| Rom 2024

EM Tag 3 | Merlin Hummel mit Olympia-Norm überraschend EM-Vierter

© Jan Papenfuß
Nach Medaillen im Nachwuchsbereich ist Merlin Hummel am Sonntagabend im EM-Finale von Rom endgültig in der europäischen Spitze angekommen. Der Hammerwerfer steigerte seine Bestmarke gleich zweimal bis auf 79,25 Meter – Olympia-Norm und Rang vier in einem Weltklasse-Feld, in dem für die Medaillen Weiten jenseits von 80 Metern gefragt waren.
Svenja Sapper

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Mit einer neuen Bestweite von 78,11 Metern, erzielt Ende Mai bei den Halleschen Werfertagen, war Merlin Hummel (UAC Kulmbach) als Anwärter auf eine Top-Acht-Platzierung zur EM nach Rom (Italien) gereist. Am Sonntagabend zeigte der 22-Jährige dann im EM-Finale, was in ihm steckt. Im zweiten Versuch ließ er sein Wurfgerät auf 78,85 Meter segeln und übernahm damit kurzzeitig die Führung. Und noch wichtiger: Er hakte die Olympia-Norm ab, zu der ihm noch neun Zentimeter gefehlt hatten. Mit seiner Top-Vier-Platzierung bei der EM hat er sich somit eine vorrangige Nominierung für Paris (Frankreich) gesichert. 

Im letzten Durchgang, mittlerweile auf Rang vier platziert, gelang mit 79,25 Metern der nächste Meilenstein. Es war der erste 79-Meter-Wurf eines deutschen Athleten seit 2011, als der frühere WM- und EM-Medaillengewinner Markus Esser 79,69 Meter erzielt hatte. In der Altersklasse U23, welcher der frühere U20- und U23-EM-Silbermedaillengewinner in diesem Jahr noch angehört, ist er mit dieser Weite vor seinem Teamkollegen Sören Klose (Eintracht Frankfurt), der in der Qualifikation ausgeschieden war, die Nummer eins.

Für die Medaillen waren zum ersten Mal seit 2002 mehr als 80 Meter gefordert. Beinahe wäre in Rom die polnische Gold-Strähne gerissen, die seit 2016 andauert. Doch mit seinem letzten Wurf auf 80,95 Meter holte sich Titelverteidiger Wojciech Nowicki die Führung vom Ungarn Bence Halasz (80,49 m) zurück. Bronze ergatterte mit 80,18 Metern der Ukrainer Mykhaylo Kokhan, der nur ein Jahr älter ist als Merlin Hummel und vergangenes Jahr bei der U23-EM in Finnland triumphiert hatte.

Stimme zum Wettkampf: 

Merlin Hummel (UAC Kulmbach)
Sensationell, das muss ich auf jeden Fall sagen! Großartig, unbeschreiblich. Ich wusste, dass ich das werfen kann. Ich habe das Beste aus mir rausgeholt und bin super zufrieden. Es ist bei mir Tradition, im letzten noch einen draufzusetzen, und es ist mir auch diesmal gelungen. Die drei Jungs waren für mich uneinholbar. Ich bin als Sechster angereist, mit dem sechsten Platz wäre ich auch zufrieden gewesen. Selbst mit 75 Metern wäre ich zufrieden gewesen. Jetzt weiß ich: Ich habe das Beste rausgeholt, den vierten Platz gemacht. Die vorne sind ein paar Jahre älter, die hole ich mir alle noch! Dass ich das Olympia-Ticket jetzt sicher in der Tasche habe, tut mir natürlich gut. 

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