| Diamond League Monaco

Jakob Ingebrigtsen nähert sich Weltrekord, Jessica Hull knackt 2.000-Meter-Bestmarke

© Gladys Chai von der Laage
Beim Diamond League-Meeting in Monaco hat es am Freitag vor allem über die Mittelstrecken wieder eine Reihe Top-Zeiten gegeben. Über 1.500 Meter steigerte Jakob Ingebrigtsen seinen Europarekord. Sogar für einen Weltrekord* sorgte Jessica Hull über 2.000 Meter.
Jan-Henner Reitze

Die Olympischen Spiele in Paris (Frankreich; 1. bis 11. August) rücken immer näher und zahlreiche Athleten haben am Freitag beim Diamond League-Meeting in Monaco (Monte Carlo) gezeigt, dass sie in Form für den bevorstehenden Saisonhöhepunkt kommen, allen voran Jakob Ingebrigtsen. Der norwegische Laufstar war über 1.500 Meter so schnell unterwegs wie noch nie. In 3:26,73 Minuten legte der Olympiasieger knapp zwei Sekunden zwischen sich und seine Konkurrenz. Seinen Europarekord verbesserte der 23-Jährige um vier Zehntel, auch der Weltrekord von Hicham El Guerrouj (Marokko; 3:26,00 min) rückt immer näher.

Nachdem sich der Norweger zuletzt bei der WM 2022 und 2023 über diese Distanz jeweils mit Silber zufrieden geben musste, ist er wieder der Top-Favorit auf Olympia-Gold. Weltmeister Josh Kerr (Großbritannien) war allerdings in Monaco nicht am Start. Zweiter wurde der Weltmeister von 2019 Timothy Cheruiyot (Kenia; 3:28,71 min).

Jessica Hull läuft Weltrekord

2.000 Meter in 5:19,70 Minuten, noch nie war eine Frau so schnell über diese selten gelaufene Distanz. Jessica Hull (Australien) steigerte bei ihrem Sieg den knapp drei Jahre alten Weltrekord von Francine Niyonsaba (Burundi; 5:21,56 min) um fast zwei Sekunden. Die Australierin hatte schon am vergangenen Sonntag beim Diamond League-Meeting in Paris mit ihrer Steigerung auf 3:50,83 Minuten über 1.500 Meter ihre Top-Form bewiesen.

Sechs weitere Athletinnen stellten Landes- oder gleichzeitig Kontinentalrekorde auf. Mit britischem Rekord (5:26,08 min) hatte die zweitplatzierte Melissa Courtney-Bryant aber schon mehr als sechs Sekunden Rückstand. Im Fotofinish knapp dahinter lief Edina Jebitok (5:26,09 min) kenianischen Rekord. Bestmarken für Nord- beziehungsweise Südamerika stellten Cory McGee (USA; 5:28,78 min) als Vierte und Maria Pia Fernandez (Uruguay; 5:50,21 min) als Elfte auf.

Wie schon in Paris purzelten auch über 800 Meter der Männer Rekorde und Bestzeiten. Erstmals blieben in einem Rennen zehn Athleten und damit das gesamte Feld unter 1:44,00 Minuten. Wieder gewann Djamel Sedjati, der seinen algerischen Landesrekord um eine weitere zehntel Sekunde auf 1:41,46 Minuten verbesserte. Nur Weltrekordler David Rudisha (Kenia; 1:40,91 min) und dessen Vorgänger Wilson Kipketer (Dänemark; 1:41,11 min) waren jemals noch schneller. Der gebürtige Marokkaner Mohamed Attaoui lief als Zweiter (1:42,04 min) Landesrekord für Spanien. Einen weiteren nationalen Rekord für Schweden stellte Andreas Kramer als Siebter (1:43,13 min) auf.

Rai Benjamin fängt Karsten Warholm ab

Das Rennen über 400 Meter Hürden der Männer war eine Generalprobe für den erwarteten Medaillenkampf im Olympiafinale. Mit Rai Benjamin (USA; 46,67 sec) setzte sich der Athlet durch, dem Einzel-Gold bei einem Großereignis noch fehlt. Der Olympia-Zweite und zweimalige WM-Zweite fing kurz vor dem Ziel noch Olympiasieger und Weltrekordler Karsten Warholm (Norwegen; 46,73 sec) ab. Wie bei Olympia in Tokio (Japan) lief der Weltmeister von 2022 Alison dos Santos (Brasilien; 47,18 sec) als Dritter ein.

Starke Zeiten gab es auch über 400 Meter flach. Vize-Europameisterin Rhasidat Adeleke (Irland; 49,17 sec) verfehlte ihren Landesrekord aus dem EM-Finale nur um eine Zehntel. Bei den Männern blieb US-Meister Quincy Hall (43,80 sec) als erster Athlet in diesem Sommer unter 44 Sekunden.

Die 200 Meter entschied der WM-Dritte Letsile Tebogo (Botswana) für sich (19,87 sec). Dem 21-Jähirgen am nächsten kam Alexander Ogando (Dominikanische Republik; 20,02 sec). Joshua Hartmann (ASV Köln) sprintete in 20,54 Sekunden als Sechster ins Ziel. Die Saisonbestleistung des deutschen Rekordlers steht bei 20,36 Sekunden, die er ebenfalls als Sechster beim Diamond League-Meeting in Doha (Katar) aufgestellt hatte.

Angelica Moser fordert Nina Kennedy

Stabhochsprung-Weltmeisterin Nina Kennedy (Australien) steigerte ihre Saisonbestleistung auf 4,88 Meter, die sie auf Anhieb meisterte. Im Kampf um den Sieg war das entscheidend. Denn auch Angelica Moser glückte ein Sprung über diese Höhe, allerdings erst im dritten Anlauf. Die Europameisterin hatte schon vorher mit einem Sprung über 4,83 Meter den Landesrekord der Schweiz verbessert.

Über 100 Meter ließ Hallenweltmeisterin Julien Alfred (St. Lucia; 10,85 sec) die Vierte der US-Meisterschaften Tamari Davis (10,99 sec) sowie die zeitgleiche Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 10,99 sec) hinter sich. Dreispringerin Leyanis Pérez (Kuba; 14,96 m) näherte sich der 15-Meter-Marke. Hallen-Weltmeister Hamish Kerr (Neuseeland) floppte im Hochsprung als einziger Athlet über 2,33 Meter.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

* vorbehaltlich Ratifizierung

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