| Rom 2024

EM Tag 3 | Gesa Krause krönt Comeback mit Silber

© Jan Papenfuß
Sie ist endgültig zurück – und wie! In einem spannenden Finale ist Gesa Krause zu EM-Silber über 3.000 Meter Hindernis gestürmt. Und das nur 13 Monate nach der Geburt ihrer Tochter. Damit holte die 31-Jährige ihr erste internationale Silbermedaille. Für Lea Meyer und Olivia Gürth lief es am Sonntagabend hingegen nicht wie erhofft.
Martin Neumann

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Als die Glocke zur letzten Runde im Finale über 3.000 Meter Hindernis ertönte, wurden die Karten am Sonntagabend auf den Tisch gelegt. Und die Trümpfe stachen: Ein Trio zog der Konkurrenz auf und davon. Mittendrin: Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) sowie Alice Finot (Frankreich) und Elizabeth Bird (Großbritannien). Die Französin beschleunigte auf den letzten 400 Metern eindrucksvoll, Gesa Krause versuchte Anschluss zu halten. Doch nach dem letzten Wassergraben konnte die Deutsche Rekordhalterin die Lücke nicht mehr schließen. Trotzdem durfte die 31-Jährige jubeln: Mit 9:18,06 Minuten lief Gesa Krause in Rom zu ihrer ersten internationalen Silbermedaille über 3.000 Meter Hindernis.

Alice Finot gelang es als einziger Läuferin, den finalen Kilometer unter drei Minuten zu laufen, und belohnte sich nach 9:16,22 Minuten mit ihrem ersten internationalen Titel. Dass die 33-Jährige eine absolute Weltklasseläuferin ist, hatte sie bereits bei der WM 2023 bewiesen, als sie in Budapest sensationell mit Landesrekord von 9:06,15 Minuten auf Platz fünf gelaufen war. EM-Bronze sicherte sich in Rom Elizabeth Bird mit 9:18,39 Minuten.

Lea Meyer und Olivia Gürth auf den Plätzen neun und elf

Mehr als die Hälfte des Rennens bemühte sich Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) ums Tempo. Doch nach einem kleinen Strauchler am Wassergraben verlor die Vize-Europameisterin von 2022 etwas den Rhythmus und wurde am Ende mit 9:27,85 Minuten Neunte. WM-Finalistin Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier) kam zwei Plätze dahinter nach 9:31,98 Minuten ins Ziel. Als Fünfte blieb Titelverteidigerin Luiza Gega (Albanien; 9:22,92 min) ohne Medaille.

Apropos Medaille: Für Gesa Krause war es nach den Bronzemedaillen bei der EM 2012 und den Weltmeisterschaften 2015 und 2019 sowie zwei EM-Titeln 2016 und 2018 die sechste internationale Hindernis-Medaille in ihrem 14. internationalen Finale. Und das nur etwas mehr als ein Jahr nach der Geburt ihrer Tochter. Zwischenzeitlich wurde Gesa Krause sogar auf Platz eins geführt, da Alice Finot nach einer Wassergrabenüberquerung mehrfach auf die Bahnbegrenzung getreten war und daraufhin von einem Schiedsrichter disqualifiziert wurde. Dem Protest der französischen Mannschaft gegen diese Entscheidung wurde stattgegeben. So werden die Medaillen am Montag entsprechend dem Zieleinlauf vergeben.

Stimmen zum Wettkampf

Gesa Krause (Silvesterlauf Trier):
Wenn man mit einer Medaille nach Hause kommt, muss man schon zufrieden sein. Silber fehlte noch in meiner Sammlung. Nach meiner Vorgeschichte ist der zweite Platz ein Sieg. Ich habe erst wieder vor einem Jahr mit dem Training begonnen. Es war das schönste Jahr meines Lebens: Ich konnte meine Tochter aufwachsen sehen und bin wieder zurückgekommen. Im Rennen habe ich mich im Feld versteckt und wollte meine Stärken ausspielen. Vor dem Rennen war ich total nervös, erst auf dem Weg zum Stadion hat es sich gebessert. Eine solche Situation kannte ich gar nicht mehr. Ich bin froh, dass das Ergebnis jetzt so steht und das Sportliche Vorrang hat. Ich bin als Zweite ins Ziel gekommen, Alice Finot hat verdient Gold gewonnen. Ich wusste im Vorfeld, wie schnell sie ist.

Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Meine Enttäuschung ist riesig. Ich bin positiv ins Finale gegangen und habe mich auf ein offenes Rennen gefreut. Es war überhaupt nicht das, was ich abrufen wollte. Vielleicht hätte ich zu Beginn noch schneller angehen sollen. Als es dann schwer wurde, hat der Kopf sich eingeschaltet. Dann war das Rennen zu Ende, bevor es zu Ende war. Ich muss an mir und meiner Form arbeiten. Das waren heute keine Überzeiten. Das waren Zeiten, die man laufen muss, um in Paris ins Finale zu kommen. Genau das ist mein Ziel.

Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier):
Ich habe mich besser gefühlt als im Vorlauf. Es war eine neue Situation, mit einer so großen Gruppe auf die letzte Runde zu gehen. Das war in Budapest nicht so. Am Dienstag geht es wieder in die Höhe nach Livigno. Da bleiben wir quasi bis kurz vor den Olympischen Spielen in Paris, nur unterbrochen von den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig.

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