| Mehrkampf-DM Hannover

Hannover Tag 2 | U16: Svea Funck und Patrick Hüsken krönen Aufholjagd mit Gold

© Iris Hensel
Sie starteten am zweiten Tag der Mehrkampf-DM durch und belohnten sich nach einer tollen Aufholjagd mit dem Titel. Svea Funck setzte sich am Samstag im W15-Siebenkampf durch, Patrick Hüsken im Neunkampf der M15. Dabei hatte er den ersten Tag in Hannover nur als Siebter im Gesamtklassement beendet.
Birte Grote

Aus Silber wird Gold! Nach Rang zwei im Vorjahr bei der W14 hat Svea Funck in diesem Jahr den DM-Titel perfekt gemacht. Die Jahresbeste vom TV Jahn Walsrode war als Drittplatzierte in den zweiten Wettkampftag der Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Hannover gegangen und startete am Samstag eine erfolgreiche Aufholjagd, die sie mit Siebenkampf-Gold der W15-Klasse krönte. Mit 4.019 Punkten lag die Niedersächsin am Ende deutlich vor Wanda Schmidt (TK Grevenbroich; 3.931 Pt.) und Charlotte Görz (TV Werne; 3.924 Pt.).

Den Grundstein für den Sieg legte Svea Funck im Weitsprung mit der neuen Bestleistung von 5,54 Metern. Danach ließ sie 40,95 Meter mit dem Speer und 2:24,09 Minuten über 800 Meter folgen. Auch in diesen Disziplinen nahm sie ihren Konkurrentinnen viele Zähler ab. „Der erste Tag war etwas holperig und die anderen Mädchen waren richtig stark, da wusste ich schon, dass ich einen richtig guten zweiten Tag hinlegen muss“, sagte die 15-Jährige, die nach dem Titel im Hochsprung ihren zweiten Meistertitel in diesem Jahr gewann. Ausgerechnet der Hochsprung war mit 1,61 Metern am Freitag die Problemdisziplin gewesen. „Das musste ich abhaken. Es waren ganz viele Freunde und meine Familie hier, die haben mir dabei geholfen“, so die W15-Meisterin.

Svea Funck macht mit starken 800 Metern den Titel perfekt

Auch im Speerwurf konnte sie ihre Stärke ausspielen: Zwar blieb sie mit 40,95 Metern rund zwei Meter unter ihrer Bestleistung, jedoch sammelte sie mit der zweitbesten Weite der Konkurrenz wichtige Zähler und ging damit als Führende in die abschließenden 800 Meter. Hier drückte sie direkt nach den ersten Metern aufs Tempo und setzte sich auf den letzten 200 Metern vom Feld ab. In 2:24,09 Minuten rannte sie trotz Hitze zu einer neuen Bestleistung: „Das bedeutet mir wirklich viel. Ich hätte nicht gedacht, dass es nach dem ersten Tag noch so gut wird. Ich war wahrscheinlich am Anfang einfach viel zu nervös“, sagte Svea Funck.

Spannend wurde es im Kampf um Silber und Bronze: Wanda Schmidt, die eine langsamere Bestzeit über 800 Meter hat, ließ Charlotte Görz nicht zu weit entkommen und sicherte sich mit 2:31,73 Minuten und 3.931 Punkten die Silbermedaille. Charlotte Görz, die am Vortag mit ihren 12,01 Sekunden über 100 Meter ein Ausrufezeichen gesetzt hatte, lief nach 2:28,05 Minuten ins Ziel und erreichte mit sieben Zählern Rückstand den Bronzerang.

Patrick Hüsken glänzt mit Diskus und Speer

Der zweite Tag der Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Hannover war der Tag von Patrick Hüsken: Der Athlet der LG Brillux Münster hatte nach dem ersten Tag als Siebter des M15-Neunkampfes noch außerhalb der Medaillenränge gelegen. Doch dann gelang ihm am Samstag direkt mit 1,80 Metern im Hochsprung ein Spitzenresultat. Und auch im Diskuswurf, der ihm mit einem verunglückten Versuch im Vorjahr noch den Titel gekostet hatte, gelang ihm mit 50,84 Metern nun eine neue Bestleistung. Dank starker 1.000-Meter-Bestleistung zum Abschluss (2:55,50 min) war ihm der Titel nicht mehr zu nehmen. In der Endabrechnung sammelte Patrick Hüsken 5.631 Punkte.

„Ich habe das erste Mal über 50 Meter mit dem Diskus geworfen. Das war echt schön. Der erste war nur ein Sicherheitswurf auf etwas über 40 Meter, aber den zweiten Wurf habe ich einfach rausgehauen und dann segelte der und segelte der“, strahlte der Münsteraner. Herausgefordert wurde er dabei von dem auf Rang zwei liegenden Phil Janitz (TV Angermund), der mit 53,87 Metern den Disziplinsieg schaffte. Er belegte in der Endabrechnung mit 5.516 Zählern den Silberrang, Bronze ging an Vincent Armstroff (RSV Mellensee) mit 5.471 Punkten.

Nicht nur den Diskus ließ von Patrick Hüsken weit segeln. Auch wenig später im Speerwurf zeigte er seine Klasse mit 60,70 Metern. Damit warf er vier Meter weiter als der zweitbeste M15-Athlet. Über 80 Meter Hürden verlor er trotz neuer Bestleistung von 11,71 Sekunden zwar einige Punkte auf die Konkurrenz. Doch auf dem Weg zu Gold ließ er sich davon nicht stoppen. „Mein Ziel waren 5.500 Punkte. Ich freue mich sehr, dass ich das jetzt so weit übertreffen konnte“, so der neue M15-Mehrkampfmeister Patrick Hülsen.

Julia Malcharek legt im Speerwurf den Grundstein zum Titel

„Es lief nicht alles perfekt, aber ich weiß jetzt auch, dass nicht alles perfekt laufen muss, damit man am Ende Erfolg hat.“ Diese Erfahrung hat Julia Malcharek (SC DHfK Leipzig) als neue Deutsche Siebenkampf-Meisterin der W14 gemacht. Am ersten Tag wurde die Jahresbeste von der Konkurrenz stark herausgefordert. „Da sind mir beim Kugelstoßen richtig gute Versuche beim Einstoßen gelungen und im Wettkampf dann nicht mehr“, blickte sie zurück auf den Freitag.

Am Samstag lief es wieder besser und die Leipzigerin konnte vor allem im Speerwurf mit 35,06 Metern und neuer Bestleistung glänzen. So ging Julia Malcharek als Führende mit einem ordentlichen Punkte-Polster in die finalen 800 Meter und ließ sich den Sieg auch nicht mehr nehmen. Nach 2:45,07 Minuten hatte sie zwar sieben Sekunden Rückstand auf Amelie Giese (TSV Zirndorf), doch mit 3.701 Punkten machte sie den Titel vor der Bayerin, die auf 3.661 Zähler kam, und Giséle Grosser (SV Halle; 3.633 Pt.) perfekt.

Amelie Giese hatte am ersten Tag mit pfeilschnellen 11,58 Sekunden über 80 Meter Hürden geglänzt, verlor allerdings im Speerwurf trotz neuer Bestleistung viele Punkte auf Julia Malcharek, die fast 15 Meter weiter warf. „Ich fand es richtig cool, hier bei den Deutschen Meisterschaften dabei zu sein und auch mal die älteren Athleten, die auch international starten, mal live zu sehen“, sagte Julia Malcharek nach dem Titel bei ihrer ersten DM-Teilnahme. Amelie Giese steigerte ihre Bestleistung um fast 100 Punkte und belohnte sich mit Silber.

Victor Agbo Anih hadert und siegt

„Das waren meine ersten Deutschen Meisterschaften und einen besseren Start hätte ich gar nicht schaffen können. Die Atmosphäre, die Leute hier, das ist alles phänomenal“, sagte ein strahlender Sieger Victor Agbo Anih (SV Halle), der sich am Samstag in Hannover gerade zum Sieger des M14-Neunkampfes gekrönt hatte. Dabei stellte der Hallenser eine neue deutsche Jahresbestleistung von 5.265 Punkten auf. Trotz dieses Ergebnisses haderte der Nachwuchsathlet mit seinem zweiten Tag. „Der erste Tag war besser. Das muss ich schon sagen. Eigentlich ist der Diskuswurf meine beste Disziplin. Aber das lief heute nicht so gut.“ Dabei war er nicht über 39,24 Meter hinausgekommen, eigentlich kann er aber fast 54 Meter weit werfen.

Auch im Stabhochsprung konnte die Konkurrenz um seinen ärgsten Verfolger Timur Ilik (TSV Zirndorf), der 3,70 Meter übersprang, aufschließen. Denn für Victor Agbo Anih gingen nur 3,20 Meter in die Ergebnisliste ein. Mit einem guten Speerwurf auf 39,53 Meter und 3:06,42 Minuten über 1.000 Meter sammelte er 5.256 Punkte für den Sieg. Silber holte sich der bisherige Jahresbeste Timur Ilik, der seine Bestleistung um rund 100 Punkte auf 5.198 Zähler steigern konnte. Dritter wurde Aron Tepel (ASV Landau), der mit 45,97 Metern einen starken Speerwurf absolvierte und auf 5.134 Punkte kam.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

Im Bild: Das W15-Podest mit der Deutschen Meisterin Svea Funck (Mi.), Silbermedaillengewinnerin Wanda Schmidt (li.) und der DM-Dritten Charlotte Görz.

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