Steigerung zum richtigen Zeitpunkt: Maximilian Thorwirth und Florian Bremm haben das IFAM-Meeting am Samstag in Brüssel genutzt, um die EM-Norm über 5.000 Meter zu knacken. Nur wenige deutsche Langstreckler waren jemals schneller als das mit neuen Bestzeiten dekorierte Duo.
Das IFAM-Meeting am Samstag und Sonntag und Brüssel dürfte von der Teilnehmerzahl her eins der größten Leichtathletik-Meetings der Welt sein. So standen am Samstag im König-Baudouin-Stadion – Austragungsstätte des Diamond-League-Finals – im Vorprogramm beispielsweise 24 (!) 400-Meter-Zeitläufe der Männer an oder 15 Zeitläufe über 800 Meter.
Aus ganz Europa waren speziell die Sprinter, Mittel- und Langstreckler nach Brüssel gekommen, um ihre finale EM-Chance zu nutzen. Und zum Ende des ersten Meeting-Tages gelang das zwei deutschen 5.000-Meter-Läufern. Kurz vor 22 Uhr blieben im A-Finale sowohl Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf) als auch der Deutsche Meister Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) mit 13:10,50 bzw. 13:11,87 Minuten nicht nur klar unter ihren alten Bestzeiten, sondern auch deutlich unter der EM-Norm für Rom von 13:20,00 Minuten. Außerdem schoben sie sich in der ewigen deutschen Bestenliste auf die Plätze fünf und sieben nach vorn.
„Jetzt fahren wir nach Rom, boom!“
In einem starken und ausgeglichenen Feld belegte das DLV-Duo damit die Plätze fünf und neun. „Jetzt fahren wir nach Rom, boom“, jubelte Maximilian Thorwirth kurz nach dem Rennen in einem Instagram-Video. Insgesamt 13 Langstreckler – angeführt vom Franzosen Yann Schrub (13:04,27 min) – unterboten in Brüssel die Marke von 13:20,00 Minuten. Mohamed Abdilaahi (LG Olympia Dortmund) kam im A-Finale nicht ins Ziel. Er hatte die EM-Norm allerdings schon in April bei der Diamond League in Xiamen (China) unterboten.
„Das große Ziel für heute war, unter 13:20 Minuten zu bleiben. Das hatte ich mir zugetraut. Dass es Richtung einer 13:10 Minuten geht, hat auch mich etwas überrascht. Es ist ein richtig, richtig schönes Gefühl, so für die harte Arbeit belohnt zu werden“, so Maximilian Thorwirth. Im C-Lauf blieb Benjamin Dern (Silvesterlauf Trier) mit 13:52,54 Minuten erstmals unter der 14-Minuten-Marke.
In Rehlingen Kräfte gespart, in Brüssel Gas gegeben
In Belgien spielte Maximilian Thorwirth seine Erfahrung aus. Auch wenn er während des Rennens mehr Führungsarbeit als gedacht leisten musste. Schon weit vor dem Startschuss hatten er und seine Trainerin Isabelle Baumann entschieden, im Kampf um die EM-Teilnahme alles auf Brüssel auszurichten. Als sich in der Vorwoche beim Rennen in Rehlingen abzeichnete, dass das Feld nicht auf eine benötigte Zielzeit von unter 13:20 Minuten zusteuert, stieg der Düsseldorfer nach rund 3.000 Metern aus, um Kräfte zu sparen. Der Plan ging auf. Bereits in Karlsruhe eine weitere Woche zuvor hatte der Deutsche Vizemeister über die 1.500 Meter eine starke Form (3:37,min Minuten) bei seinem Einstieg in die Sommersaison gezeigt.
Für eine weitere gute Leistung hatte bereits zehn Stunden vor dem 5.000-Meter-Rennen Annkathrin Hoven gesorgt. Die Leverkusener 400-Meter-Läuferin lief im ersten Saisonrennen 52,86 Sekunden und blieb damit nur zwei Zehntel über ihrem Hausrekord. Die Zeit war nach 24 Rennen im Vor- und Hauptprogramm gleichbedeutend mit Platz 26. Die schnellste Zeit über die Stadionrunde ging aufs Konto von Laviai Nielsen (Großbritannien; 50,86 sec). Aus internationaler Sicht überzeugte 800-Meter-Sieger Pieter Sisk (Belgien) mit 1:44,46 Minuten. Das IFAM-Meeting wird am Sonntag in Brüssel mit weiteren Disziplinen und vielen Zeitläufen fortgesetzt.
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