| Diamond League

Vorhang auf für die große Olympia-Revanche in Lausanne

© Gladys Chai von der Laage
Knapp zwei Wochen nach den Olympischen Spielen steht am Donnerstag in Lausanne das nächste Diamond-League-Meeting an. Mit zahlreichen Olympiasieger:innen von Paris, aber auch mit vielen Athletinnen und Athleten, die auf eine Revanche hoffen. Eine Handvoll DLV-Athlet:innen startet ebenfalls in Lausanne, darunter die Olympiasiegerin im Kugelstoßen Yemisi Ogunleye.
Svenja Sapper

Ihren ersten Wettkampf nach ihrem Olympia-Triumph bestreitet Yemisi Ogunleye am Donnerstag beim Diamond-League-Meeting in Lausanne (Schweiz). Dort trifft die Mannheimerin auf jene eigentlich höher eingeschätzten Kontrahentinnen, die sie in Paris (Frankreich) hinter sich gelassen hat. Kanadas Weltjahresbeste Sarah Mitton, im olympischen Finale überraschend nur Zwölfte, hat mit starken Auftritten in Thum und Sondershausen bereits bewiesen, dass das schwache Abschneiden in Paris nur ein Ausrutscher war. 

Auch Europameisterin Jessica Schilder (Niederlande), Raven Saunders (USA) und die in Paris bereits in der Qualifikation gescheiterte Weltmeisterin Chase Jackson sind auf Wiedergutmachungskurs unterwegs. Die Olympia-Zweite Maddison-Lee Wesche (Neuseeland) ist ebenso mit von der Partie wie Alina Kenzel (VfB Stuttgart), die nach Rang neun in Paris am Freitagabend in Thum mit 18,69 Metern ihre Bestleistung einstellte. 

Komplettes Olympia-Podium in mehreren Disziplinen

Das gesamte Olympia-Podium ist im Hochsprung vertreten. Die beiden Bronzemedaillen-Gewinnerinnen Iryna Gerashchenko (Ukraine) und Eleanor Patterson (Australien) fordern ihre vor ihnen platzierten Landsfrauen, Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Yaroslava Mahuchikh sowie Silbermedaillengewinnerin Nicola Olyslagers. Auch Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), die in Paris höhengleich mit den Drittplatzierten auf Rang sechs landete, nimmt erneut Anlauf. 

Im Weitsprung sucht der Olympia-Vierte Simon Ehammer (Schweiz) seine Chance gegen die Top Drei von Paris Miltiadis Tentoglóu (Griechenland), Wayne Pinnock (Jamaika) und Mattia Furlani (Italien). Über 400 Meter möchte Europarekordler Matthew Hudson-Smith (Großbritannien), der im olympischen Finale nur vier Hundertstel hinter Sieger Quincy Hall (USA) lag, den Rivalen diesmal schlagen. Bronzemedaillengewinner Muzala Samukonga (Sambia) ist der dritte Athlet im Feld mit einer Bestzeit unter 44 Sekunden. 

Die Top Zwei von Paris fehlen hingegen im Speerwurf. Mit Anderson Peters (Grenada), Jakub Vadlejch (Tschechien) und Julius Yego (Kenia) hat der Olympia-Sechste Julian Weber (USC Mainz) dennoch hochkarätige Konkurrenz. Über 100 Meter misst sich Gina Lückenkemper (SCC Berlin) mit vier Olympia-Finalistinnen, darunter die Viertplatzierte Daryll Neita (Großbritannien). Über die kurze Hürdenstrecke stehen die Medaillengewinnerinnen Cyréna Samba-Mayela (Frankreich) und Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico) im Fokus, bei den Männern will sich Grant Holloway (USA) den nächsten Sieg nicht nehmen lassen. 

Möglichkeit zur Revanche für Ingebrigtsen & Co.

Auf Revanche sinnt Jakob Ingebrigtsen. Der favorisierte Norweger war in Paris als Vierter über 1.500 Meter überraschend leer ausgegangen. Ein Sieg über Olympiasieger Cole Hocker (USA) würde sicher Genugtuung bringen. Jemma Reekie hat über 800 Meter etwas zu beweisen, die Britin mit einer Bestzeit von 1:55,61 Minuten schied in Paris im Halbfinale aus. Europarekordlerin Femke Bol (Niederlande) möchte über 400 Meter Hürden zurück auf die Siegerstraße, was in Abwesenheit von Weltrekordlerin Sydney McLaughlin-Levrone (USA) kein Ding der Unmöglichkeit ist. 

Auf der halben Stadionrunde ist der frisch gekürte Olympiasieger Letsile Tebogo (Botswana) der klare Favorit, über 3.000 Meter starten die Äthiopierinnen um Ejgayehu Taye, Olympia-Sechste über 5.000 Meter, aussichtsreich. Nicht zu den offiziellen Diamond-League-Disziplinen zählt in Lausanne der 800-Meter-Lauf der Männer – das Rennen könnte dennoch zu einem Highlight werden: Vier Starter, angeführt von Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi (Kenia), sind in diesem Jahr unter 1:42 Minuten geblieben. Zum zwölf Jahre alten Weltrekord von David Rudisha (Kenia; 1:40,91 min) fehlen nur wenige Zehntelsekunden. 

Den Auftakt machen bereits am Mittwochabend die Stabhochspringer. Unangefochten dürfte Himmelsstürmer "Mondo Duplantis" sein. Hinzu kommen die weiteren Olympia-Medaillengewinner Sam Kendricks (USA) und Emmanouil Karalis (Griechenland), die in Paris enttäuschten Ernest John Obiena (Philippinen) und Chris Nilsen (USA) und "Altmeister" Renaud Lavillenie (Frankreich), der nach verpasstem "Heimspiel" noch einmal zeigen will, dass er auch im Alter von fast 38 Jahren noch zu Höhenflügen ansetzen kann. In Zweibrücken meisterte er vergangene Woche beim Abschied von Raphael Holzdeppe 5,70 Meter. 

Hinweis: Alle Stationen der Diamond League 2024 werden vom Pay-TV-Sender Sky live gezeigt. Die Übertragung aus Lausanne startet am 22. August um 19:45 Uhr. 

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