Es war ihre erste große Meisterschaft. Und sie zeigte keine Nervosität, sondern ein tolles Rennen! Youngster Lisa Merkel lief im 10.000-Meter-Finale in Rom auf einen tollen neunten EM-Platz. An der Spitze vollendete Nadia Battocletti ihr Gold-Double auf der Langstrecke.
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Im 10.000-Meter-Finale am Dienstagabend mischte sich das deutsche Trio mitten ins große EM-Feld der 33 Starterinnen. Eva Dieterich, Lisa Merkel (beide LAV Stadtwerke Tübingen) und Deborah Schöneborn (SCC Berlin) versuchten so lange wie möglich, in der vom Tempo her passenden Gruppe ihre Runden im Olympiastadion zu drehen.
Das Tübinger Duo lief bis weit über die Hälfte des Rennens in der zweiten Gruppe. Youngster Lisa Merkel sorgte dabei sogar über einige Runden für das Tempo bei den Verfolgerinnen. Diese Arbeit sollte sich auszahlen. Nach der Überrundung lief die Tübingerin sogar über mehrere Runden an den Hacken des Führungstrios und spurtete mit 32:17,24 Minuten auf Platz neun. Ihre Vereinskameradin Eva Dieterich lief mit 33:17,78 Minuten auf Platz 19, Deborah Schöneborn folgte als 23. in 33:48,90 Minuten.
Nadia Battocletti bringt Olympiastadion zum Beben
An der Spitze sprengte Nadia Battocletti unter dem frenetischen Jubel der italienischen Fans auf dem letzten Kilometer das Spitzen-Trio. Vier Tage nach ihrem Triumph über 5.000 Meter machte die 24-Jährige mit 30:51,32 Minuten und neuem Landesrekord das Langstrecken-Double perfekt. Das hatte zuletzt bei Europameisterschaften Yasemin Can (Türkei) 2016 in Amsterdam geschafft.
Auf Rang zwei spurtete die Niederländerin Diane van Es, die mit 30:57,24 Minuten eine neue Bestzeit lief. Bronze sicherte sich die stark eingeschätzte Britin Megan Keith (31:04,77 min). Frühzeitig war das Rennen für ihre Teamkameradin zu Ende. Eilish McColgan, die in Rom einen Leistungsnachweis für den Olympia-Start erbringen sollte, konnte auf der zweiten Streckenhälfte das Tempo der Spitzengruppe nicht halten und stieg aus.
Stimmen zum Wettkampf:
Lisa Merkel (LAV Stadtwerke Tübingen)
„Es war anfangs wirklich überwältigend. Dann habe ich meinen Schritt gefunden. Als es langsamer wurde, bin ich nach vorn gegangen. Dann kann man einfach stressfreier laufen. Ich wollte eine gute Gruppe finden und locker laufen. Das Ziel war, die zweite Hälfte schneller zu absolvieren als die erste.“
Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen)
„Es mir heute extrem schwergefallen. Ab der Hälfte konnte ich es nicht mehr genießen. Aber dank des Publikums hat es doch noch Spaß gemacht. Eigentlich wollte ich in der zweiten Gruppe mitlaufen und wenig von vorn laufen. Jetzt geht es Richtung Deutsche Meisterschaften in Braunschweig.“
Deborah Schöneborn (SCC Berlin)
„Der Start war eine Belohnung für mich. Ich hatte das ganze Frühjahr über Fußprobleme. Spikes hatte ich sehr, sehr lange nicht an. Das Tempo war sehr hart für mich. Da merkt man, dass auch dem Marathon-Training heraus die Schnelligkeit fehlt. Es waren für mich die ersten Bahn-Meisterschaften, das war richtig cool. Morgen werden wir sehen, wie es dem Fuß geht.“