Erstmals seit 2012 hat die deutsche Männer-Staffel über 4x400 Meter wieder eine EM-Medaille gewonnen. Emil Agyekum arbeitete sich am Mittwochabend in der letzten Runde von Rang fünf bis auf den Bronzerang nach vorne und sorgte damit im deutschen Team für grenzenlosen Jubel.
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Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) ballte die Fäuste und schrie seine Freude in den Himmel von Rom. Jean Paul Bredau (SC Potsdam) und Emil Agyekum (SCC Berlin) lagen sich in den Armen, Marc Koch (LG Nord Berlin) streckte die Hände in die Höhe. Die Freude beim deutschen Team der 4x400-Meter-Staffel über die erste EM-Medaille seit dem Jahr 2012 war grenzenlos. Wie vor zwölf Jahren bei der EM in Helsinki rauschte das DLV-Team auch diesmal wieder zur Bronzemedaille.
Die Grundlage für den Erfolg legte Startläufer Manuel Sanders. Zwar enteilten die Teams aus Belgien und Italien bereits frühzeitig, doch davon ließ sich der Athlet der LG Olympia Dortmund nicht beirren. Als Dritter übergab er den Staffelstab in etwa zeitgleich mit dem französischen Team.
Jean Paul Bredau verteidigte diese Position in der Folge mit einem beherzten Auftritt. Auf der Zielgeraden erwehrte er sich den Angriffen von Frankreich und Großbritannien und übergab schließlich als Dritter an Marc Koch.
Emil Agyekum mit starkem Schlussspurt
Lange Zeit hielt auch der Berliner seine Platzierung, erst nach rund 300 Metern ging das Team aus Großbritannien am Deutschen vorbei. Auch die französische Mannschaft schob sich auf den letzten Metern noch vorbei, sodass Schlussläufer Emil Agyekum als Fünfter ins Rennen ging.
Agyekum war es, der schließlich eine äußerst eindrucksvolle Vorstellung ablieferte. Bereits kurz nach Staffelübernahme verbesserte er sich auf Rang vier, doch der Abstand zum auf Rang drei liegenden britischen Team war bereits groß. Mit raumgreifenden Schritten schloss der Deutsche diese Lücke jedoch nach und nach und rauschte rund 200 Meter vor dem Ziel schließlich an Großbritannien vorbei. Wäre die zurückzulegende Distanz wohl auch nur einen Meter länger gewesen, hätte die deutsche Staffel wohl auch noch Italien auf Rang zwei überholt. Am Ende fehlte dazu jedoch eine Hundertstel.
Das tat der Freude des deutschen Teams keinerlei Abbruch. Das DLV-Quartett feierte seine EM-Medaille nach 3:00,82 Minuten. Gold ging an Belgien (2:59,84 min) vor Italien (3:00,81 min). 2012 hatten für Deutschland Jonas Plass, Kamghe Gaba, Eric Krüger und Thomas Schneider zuletzt Bronze gewonnen. Zum deutschen Staffel-Team der diesjährigen EM gehörten auch Lukas Krappe (SCC Berlin), der im Vorlauf seinen Einsatz hatte, sowie Ersatzläufer Tyrel Prenz (SC Potsdam).
Stimmen zum Wettkampf:
Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund):
Ich glaube, wir wollten alle fast sogar noch ein bisschen schneller laufen. Unser Schlachtruf war: "Alles für eine Medaille." Das haben wir geschafft und sind jetzt überglücklich!
Jean Paul Bredau (SC Potsdam):
Es war eine harte Runde, aber sie hat unfassbar Spaß gemacht. Ich habe mein letztes Hemd reingeworfen auf der Zielgeraden und konnte den Stab so schnell wie möglich an Marc übergeben.
Marc Koch (LG Nord Berlin):
Es war hart, aber es war richtig geil. Der Wechsel von Jean Paul auf mich war sehr gut, auch wenn es sehr eng war. Auf der Gegengerade wollte der Franzose vorbeigehen, da habe ich mich breit gemacht. Der kommt nicht vorbei, habe ich mir gedacht. Dann habe ich versucht, das Ding nach vornezubringen und auf Emil zu übergeben und der hat es dann richtig gerockt.
Emil Agyekum (SCC Berlin):
Es war geil, das hätte ich nicht erwartet. Ich hatte auch nicht erwartet, dass so eine gute Zeit rauskommt.