| Banská Bystrica

U18-EM Tag 2 | Gold und Bronze – Hammer-Würfe von Clara Hegemann und Nova Kienast

© Kai Peters
Im ersten Finale der U18-EM haben Clara Hegemann und Nova Kienast am Freitagabend für die ersten deutschen Medaillen gesorgt. Die Hammerwerferinnen holten im Zentimeterkrimi Gold und Bronze, Clara Hegemann konnte als Europameisterin ihre eigene deutsche U18-Bestleistung steigern.
Svenja Sapper

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Als der letzte Wurf der Ukrainerin Polina Dzerozhynska aus dem Sektor flog, sank Clara Hegemann (LG Stadtwerke München) in die Arme ihrer Teamkollegin Nova Kienast (SV Preußen Berlin). Denn in diesem Moment war ihr Gold im U18-EM-Finale von Banská Bystrica (Slowakei) besiegelt. Nova Kienast komplettierte das deutsche Glück am Freitagabend mit Bronze.

Dabei hatte es die Ukrainerin den beiden deutschen Werferinnen nicht einfach gemacht: Im dritten Durchgang hatte sie Clara Hegemann mit 72,92 Metern die Weltjahresbestleistung abgenommen. Doch die Münchnerin konnte kontern: In Runde vier flog ihr Arbeitsgerät um die Winzigkeit von einem Zentimeter weiter. Damit schraubte sie gleichzeitig ihre eigene deutsche U18-Bestleistung um 27 Zentimeter nach oben.

Nova Kienasts Hammer landete im ersten Durchgang im Netz, daraufhin ließ sie zwei Sicherheitswürfe folgen, um sicher sechs Versuche zu haben. Ihre beste Weite erzielte sie im fünften Versuch: 71,72 Meter. Sie absolvierte damit den zweitbesten Wettkampf ihrer Karriere. Die Finnin Pinja Kärhä ging trotz 71,44 Metern leer aus. Die Weiten der zweit-, dritt- und viertplatzierten Werferinnen waren die für die jeweilige Platzierung besten Ergebnisse in der achtjährigen Geschichte der U18-EM. 

Freundinnen gemeinsam auf dem Podium

"Europameisterin – das hört sich krass an!", staunte Clara Hegemann, die mit ihrer ukrainischen Kontrahentin Mitgefühl hatte. "Es hat mir für sie echt leidgetan, auch wenn ich mich natürlich über meine Weite gefreut habe. Ich wusste, dass ich das werfen kann, im Training habe ich das schon geschafft."

Das hohe Niveau im Finale freute auch Nova Kienast. "Es war sehr tough heute", sagte sie. "Gerade weil eine Weite von 72,92 Metern nur für Platz zwei gereicht hat, bin ich sehr froh über Bronze.“ Die Medaille bedeutete ihr umso mehr, nachdem sie erst im Mai von Pfeifferschem Drüsenfieber ausgebremst worden war. "Ich war vier Wochen krank.“ Anschließend musste sie aufgrund eines allergischen Schocks ins Krankenhaus und konnte erst Ende Mai wieder ins Training einsteigen. Gerade rechtzeitig zu den Deutschen Jugendmeisterschaften und der U18-EM war sie dann wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte.

Das Schönste für die beiden jungen Werferinnen: dass sie gemeinsam aufs Podium klettern dürfen. "Wir haben schon darüber spekuliert, wie es werden wird, wenn wir es zusammen schaffen", sagte Clara Hegemann. "Wir wollten das unbedingt.“ "Wir sind sehr gute Freundinnen", betonte Nova Kienast. 

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