| Olympische Spiele

Max Heß übertrifft als Siebter seine acht Jahre alte Freiluft-Bestleistung

© Gladys Chai von der Laage
Max Heß hat am Freitag in seinem ersten olympischen Finale Rang sieben belegt. Der Dreispringer steigerte seine acht Jahre alte Freiluft-Bestmarke auf 17,38 Meter. Titelverteidiger Pedro Pichardo musste sich wie schon bei der EM in Rom knapp Jordan Alejandro Diaz Fortun geschlagen geben.
Svenja Sapper

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Nach acht Jahren war sie fällig, die Freiluft-Bestleistung! Und Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) hätte sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können als das olympische Finale. Seit Juli 2016, als der damals erst 19-jährige Chemnitzer überraschend Europameister geworden war, hatte er im Freien seine Bestmarke von 17,20 Metern nicht mehr übertroffen. In der Halle steht sein deutscher Hallenrekord seit 2017 bei 17,52 Metern.

Am Freitagabend in Paris (Frankreich) flog der viermalige Hallen-EM-Dritte im dritten Durchgang auf 17,38 Meter und sicherte sich damit seinen Platz in den Top Acht. Zunächst war er Sechster, später zog Hallen-Weltrekordler Hugues Fabrice Zango (Burkina Faso) vorbei, der mit 17,50 Metern Fünfter wurde. 

Im sechsten Versuch ließ Max Heß noch 17,07 Meter folgen und unterstrich damit, dass er nach langwierigen Verletzungsproblemen, die ihn über Jahre immer wieder ausgebremst hatten, nun zu jener Stärke zurückgefunden hat, die er in den frühen Jahren seiner Karriere bereits angedeutet hatte. Rang sieben bedeutete die beste Platzierung eines deutschen Dreispringers bei Olympischen Spielen seit 1984, in Los Angeles (USA) hatte der Düsseldorfer Peter Bouschen mit 16,77 Metern Platz fünf belegt. 

Duell um Gold wie in Rom

An der Spitze spielte sich dasselbe Duell um Gold ab wie im Juni bei den Europameisterschaften in Rom (Italien) – mit demselben Ausgang. Die 18-Meter-Marke fiel jedoch, anders als in Rom, diesmal nicht. Jordan Alejandro Diaz Fortun (Spanien) setzte gleich im ersten Durchgang 17,86 Meter in den Sand, an dieser Weite biss sich Titelverteidiger Pedro Pichardo (Portugal) die Zähne aus. Trotz guter Versuche auf 17,84 und 17,81 Meter schaffte er es nicht, an seinem Kontrahenten vorbeizukommen, der auch noch 17,85 und 17,84 Meter nachlegte. 

Bronze schnappte sich mit 17,64 Metern Andy Diaz Hernandez, wie die beiden anderen Medaillengewinner auf Kuba geboren. Erst seit dem 1. August ist der 28-Jährige nun für Italien startberechtigt und holte direkt die erste Medaille im neuen Trikot. Der jamaikanische Youngster Jaydon Hibbert verpasste die Medaillenränge nur um drei Zentimeter. 

Stimme zum Wettbewerb:

Max Heß (LAC Ergas Chemnitz):
Ich habe acht Jahre darauf gewartet, dass diese Bestleistung endlich fällt. Es waren acht schwere Jahre, mit sehr vielen Downs, wenigen Ups. Die EM in München noch kurzfristig mit Schlüsselbeinbruch verpasst. Seitdem verletzungsfrei geblieben, konstant trainieren können. Das ist dann der Lohn, den man einfahren kann für gute Vorleistungen und eine gute Saison, gute Hallensaison: Zum Höhepunkt Bestleistung, es gibt nichts Besseres. Klar hätte es gerne noch ein bisschen weiter nach vorne gehen können, aber da ist die Platzierung im Endeffekt auch egal. Es war ein hochklassiges Feld, die haben ein ganz schönes Feuerwerk abgeliefert. Dass die weit weg waren, war mir heute völlig egal, die hätten meinetwegen auch 20 Meter springen können. Dass ich vor dem dritten Versuch noch nicht in den Top Acht war, hat mir eher noch ein bisschen den Extra-Kick gegeben, den ich in dem Moment auch brauchte. Ich glaube, das war der Versuch, der in Rom schon gewartet hat, der in der Quali gewartet hat, da waren die Sprünge jeweils knapp ungültig, jetzt war er gültig. Jetzt ist das nächste Ziel, die Outdoor-PB mal über die Indoor-PB [17,52 m] zu stellen. Mit Harry [Marusch, Trainer] konnte ich nur kurz sprechen, auch für ihn ist es der Lohn für die viele Arbeit. Ich trainiere jetzt seit etwa zwölf Jahren bei ihm.
 

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