Im größten Final-Feld der olympischen Stabhochsprung-Geschichte hat Anjuli Knäsche Platz 14 belegt. Bei der neuen Bestleistung von 4,60 Metern fiel die Latte ganz knapp. Gold gewann am Mittwochabend in Paris die australische Weltmeisterin Nina Kennedy.
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Nach der kuriosen Qualifikation, bei der neun Athletinnen sich Rang zwölf geteilt hatten, startete das olympische Stabhochsprung-Finale von Paris (Frankreich) am Mittwochabend schon um 18:15 Uhr – mit 19 Teilnehmerinnen (eine qualifizierte Athletin trat nicht an). Dann wurde zügig "ausgesiebt": Die Latte wurde von der Einstiegshöhe 4,40 Meter, die alle Athletinnen meisterten, direkt auf 4,60 Meter gelegt. Eine Herausforderung für die Deutsche Meisterin Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart), deren Bestleistung bei 4,55 Metern steht.
4,40 Meter überwand die 30-Jährige wie bereits in der Qualifikation auf Anhieb. Und danach wäre beinahe der Hausrekord fällig gewesen: Im zweiten Versuch scheiterte Anjuli Knäsche nur ganz knapp an 4,60 Metern. Leider wollte die Latte auch im dritten Anlauf nicht mehr liegenbleiben, sodass sich die hauptamtliche Cheftrainerin der LG Leinfelden-Echterdingen mit überquerten 4,40 Metern aus dem Wettkampf verabschiedete.
Rang 14 bei ihren ersten Olympischen Spielen – ein Erfolg für die EM-Elfte, die Vollzeit arbeitet und als Trainerin junge Stabhochsprung-Talente aus Baden-Württemberg an ihren Sport heranführt. Die 30-Jährige blieb nach ihrem Ausscheiden noch an der Anlage und sah zu, wie sich die Konkurrentinnen in luftige Höhen schwangen.
Nina Kennedy diesmal allein ganz oben
Wie bereits im Vorjahr bei der WM in Budapest entwickelte sich das Finale zum Duell zwischen Nina Kennedy (Australien) und Katie Moon (USA). In der ungarischen Hauptstadt hatten sich die beiden den Titel geteilt, diesmal hatte die Australierin das bessere Ende für sich: Sie flog über 4,90 Meter. Zuletzt hatte 2000 in Sydney (Australien), als Tatiana Grigorieva Silber gewann, eine Australierin eine olympische Stabhochsprung-Medaille errungen. Dieses Resultat konnte Nina Kennedy am Mittwoch toppen.
Titelverteidigerin Katie Moon schnappte sich mit Saisonbestleistung von 4,85 Metern Silber. Bronze holte mit kanadischem Landesrekord die höhengleiche Alysha Newman, Europameisterin Angelica Moser (Schweiz) und Amalie Svabikova (Tschechien) gingen mit übersprungenen 4,80 Metern leer aus.
Stimme zum Wettbewerb
Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart)
Die Höhen waren vorher klar, dementsprechend habe ich mich drauf eingestellt und das Einspringen anders gestaltet, als wenn ich bei 4,00 Metern einsteigen kann. Das war kein Problem, die 4,40 Metern gingen ja auch im ersten Versuch. 4,60 Meter wären Bestleistung gewesen. Mit technisch besseren Sprüngen sind die demnächst vielleicht möglich. Heute sind wir eine neue Stablänge gesprungen, ganz hat’s noch nicht geklappt. Es war schön, die Atmosphäre noch ein bisschen aufzusaugen, es zu genießen, sacken zu lassen. Hier überhaupt dabei zu sein, das war natürlich ein super Erlebnis. Dass wir mit 20 Athletinnen ins Finale gehen, habe ich in der Mixed Zone erfahren, da lief mir ein Reporter hinterher, der sagte: Elf sind drüber, die Qualifikation ist vorbei, du stehst im Finale. Olympische Spiele sind ganz anders als eine EM oder WM, und dann noch ein Finale miterleben zu dürfen, das war natürlich toll.