| Notizen

Flash-News am Sonntag & Olympia-Splitter

© Gladys Chai von der Laage
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Silke Bernhart

Nafissatou Thiam: Ohne Narkose genäht

Der dritte Siebenkampf-Olympiasieg in Folge von Nafissatou Thiam war nicht nur aufgrund der starken Konkurrenz hart erkämpft. Die Belgierin musste am zweiten Wettkampf-Tag auch eine kleine Operation über sich ergehen lassen: Sie hatte sich beim Weitsprung eine Wunde am Knie zugezogen, die genäht werden musste. "Ohne Betäubung, denn das kann die Muskeln lähmen", erklärte sie. "Ich habe versucht, das alles zu ignorieren. Zum Glück habe ich nicht meinen Muskel verletzt, andererseits wäre es sofort aus gewesen. Ich hatte nur Angst, dass die Naht während des Speerwurfs wieder aufbrechen würde." eme/aj

Eliud Kipchoge: Schlimmster Marathon

Am Samstag musste Lauf-Legende Eliud Kipchoge (Kenia) das erste Mal in seiner Karriere einen Marathon abbrechen. Nach 15 Kilometern fiel der Olympiasieger von 2016 und 2021 aus der Spitzengruppe zurück, bei etwa Kilometer 30 stieg er aus dem Rennen aus. "Das war mein schlimmster Marathon", wird er auf dem Portal olympics.com zitiert. "Es ist eine schwierige Zeit für mich. [...] Aber so ist das Leben. Wie ein Boxer wurde ich umgehauen. Ich habe gewonnen, ich bin Zweiter geworden, Achter, Zehnter, Fünfter – jetzt bin ich nichts ins Ziel gekommen. So ist das Leben."

Zehn Titelverteidigungen in der Leichtathletik

48 olympische Goldmedaillen der Leichtathletik wurden in den zurückliegenden elf Tagen in Paris vergeben. Nur zehn davon gingen an Athlet:innen oder Teams, die auch schon drei Jahre zuvor in Tokio (Japan) den Olympiasieg feiern konnten. Neben den US-Staffeln über 4x400 Meter waren dies Ryan Crouser (USA; Kugelstoßen), Valarie Allman (USA; Diskuswurf), Armand Duplantis (Schweden; Stabhoch), Miltiadis Tentoglou (Griechenland; Weitsprung), Soufiane El Bakkali (Marokko; 3.000 m Hindernis), Sydney McLaughlin-Levrone (USA; 400 m Hürden), Nafissatou Thiam (Belgien; Siebenkampf) und Faith Kipyegon (USA; 1.500 m). eme/aj

Bach tritt als IOC-Chef ab

Thomas Bach hat das Ende seiner Amtszeit als IOC-Präsident angekündigt. Für das digitale Zeitalter "bin ich in meinem Alter nicht mehr der beste Kapitän. Neue Zeiten brauchen neue Anführer", sagte der 70-Jährige am Ende der 142. IOC-Generalversammlung im Palais des Congrès von Paris. Anders als von so manchem Beobachter erwartet will Bach nicht die olympische Charta aushebeln lassen und über die seit 1999 geltende Amtszeitbegrenzung hinaus an der Spitze des Ringe-Zirkels bleiben. Im kommenden März soll bei der nächsten IOC-Session im antiken Olympia sein Nachfolger gewählt werden, am 24. Juni 2025 wird der neue Chef sein Amt antreten. "Unserer Organisation hilft ein Führungswechsel am meisten", versicherte Bach. dpa

Coe denkt über Bewerbung als IOC-Chef nach

World Athletics-Präsident Sebastian Coe prüft eine Kandidatur für die Nachfolge von Thomas Bach als IOC-Präsident. "Natürlich werde ich darüber nachdenken", sagte der Brite nach dem Abschluss der olympischen Wettbewerbe in der Leichtathletik in Paris. Es sei aber noch zu früh für eine Entscheidung, ob er antreten werde. Thomas Bach(70) hatte als Begründung für seinen Abschied unter anderem auf sein Alter verwiesen. Coe ist nur drei Jahre jünger als Bach. Der zweimalige 1.500-Meter-Olympiasieger nannte bei einer Pressekonferenz aber Argumente, die ihn für die Rolle als IOC-Chef qualifizieren könnten. So sei er den größten Teil seines Lebens Teil der olympischen Bewegung gewesen, war Organisationschef der Sommerspiele in London 2012 und danach Präsident des britischen Olympischen Komitees. Allerdings gebe es auch andere mögliche Kandidaten mit guten Voraussetzungen. Er rief daher andere IOC-Mitglieder auf, über eine Bewerbung nachzudenken. dpa

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