Beim Diamond League-Meeting in Lausanne hat Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye am Donnerstag mit 19,55 Metern als Zweitplatzierte überzeugt. Das Podest erreichte auch Speerwerfer Julian Weber als Dritter. Einige bei Olympia geschlagene Stars nutzen den Abend für eine Revanche.
Zum ersten Mal als Olympiasiegerin betrat Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) am Donnerstag beim Diamond League-Meeting in Lausanne (Schweiz) den Kugelstoßring in einem Wettkampf. Und die 25-Jährige kommt gut mit ihrem neuen Titel klar. Mit dem zweitbesten Freiluft-Wettkampf ihrer Karriere (19,55 m) bewies sie, womit sich die Konkurrenz im Moment schwer tut: Konstanz auf hohem Niveau. Ihre Weite reichte an diesem Abend zu Rang zwei.
Mit der kanadischen Hallen-Weltmeisterin Sarah Mitton (19,52 m) ließ die DLV-Athletin eine Konkurrentin hinter sich, die bei Olympia mit dem Aus im Vorkampf des Finals eine Enttäuschung erlebt hatte. Bei den Spielen in Paris (Frankreich) gar nicht erst das Finale erreicht, hatte Freiluft-Weltmeisterin Chase Jackson (USA). Die feuerte diesmal einen Stoß von 20,64 Metern raus und war nicht zu schlagen. Die Olympia-Zweite Maddison-Lee Wesche (Neuseeland; 18,66 m) musste sich mit Rang sechs zufrieden geben. Alina Kenzel (VfB Stuttgart; 17,95 m) belegte Rang acht.
Ähnliche Weite wie bei Olympia reicht diesmal fürs Podest
Bis auf 32 Zentimeter an seine Weite vom sechsten Platz bei Olympia kam Speerwerfer Julian Weber (USC Mainz) heran. Diesmal reichten seine 87,08 Meter zu Rang drei und damit fürs Podest. Der Olympia-Dritte Anderson Peters (Grenada; 90,61 m) übertraf im sechsten Durchgang die 90-Meter-Marke und sicherte sich den Sieg. Wie schon in Paris beendete Neeraj Chopra (Indien; 89,49 m) den Wettbewerb auf dem zweiten Rang.
Im Hochsprung gelang Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) der nächste gelungene Auftritt. Die Olympia-Sechste meisterte erneut eine Höhe jenseits der 1,90 Meter. Im zweiten Anlauf floppte sie über 1,92 Meter. Das bedeutete Rang vier. Auf dem Podest landeten Olympiasiegerin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine; 1,99 m) sowie die Australierinnen Elenor Patterson (1,96 m) und Nicola Olyslagers (1,92).
Über 100 Meter sprintete Gina Lückenkemper (SCC Berlin) in 11,19 Sekunden auf den sechsten Platz. Den Sieg sicherte sich Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 10,88 sec). Über 200 Meter der Männer konnte Olympiasieger Letsile Tebogo (Botswana; 19,64 sec) die US-Sprinter Erriyon Knighton (19,78 sec) und Fred Kerley (19,86 sec) hinter sich lassen.
800-Meter-Weltrekord wackelt
Das Festival an Spitzenzeiten über 800 Meter in diesem Sommer ging auch in Lausanne weiter. Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi (Kenia) steigerte sich um weitere neun Hundertstel auf 1:41,11 Minuten. Damit zog er in der ewigen Bestenliste mit dem früheren Weltrekordler Wilson Kipketer (Dänemark) gleich. Noch schneller war in der Geschichte bisher nur Weltrekordler David Rudisha (Kenia; 1:40,91 min). Als Zweiter blieb auch Weltmeister Marco Arop (Kanada; 1:41,72 min) erneut unter 1:42,00 Minuten.
Enge Rennen auf hohem Niveau bietet dieser Sommer auch über 100 Meter Hürden der Frauen. Diesmal war die Olympia-Dritte Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico; 12,35 sec) die schnellste Athletin, vor Grace Stark (USA; 12,38 sec) und der zeitgleichen Jamaikanerin Ackera Nugent. Im Hürdensprint der Männer musste Olympiasieger Grant Holloway (USA; 13,14 sec) gegen den Olympia-Dritten Rasheed Broadbell (Jamaika; 13,10 sec) seine erste Saisonniederlage hinnehmen.
Jakob Ingebrigtsen gelingt Revanche gegen Cole Hocker
Nachdem es für Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) bei Olympia über 1.500 Meter nicht für eine Medaille reichte, stürmte der Laufstar in 3:27,83 Minuten wieder vorne weg. Mit Olympiasieger Cole Hocker (USA; 3:29,85 sec) konnte er einen seiner Bezwinger von Paris hinter sich lassen.
Über 400 Meter blieb der Olympia-Zweite Matthew Hudson-Smith (Großbritannien; 43,96 sec) erneut unter 44 Sekunden. Europarekordlerin Femke Bol (Niederlande; 52,25 sec) lag über 400 Meter Hürden wieder klar vorn, nachdem sie mit ihrem Bronze-Rennen bei Olympia gar nicht zufrieden war.
Jessica-Bianca Wessolly sprintet 22,83 Sekunden
Außerhalb der Diamond Leauge-Wettbewerbe sprintete Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) die 200 Meter als Zweite in 22,83 Sekunden. Noch schneller war sie in ihrer Karriere bisher nur bei ihrer Bestzeit (22,50 sec) Mitte Juli in La Chaux-de-Fonds (Schweiz). Das Rennen gewann die Ungarin Boglárka Takács (22,76 sec).
Auf großer Bühne in einem Test-Wettkampf im Weitsprung auf dem Weg zu den Paralympics in Paris (30. August bis 8. September) setzte sich Weltrekordler Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen) durch. Gleich zweimal landete er bei 8,20 Metern.
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