| Banská Bystrica

U18-EM Tag 4 | Nadjela Wepiwe haut im fünften Versuch den Gold-Wurf raus

© Kai Peters
U18-EM-Gold im Diskuswurf bleibt in Deutschland! Nadjela Wepiwe hat am Sonntag bei den U18-Europameisterschaften in Banská Bystrica triumphiert. Ihre Scheibe schleuderte sie auf 51,61 Meter. Favour Adesokan komplettierte das starke deutsche Team-Ergebnis als Vierte mit neuer Bestleistung.
Svenja Sapper

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Nadjela Wepiwe (TSG Wehrheim) ist die Nachfolgerin von Curly Brown als U18-Europameisterin im Diskuswurf. Vor zwei Jahren hatte die Frankfurterin am Abschlussabend der U18-EM in Jerusalem (Israel) Gold errungen. Am Sonntag mussten die Diskuswerferinnen nicht abends, sondern in der Mittagshitze ran. Nach ihrem Wurf auf 53,13 Meter in der Qualifikation ging Nadjela Wepiwe als europäische Jahresbeste ins Finale – eine Tatsache, die der Stadionsprecher mehrfach betonte. Die Favoritenbürde lastete anfangs wie eine Last auf ihren Schultern.

Mit 47,15 Metern startete die Wehrheimerin solide in den Wettkampf und übernahm die Führung. Darauf folgten jedoch drei ungültige Versuche, während in Runde drei erst die Spanierin Andrea Njimi Tankeu Djeudji (48,57 m), dann die Kroatin Vita Barbic (49,50 m) und schließlich mit neuer Bestleistung auch Favour Adesokan (TV Wattenscheid 01; 48,26 m) vorbeizogen. Nachwuchs-Bundestrainer Philip van Dijck gab Nadjela Wepiwe ein paar technische Ratschläge mit auf den Weg. "Jetzt muss sie riskieren, sie hat nur noch zwei Versuche", kommentierte er auf der Tribüne. 

Und die 17-Jährige setzte die Anweisungen in die Tat um und ließ ihr Wurfgerät im fünften Durchgang auf 51,61 Meter fliegen. Die Führung! "Ich habe mich in den ersten Versuchen zu sehr darauf fokussiert, dass ich die Weite aus der Qualifikation noch mal werfen wollte", erzählte Nadjela Wepiwe anschließend. Während der letzten Würfe der Konkurrenz hielt sich die Wehrheimerin unter dem Sonnenschirm am Diskusring die Augen zu. "Ich wollte gar nicht mitbekommen, was die anderen werfen", sagte sie. 

Schwester in Gedanken dabei

Zwar konnte sich die Spanierin in den beiden letzten Versuchen noch zweimal bis auf 50,01 steigern, an Nadjela Wepiwe kam sie jedoch nicht mehr vorbei. Und so durfte sich die Wehrheimerin von ihrer Familie, Heimtrainer Adrian Ernst und den deutschen Team-Mitgliedern, die in der Kurve am Diskusring Platz genommen hatten, feiern lassen. 

Ihre Eltern und ihre kleine Schwester waren zum Anfeuern in die Slowakei gereist, ihre ältere Schwester Milina, die amtierende U20-Vize-Europameisterin, befindet sich in der Vorbereitung auf die Deutschen U20-Meisterschaften, war aber in Gedanken dabei. "Ich habe in der Situation an meine Schwester gedacht", verriet Nadjela Wepiwe nach ihrem Triumph. "Ich wusste, dass sie das Finale live verfolgt. Ich dachte mir: 'Du machst das nicht nur für dich, sondern auch für sie!'" Sich jetzt Europameisterin nennen zu dürfen, fühlte sich für die 17-Jährige "mega" an. "Diesen Titel kann mir keiner mehr wegnehmen."

Favour Adesokan happy mit Bestweite und Platzierung

Für Favour Adesokan war der vierte Platz kein "undankbares" Resultat, sondern ein Grund, stolz auf sich zu sein. "Ich bin in den Wettkampf reingegangen und wollte PB werfen. Ich bin stolz darauf, dass ich 48,26 Meter geworfen habe und diese Weite mit einem 47er noch mal bestätigen konnte. Ich bin sehr glücklich."

Obwohl sie zwischenzeitlich auf Platz drei gelegen hatte, war für die 16-Jährige klar gewesen, dass ihre Teamkollegin noch ein Wörtchen mitreden würde. "Dass Nadjela noch einen raushaut, war mir klar." Die Wattenscheiderin hat noch ein Jahr in der U18 vor sich und sich für das kommende Jahr ein erfolgreiches Abschneiden beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) zum Ziel gesetzt.  

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