| DM U16/U20

Koblenz am Freitag | Einsames Rennen von Maximilian Rath, dominante Kugelstoß-Sieger

© Theo Kiefner
Erstmals werden an diesem Wochenende im Rahmen einer Veranstaltung an drei Tagen die Deutschen Meister:innen der Jugendklassen U16 und U20 ermittelt. Aus Koblenz berichten wir für Sie von Disziplin zu Disziplin – hier lesen Sie mehr zu den Finals der männlichen und weiblichen U16 am Freitag.
Birte Grote

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Weibliche U16


3.000 Meter

Klara Ivo souverän zum Sieg 

„Erst einmal entspannt anlaufen, gucken, wie die anderen mitlaufen und am Ende Gas geben“, so lautete die Taktik von Klara Ivo (SSG Königswinter), der neuen U16-Deutschen Meisterin über 3.000 Meter. Ab der dritten Runde übernahm sie die Initiative und distanzierte die Konkurrenz deutlich. 10:34,80 Minuten bedeuteten eine neue Bestzeit, wobei Klara Ivo gerne unter 10:30 Minuten geblieben wäre. Hannah Landefeld (TV Rottenburg) setzte sich im Endspurt um Silber in 10:49,40 Minuten gegen Elisabeth Harrer (SC Moosham; 10:50,37 min) durch. 
 


4x100 Meter

Magdeburgerinnen sprinten vorneweg

Die schnellste U16-Staffel kommt in diesem Jahr aus Magdeburg: Marla Krause, Valentina Krug, Sophie Liesigk und Marie Annabell Behrendt brannten starke 47,69 Sekunden auf die Bahn und holten sich damit den Titel. Bereits im Vorlauf hatten sie gezeigt, dass der Titel nur über sie gehen würde, wenn der Staffelstab sicher ins Ziel gebracht wird. Silber ging an die Startgemeinschaft TK Grevenbroich/Puhlheimer, die in 47,89 Sekunden ebenfalls unter 48 Sekunden blieben. Es starteten Emily Zorn, Wanda Schmidt, Josie Buchwald und Sina Marie Schüller.

Das Quartett des Hamburger SV holte sich in der Besetzung Nika Lilith Bremer, Loella Marie Kirchbauer, Kysha Nehita Ojeifo Imadojemu und Maila Rouki Budack in 48,43 Sekunden Bronze. 


Dreisprung

Hannah D’Avita krönt Sieg mit Zwölf-Meter-Satz

Sie stand bereits als Deutsche Meisterin fest, als Hannah D’Aveta der weiteste Satz gelang. Mit 12,05 Metern übertraf sie erstmals die Zwölf-Meter-Marke. „Ich konnte es gar nicht glauben. Da sind alle Emotionen aus mir herausgebrochen“, berichtete die Athletin vom TB Wiesbaden, die als Jahresbeste angereist war. „Ich habe mir vorher keinen Druck gemacht. Ich wollte einfach mein Bestes heute geben.“ Maja Witte vom Haldensleber Sportclub wurde mit 11,45 Metern Zweite. Elly Marleen Miethke (LBV Phönix Lübeck) holte sich knapp dahinter mit 11,41 Metern Bronze. 

 


Kugelstoßen

Marlene Sack triumphiert in ihrer "Zweitdisziplin"

Marlene Sack war zum Saisonhöhepunkt in Topform. Um mehr als einen Meter konnte sie ihre bisherige Bestleistung pulverisieren – auf 13,79 Meter. Das bedeuteten eine neue deutsche Jahresbestleistung und der Titel für die Athletin, die als Siebte der Jahresbestenliste angereist war.

„Ich habe mich gut vorbereitet. Im Training habe ich auch schon über 13 Meter gestoßen und beim Einstoßen dann direkt gemerkt, dass es heute gut wird“, berichtete die Hallenserin und fügte hinzu: „Ich habe ja auch einen guten Trainer.“ Der Trainer ist auch gleichzeitig ihr Vater – René Sack, ehemaliger Bundestrainer, der unter anderem Nadine Müller und Sara Gambetta coachte. „Das klappt gut. Wir streiten uns auch zuhause nicht.“

Marlene Sack startet an diesem Wochenende auch in ihrer zweiten Disziplin. „Ich mag den Diskuswurf eigentlich noch lieber – wegen Nadine Müller.“ Zweite wurde Juna Duwenbeck (LG Olympia Dortmund), die mit 12,79 Metern ebenfalls eine neue Bestleistung aufstellte. Bronze ging an Isa Ulbricht (LG Mittweida) mit 12,44 Metern. Auch sie stieß so weit wie nie zuvor. 


Speerwurf

Miranda Wolf erkämpft sich Gold

Es dauerte bis zum vierten Versuch, bis Miranda Wolf so richtig in den Wettbewerb gefunden hatte. Dann flog der Speer zur Führungsweite von 44,44 Metern. „Da ist dann ganz viel Last von mir abgefallen“, erklärte die Athletin von der LG Lippe-Süd. Daraufhin ging es dann noch einmal weiter auf 46,41 Meter. „Ich bin sehr überwältigt und kann es noch gar nicht glauben. Es war erst gar nicht so leicht, weil die ersten Würfe nicht so gut waren.“

Der Schlüssel zum Erfolg lag bei mehr Druckaufbau bei den Impulsschritten für einen schnelleren Anlauf. Die Trainingseindrücke hatten die Athletin auf eine Medaille schielen lassen. „Ich war aber auch sehr aufgeregt in den letzten Wochen. Und diese Nacht konnte ich kaum schlafen. Erst beim Einwerfen wurde es besser.“ Knapp ging es im Kampf um die weiteren Medaillen zu. Vier Athletinnen übertrafen 42 Meter. Lena Sachse (TTL Ehrenfriedersdorf; 42,48 m) und Mia Fabienne Weichert (BSG Stahl Eisenhüttenstadt (42,44 m) sicherten sich Silber und Bronze.

Männliche U16


3.000 Meter

Maximilian Rath dominiert

Schon nach nur 400 Metern war deutlich, dass der Favorit Maximilian Rath nichts anbrennen lassen will. Der Münchener, der in diesem Jahr bereits 8:39,00 Minuten gelaufen ist und damit nur rund drei Sekunden über der deutschen U16-Bestzeit geblieben war, drückte direkt auf das Tempo und lief die gesamte Zeit ein einsames Rennen mit deutlichem Vorsprung. Am Ende holte Maximilian Rath sich in 8:57,50 Minuten den Titel mit rund 15 Sekunden Vorsprung.

„Ich wusste, dass ich die schnellste Meldezeit habe, und wollte dementsprechend schauen, was heute geht. Ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass es auf eine Sprintentscheidung hinausläuft“, erklärte der Schützling von Clemens Bleistein und Michael Wilms, der auch ein erfolgreicher Schwimmer ist. „Bei Regen und im Alleingang war eine schnellere Zeit in Richtung des Rekordes nicht möglich. Mein Ziel war es, ein gleichmäßig hohes Tempo zu laufen.“ Julian Hins (SC Hagen-Wildewiese) holte sich in 9:13,15 Minuten Silber, Bronze ging an Maximilian Leon Huber (ETSV Lauda) in 9:13,80 Minuten.


4x100 Meter

Erfurt jubelt auf der Zielgeraden

Es sah nach einem Sieg für den TSV Bayer Leverkusen aus – doch der starke Erfurter Schlussläufer Liek Matthes kam immer näher und konnte sich auf der Ziellinie noch knapp vorne schieben. Damit ging der Titel in 43,69 Sekunden an die STG Team Erfurt II. Mit Liek Matthes jubelten Felix Messerer, Ole Jannis Gratz und Colin Schäfer. Lukas Wermann, Anas Mathieu Nzikou, Jelvis Frempong und Berkay Mikail Keserci holten für Leverkusen in 43,82 Sekunden Silber. Linus Matlé, Lars Fischer, Simon Pancherz und Fabian Wüst von Eintracht Duisburg 1848 wurden in 44,26 Sekunden Dritter.  


Dreisprung

Dmitrij Kron mit Bestweite zum Titel 

Für alle drei Medaillengewinner im Dreisprung ging es über 13 Meter. Und alle drei sprangen auch zu neuen persönlichen Bestleistungen. Der weiteste Satz des Tages gelang Dmitrij Krom (VfL Sindelfingen). Er konnte sich von 13,18 Metern auf 13,60 Meter steigern. „Ich hatte von zu hoher Belastung Schmerzen im Knie. Aber die habe ich heute nicht gespürt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich heute so weit springe“, erzählte der neue Deutsche U16-Meister. Zweiter wurde Paul Klingenhof (TSV Schwarzenbek), der auf 13,33 Meter kam. Bronze ging an Finn Döbrich (TG Kitzingen). Er sprang mit 13,15 Metern erstmals weiter als 13 Meter. 
 


Kugelstoßen

David Kern dominiert mit 17-Meter-Serie 

Schon als 14-Jähriger hatte David Kern (LG Landkreis Roth) im vergangenen Jahr die 17-Meter-Marke übertreffen können. Nun durfte er an den Deutschen U16-Meisterschaften teilnehmen und war der einzige Starter im Teilnehmerfeld, der diese Weite vorweisen konnte. Daran änderte sich auch nach dem Wettbewerb nichts. David Kern war seiner Konkurrenz um fast einen Meter voraus. Alle fünf gültigen Versuche gingen weiter als seine alte Bestmarke von 17,14 Metern, der stärkste schlug bei 17,74 Metern ein – und das, obwohl die Vorzeichen nicht gut standen, denn drei Tage zuvor hatte er sich eine Zerrung im Rücken zugezogen.

„Ich bin überglücklich, dass ich es trotzdem geschafft habe. Ich habe das ganze Jahr darauf hintrainiert. Das ist jetzt ein tolles Gefühl“, berichtete der Sieger. Dahinter reihten sich mit Johannes Kunkel (16,81 m)  und John-Christian Schochardt (16,73 m) zwei Neubrandenburger ein. 
 


Speerwurf

Maurits van der Linden trotzt dem Wind

Der vierte Versuch von Maurits van der Linden war Gold wert. Auf 62,01 Meter flog der Speer des deutschen Jahresbeste – eine Weite, mit der der Magdeburger haderte. „Mit dem Titel bin ich nach der langen Saison auf jeden Fall zufrieden. Aber ich hätte heute gerne weiter geworfen. Ich hatte auf 66 Meter gehofft.“ Der Wind sei schwierig gewesen, zudem habe die Technik nicht gestimmt, die es für weitere Würfe gebraucht hätte. Der Silbermedaillengewinner Quentin Albers (SC Potsdam) kam auf 60,22 Meter. Für den drittplatzierten Oliver Zeno Ispan (TSV Plattling) wurden 59,79 Meter gemessen. 


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