| Junioren-Gala

Meetingrekord krönt 30. Jubiläum der Junioren-Gala in Mannheim

© Dirk Gantenberg
Viele nationale und internationale Talente konnten am Sonntag auch den zweiten Tag der Junioren-Gala in Mannheim als Sprungbrett zur U20-WM nutzen. Einen Meetingrekord gab es zum Abschluss über 4x400 Meter.
Jane Sichting

An Tag zwei der 30. Junioren-Gala in Mannheim standen am Sonntag vor allem die Sprungdisziplinen im Vordergrund. Und diese hatten einiges zu bieten. So entwickelte sich etwa der Weitsprung zum erwartet spannenden Duell zwischen dem Deutschen Jugend-Hallenmeister Simon Plitzko (TSG Bergedorf) und Julian Holuschek (Eintracht Frankfurt) – mit dem besseren Ende für den Hamburger. 

Die für ihn vermessenen 7,67 Meter waren nicht nur die beste Tagesweite, sondern auch neue persönliche Bestleistung. Sieben Zentimeter dahinter (7,60 m) landete der Springer aus der Mainmetropole auf Rang zwei. Die Norm für die U20-WM (7,56 m) hakten beide Athleten ab. Auf Rang drei kam Gabriel Dag (7,53 m) aus Schweden. 

Eng ging es auch an der Spitze bei der weiblichen U20 zu. Der weiteste Satz in die Grube gelang Vanessa Sena (6,20 m) aus Brasilien. Nur vier Zentimeter weniger (6,16 m) gingen für die Zweitplatzierte Masha-Sol Gelitz (GSV Eintracht Baunatal) in das Ergebnisprotokoll ein. Damit verpasste sie zwar die Norm für die U20-WM (6,20 m), sie hatte diese aber bereits Anfang Juni um einen Zentimeter in Dortmund übertroffen. Dritte wurde – nach Platz zwei in ihrer Spezialdisziplin am Samstag – Dreispringerin Josie Krone (TSG Bergedorf; 6,08 m). 

Jason Lee Hoppe im Höhenrausch 

Die deutsche Jahresbestleistung hatte er bereits vor Mannheim inne, am Sonntag legte Hochspringer Jason Lee Hoppe (LV Hansa Stuhr) noch einmal drei Zentimeter drauf und floppte erstmals in seiner Karriere über 2,10 Meter. Die geforderten 2,13 Meter als Norm für die U20-WM waren dann noch zu hoch für den 17-Jährigen. Höhengleich auf Platz zwei folgte der Franzose Elouan Loullier, Dritter wurde Amdi Gaye (TSV Klausdorf; 2,06 m).

In der weiblichen Hochsprung-Konkurrenz setzte sich die Britin Thea Brown durch, die im zweiten Versuch über 1,82 Meter floppte und damit Ella Obeta (LG Eckental) auf Platz zwei verwies. Die Fränkin, die 2023 zu Gold beim EYOF gesprungen war, benötigte für diese Höhe drei Versuche. Die Norm für die U20-WM (1,80 m) nahm sie zuvor im zweiten Anlauf. Platz drei ging an die Irin Ava Rochford (1,80 m).  

Hendrik Müller mit technischen Problemen

Als Favorit angereist, gab es für den Weltjahresbesten im Stabhochsprung Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen) am Sonntag bereits frühzeitig einen Dämpfer zu verdauen. 5,42 Meter ist der 19-Jährige in dieser Freiluftsaison bereits gesprungen. In Mannheim überwand er nur seine Einstiegshöhe (5,00 m) und hatte danach mit technischen Problemen zu kämpfen.

Besser machte es der Schweizer Justin Fournier, der sich über 5,30 Meter schwang und den Wettbewerb gewann. Auf Rang zwei folgte Augustin Becquet-Perigon (Frankreich; 5,30 m), Joshua Stallbaum (TSV Schmiden) wurde mit 5,10 Meter Dritter – zugleich die Bestätigung der U20-WM-Norm. 

Favoritensieg für Mirja Lukas

Ihrer Favoritenrolle im Speerwurf gerecht wurde Mirja Lukas (TSV Bayer 04 Leverkusen). Ihr weitester Versuch wurde bei 52,78 Metern gemessen – mehr als zwei Meter weiter als die geforderte U20-WM-Norm (50,50 m), aber knapp drei Meter unter Bestleistung (55,72 m). Auf Platz zwei kam Orinta Navikaite (Litauen; 50,79 m), gefolgt von der Norwegerin Inga Rabben Reimers (50,44 m) auf Rang drei. Bei den U20-Junioren gewann Oisin Joyce aus Ireland (73,72 m) vor João Fernandes (Portugal; 73,42 m) und Florian Schmid (LG Stadtwerke München; 67,53 m). 

Die 400 Meter Hürden wurden von der internationalen Konkurrenz dominiert. Bester Deutscher beim Sieg des Schotten Ben Heron (52,42 sec) war Fynn Bietenbeck (TV Gladbeck 1912; 53,97 sec) auf Rang vier. Platz zwei und drei gingen an David Davitt (Ireland; 53,80 sec) und Lucien Cornebois (Frankreich; 53,82 sec).

Ähnlich sah es auch in der weiblichen U20 über die Stadionrunde mit Hürden aus. Es gewann die Estin Viola Hambidge (58,68 sec) vor Selma Ims (Norwegen; 59,67 sec). Auf Platz drei lief in persönlicher Bestleistung (60,12 sec) Rebekka Feirle (LG Östl. Bodenseekreis).

Britische Sprintdominanz über 200 Meter

Fest in internationaler Hand waren auch die 200 Meter. Der Sieg ging an den Briten Ebuka Nwokeji (21,13 sec), gefolgt von Dejan Ottou (21,14 sec) aus Frankreich und Dean Patterson (21,26 sec) aus Schottland auf den Rängen zwei und drei. Bester DLV-Starter war Louis Schuster (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig; 21,57 sec) auf Rang sieben. 

Den Sieg über 200 Meter der weiblichen U20 schnappte sich ebenfalls ein Talent aus Großbritannien: Renee Regis setzte sich in 23,41 Sekunden vor Chane Vermeulen (23,44 sec) aus Südafrika und der britischen Teamkollegin Kissiwaa Mensah (23,48 sec) durch. Beste Deutsche wurde Judith Bilepo Mokebe (USC Mainz; 24,12 sec) auf dem fünften Platz.

DLV-Triple über 800 Meter, aber ohne Norm

Trotz zahlreicher persönlicher Bestzeiten über 800 Meter konnte keiner der DLV-Läufer die Norm für die U20-WM (1:50,50 min) unterbieten. Am dichtesten heran lief Piet Hoyer (LG Offenburg; 1:51,58 min), der sich den Sieg vor Joshua Hoffmann (SC Berlin; 1:51,95 min) und Tobias Tent (LG Stadtwerke München, 1:51,99 min) sicherte. 

Das Rennen über 800 Meter der weiblichen U20 gewann Paula Terhorst (VfL Löningen; 2:09,58 min) vor Amelie Tortell (LG OVAG Friedberg-Fauerbach; 2:10,79 min) und Viktoria Kamml (Neuköllner SF; 2:10,99 min). 

Gelungene Generalprobe über 4x100 Meter

Wie bereits am Vortag bewiesen die britischen 4x100-Meter-Staffeln auch an Tag zwei der Jubiläumsgala ihre Sprintexzellenz. Wenngleich es nicht wie am Samstag für eine Zeit unter 40 Sekunden reichte, gewann das männliche U20-Quartett aus Großbritannien in 40,10 Sekunden vor der ersten DLV-Staffel. Diese verbesserte sich auf 40,15 Sekunden und ließ die vier Sprinter aus der Schweiz (40,85 sec) hinter sich. 

In der weiblichen U20 schafften es sogar beide DLV-Staffeln auf das Siegerpodest. Beim Sieg der Britinnen, die sich noch einmal auf 44,03 Sekunden verbesserten, rannte die erste DLV-Staffel auf Rang zwei (44,35 sec) und das zweite DLV-Quartett auf Rang drei (44,82 sec). Über die jeweilige Besetzung bei der U20-WM in Lima (Peru) wird erst im Laufe der Saison entschieden. 

Meetingrekord setzt Jubiläum die Krone auf

Zwei weitere Siege für das Vereinigte Königreich gab es zum Abschluss über die 4x400 Meter. Hier gewann das britische Team sowohl in der männlichen als auch der weiblichen U20 jeweils vor dem deutschen Quartett. Bei den Junioren reichte es für Großbritannien in 3:07,15 Sekunden sogar zu einem neuen Meetingrekord – der einzige der diesjährigen Jubiläumsausgabe. Knapp dahinter lief in 3:07,26 Minuten das DLV-Quartett ins Ziel.

In der 4x400-Meter-Mixed-Staffel ging der Sieg indes an Norwegen. In 3:24,11 Minuten verwiesen sie das DLV-Team um 800-Meter-Spezialistin Jana Marie Becker (Königsteiner LV) auf Rang zwei (3:24,32 min), gefolgt von dem Quartett aus Irland (3:24,91 min).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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