Beim ersten Teil des Diamond League-Finals in Brüssel ist Armand Duplantis seiner Konkurrenz im Stabhochsprung wieder deutlich überlegen gewesen. Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye wurde mit starken 19,72 Metern Dritte.
Zum Auftakt des Diamond League-Finals in Brüssel sind am Freitagabend nicht die Bedingungen für Weltrekorde gewesen. Und so ging es vor allem um die Frage, wer die 30.000 US-Dollar für den Sieg abräumt. Bei Temperaturen unter 15 Grad beließ es auch Armand Duplantis (Schweden) bei einem Meeting-Rekord. 6,11 Meter meisterte der Überflieger im Stabhochsprung gleich im ersten Anlauf. Insgesamt absolvierte der Weltrekordler nur drei Wettkampf-Sprünge.
Nach seiner Einstiegshöhe von 5,62 Meter übersprang der 24-Jährige auch 5,92 Meter im ersten Versuch und stand schon als Sieger fest. Dreimal hatte er seinen Weltrekord in diesem Sommer schon bis auf 6,26 Meter gesteigert. "Nach einer langen Saison und dem Sprintduell gegen Karsten Warholm war ich müde", erklärte der Ausnahmeathlet. Emmanouil Karalis (Griechenland) blieb bis einschließlich 5,82 Meter ohne Fehlversuch und wurde damit Zweiter.
Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) konnte noch einmal zeigen, dass er weiter auch über 1.500 Meter gewinnen kann. In 3:30,37 Minuten ließ der Olympia-Vierte den früheren Weltmeister Timothy Cheruiyot (Kenia; 3:30,93 min) und Olympiasieger Cole Hocker (USA; 3:30,94 min) hinter sich.
Yemisi Ogunleye dreht noch einmal auf
Mit der drittbesten Weite ihrer Karriere (19,72 m) rundete Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) auf der Diamond League-Bühne ein außergewöhnliches Jahr ab. Noch weiter gestoßen hat sie nur bei ihrer Silbermedaille bei der Hallen-WM (20,19 m) und ihrem Olympia-Sieg (20,00 m). Platz eins in Brüssel sicherte sich Hallen-Weltmeisterin Sarah Mitton (Kanada; 20,25 m) vor Freiluft-Weltmeisterin Chase Jackson (USA; 19,90 m).
Im Diskuswerfen kam Kristin Pudenz (SC Potsdam) nicht über 57,74 Meter und Rang sechs hinaus. Olympiasiegerin Valarie Allman (USA) war mit einem Wurf auf 68,47 Meter wieder einmal nicht zu schlagen. Die 29-Jährige hat alle ihre Wettkämpfe in diesem Jahr für sich entschieden.
Bei den Männern gewann wie schon im Vorjahr der Olympia-Dritte Matthew Denny (Australien) das Diamond League-Finale. Dabei steigerte er seinen Landesrekord auf 69,96 Meter. Weltrekordler Mykolas Alekna (Litauen; 68,86 m) wurde Zweiter.
Äthiopien über 5.000 Meter wieder vorn
Weltklasse-Zeiten lieferten noch einmal die Athleten aus Äthiopien über 5.000 Meter ab, die bei den Olympischen Spielen eine Enttäuschung erlebt hatten und ohne Medaille geblieben waren. In Brüssel besetzten sie das gesamte Podest. Berihu Aregawi (12:43,66 min) spurtete vor Hagos Gebrhiwet (12:44,25 min) und Telahun Haile (12:45,63 min) ins Ziel.
Noch in Topform ist auch 800-Meter-Weltmeisterin Mary Moraa (Kenia), die in 1:56,56 Minuten eine Saisonbestleistung aufstellte. Auch die Britin Georgia Bell (1:57,50 min) blieb als Zweite unter 1:58,00 Minuten, bei Olympia hatte sie Bronze über 1.500 Meter gewonnen.
Über 3.000 Meter Hindernis musste sich der zweimalige Olympiasieger und zweimalige Weltmeister Soufiane El Bakkali (Marokko; 8:08,60 min) erstmals seit dem Diamond League-Meeting in Zürich (Schweiz) des Jahres 2021 wieder geschlagen geben. Vor dem Seriensieger lief der Kenianer Amos Serem (8:06,90 min) ins Ziel.
Sydney McLaughlin-Levrone schneller als Marileidy Paulino
Über 100 Meter der Frauen ließ Olympiasiegerin Julien Alfred (St. Lucia; 10,88 sec) knapp Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 10,92 sec) hinter sich. Weltmeisterin Sha'Carri Richardson (USA; 11,23 sec) wurde nur Achte. Bei den Männern setzte sich Ackeem Blake (Jamaika; 9,93 sec) durch. Schnellster Hürdensprinter war Sasha Zhoya (Frankreich; 13,16 sec). Olympiasieger Grant Holloway (USA) hatte nach Unstimmigkeiten mit den Veranstaltern auf einen Start in Brüssel verzichtet.
Die Diamond League-Trophäe über 400 Meter der Frauen sicherte sich Marileidy Paulino (Dominikanische Republik; 49,45 sec). 400-Meter-Hürdenweltrekordlerin Sydney McLaughlin-Levrone (USA; 49,11 sec) war in einem anderen Rennen über die Stadionrunde schneller. Die US-Amerikanerin hatte sich aber nicht für das Diamond League-Finale qualifiziert und will noch entscheiden, ob sie in einem weiteren Rennen im Vorprogramm auch am Samstag noch über 200 Meter an den Start geht. Das Männer-Rennen der Diamond League-Kategorie über 400 Meter gewann der Brite Charles Dobson (44,49).
Yaroslava Mahuchikh sichert sich Prämie
Hochsprung-Weltrekordlerin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) reichten 1,97 Meter im ersten Anlauf zum Sieg. Nicola Olyslagers (Australien) schaffte diese Höhe im zweiten Versuch. Beide Athletinnen scheiterten anschließen dreimal an 2,01 Metern. Dreispringerin Leyanis Pérez (Kuba) holte sich die 30.000 US-Dollar mit einem Sprung auf 14,37 Meter.
Weitsprung-Olympiasieger Miltiadis Tentoglou (Griechenland) brachte eine Steigerung im sechsten Durchgang nur noch bis auf Rang drei nach vorne. Simon Ehammer (Schweiz; 8,16 m) sprang als Zweiter einen Zentimeter weiter. Den Diamond League-Sieg sicherte sich Tajay Gayle (Jamaika) mit 8,28 Metern, der das Olympia-Finale verpasst hatte.
Der zweite Teil des Diamond League-Finals wird am Samstagabend (14. September) ausgetragen. Wild Cards für die WM im kommenden Jahr in Tokio (Japan) werden in diesem Jahr nicht vergeben, sondern erst im nächsten Jahr. Hintergrund ist der späte Termin der WM.
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