In der Meldeliste hatte er nicht in den Top Ten gelegen. Doch seinen bisher besten Wettkampf hatte sich Dreispringer Benedikt Maurer für die U18-EM in Banská Bystrica aufgespart. Dort holte er am Sonntag mit neuer Bestleistung Bronze.
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Ein wenig Rückenwind für eine weitere "PB" hatte sich Dreispringer Benedikt Maurer (SV Germering) für das Finale der U18-EM in Banská Bystrica (Slowakei) gewünscht. Daraus wurde am Sonntag nichts, denn auch in der Runde der besten Zwölf herrschte durchgehend Gegenwind. Glücklicherweise machte das dem DLV-Dreispringer nichts aus. Mit neuem Hausrekord von 15,11 Metern holte er sich die Bronzemedaille. Ein Erfolg, der durchaus überraschend kam, denn in der Meldeliste hatte der 17-Jährige "nur" Rang elf belegt. Aber Wettkämpfe werden eben nicht nach der Papierform entschieden.
Dabei war Benedikt Maurer durchaus ungünstig, nämlich mit einem Fehlversuch, in den Wettkampf gestartet. Im zweiten Durchgang setzte er einen Sicherheitssprung in den Sand, der – bei enorm starkem Gegenwind von -3,1 Meter/Sekunde – mit 14,60 Metern vermessen wurde. Vor dem dritten Versuch war klar: Es muss eine Steigerung her, sonst droht das Aus im Vorkampf. Unmittelbar bevor Benedikt Maurer zum dritten Mal Anlauf nahm, wurde der Dreisprung für die Siegerehrung im Diskuswurf unterbrochen, die Nationalhymne erklang für Nadjela Wepiwe (TSG Wehrheim).
Ein besonderer Moment auch für Benedikt Maurer, der ihm noch einen Extra-Push gab. "Ich hatte gehofft, dass die Siegerehrung direkt vor meinem Sprung enden würde und sie den Dreisprung unterbrechen, sodass ich die Hymne mitsingen kann", erzählte er. Und nachdem er den dritten Versuch erfolgreich in die Grube gebracht hatte, ballte Nachwuchs-Bundestrainerin Hrvoslava "Kike" Starcevic die Fäuste. Sie ahnte schon, was kurz darauf auf der Anzeigetafel aufleuchten sollte.
"Hätte ich mir nicht besser vorstellen können"
15,11 Meter: Eine Steigerung seiner Bestmarke aus der Qualifikation um vier Zentimeter und zu diesem Zeitpunkt Rang zwei. Zwar zog kurz danach der Italiener Francesco Efeosa Crotti mit 15,49 Metern vorbei, er sollte aber der Einzige bleiben, der den DLV-Athleten noch verdrängen konnte. Gold ging nach Frankreich: Emmanuel Idinna führte von Anfang an und konnte sich im letzten Versuch, als er bereits als Europameister feststand, noch um 28 Zentimeter auf starke 15,85 Meter verbessern.
"Das hätte man sich absolut nicht besser vorstellen können, vor allem nachdem ich eher zäh in den Wettkampf gefunden habe", freute sich Benedikt Maurer. Ihn erstaunte besonders, dass er nach der Qualifikation am Vortag noch so viel Kraft für eine neue Bestmarke hatte.
Der Versuch sei dennoch noch lange nicht ausgereizt gewesen: "Der Sprung war technisch absolut nicht sauber, es war einfach nur mit mehr Geschwindigkeit und mehr Kraft, weil ich unbedingt in den Endkampf wollte." Wie der überraschende Erfolg gefeiert wird, konnte der 17-Jährige noch nicht sagen: "Mal sehen, es ist ja das erste Mal für mich. Jetzt ist erst mal Siegerehrung, das Podiumsoutfit habe ich zum Glück dabei."