeln Gold mit Bestzeiten