Mit seinem besten Resultat seit Februar 2023 hat Ex-Europameister Mateusz Przybylko am Donnerstag im Hochsprung für einen von zwei deutschen Siegen beim "Tag der Überflieger" in Essen-Überruhr gesorgt. In den Nachwuchs-Wettbewerben meldeten zwei Talente Anspruch auf die Startplätze bei der U20-WM an.
Es geht bergauf bei Mateusz Przybylko! Nach verpasster Freiluft-Saison 2023 und einem Satz über 2,20 Meter in der zurückliegenden Hallensaison hat der Hochsprung-Europameister von 2018 am Donnerstag in Essen-Überruhr den nächsten Schritt zurück in die internationale Spitze gemeistert: Mit hart erkämpften 2,23 Metern sicherte er sich in einem engen Feld höhengleich mit Manuel Lando, Stefano Sottile (beide Italien) und William Grimsey (Großbritannien) den Sieg beim "Tag der Überflieger".
Gleich zweimal musste der Leverkusener dabei in den dritten Versuch, und zwar schon bei seiner Einstiegsshöhe von 2,05 Metern und dann auch bei 2,19 Metern. 2,23 Meter meisterte Mateusz Przybylko dann auf Anhieb, was schließlich den Ausschlag über den Sieg gab. Es war das beste Resultat des 32-Jährigen seit Februar 2023 und sicher ein Ergebnis, das motiviert für die weiteren Stationen der Saison. Immerhin ist die Leistungsbestätigungsnorm für die EM in Rom (Italien; 7. bis 12. Juni) erfüllt, zur EM-Norm (2,26 m) fehlt nicht mehr viel.
"Ich bin kerngesund, aber schon erschöpft, da mir die Wettkampf-Routine fehlt", erklärte Mateusz Przybylko anschließend und führte auch die Fehlversuche auf den Mangel an Routine zurück. "Das Problem kriegen wir in den nächsten Wettkämpfen bestimmt besser hin. Ab jetzt wird es hoffentlich besser und höher."
Samira Attermeyer vor Tilde Johansson
Für den zweiten deutschen Sieg des Tages sorgte die 20 Jahre junge Weitspringerin Samira Attermeyer (LG Olympia Dortmund): Mit 6,42 Metern konnte sie knapp die Schwedin Tilde Johannson (6,41 m) hinter sich lassen, die im vergangenen Jahr bei der U23-EM in Espoo (Finnland) Fünfte geworden war. Attermeyer verfehlte ihre Bestleistung nur um 13 Zentimeter. Das nächste gute Resultat gab's dahinter auf Rang drei für Ex-Siebenkämpferin Caroline Klein (TSV Bayer 04 Leverkusen; 6,39 m).
In einem Zentimeter-Duell fiel die Entscheidung im Dreisprung der Frauen: Hier musste Jessie Maduka (Cologne Athletics; 13,64 m) erst im letzten Versuch den Sieg an die Ukrainerin Maria Sinei (13,71 m) abtreten. Zuvor hatten beide weitengleich mit 13,63 und 13,64 Metern an der Spitze gelegen, mit der Kölnerin in Führung, denn sie konnte auch noch 13,62 Meter verbuchen. Mit 13,50 Metern und damit einem Resultat nur drei Zentimeter vom Hausrekord entfernt wurde die Berlinerin Sarah-Michelle Kudla Dritte.
Die Siegerin im Hochsprung der Frauen heißt Mirela Demireva und kommt aus Bulgarien: Die Olympia-Zweite von 2016 schwang sich über 1,92 Meter. Beste Deutsche war hier die Leverkusenerin Anna-Sophie Schmitt, die ihre erste Freiluft-Saison in der Frauenklasse mit 1,82 Metern eröffnete.
Masha-Sol Gelitz erstmals über 13 Meter
Den Auftakt in das Meeting hatten bereits um 10:30 Uhr die Talente der U20 gemacht. Und das in zwei Wettbewerben mit vielversprechenden Leistungen, die bis zur U20-WM nach Lima (Peru; 26. bis 31. August) führen könnten.
Im Dreisprung überbot Masha-Sol Gelitz (GSV Eintracht Baunatal) erstmals die 13-Meter-Marke und mit 13,07 Metern auch die U20-WM-Norm um 17 Zentimeter. Die bisherige Bestmarke der 17-Jährigen von 12,68 Metern stammte noch aus dem Jahr 2021 und markiert nach wie vor die deutsche U16-Bestleistung. Im Hochsprung schwang sich die Dritte der letztjährigen U20-EM Joanna Herrmann (SV Teuto Riesenbeck) über 1,82 Meter und kann damit ebenfalls auf ein Ticket für Lima hoffen.
U20-Siebenkämpferin Pia Meßing (TV Gladbeck) stattete dem „Tag der Überflieger“ in Essen ebenfalls einen kurzen Besuch ab: Nach 6,11 Metern im Weitsprung ging's für sie weiter nach Köln, wo sie die 200 Meter in 24,89 Sekunden sprintete. Nachdem sie schon in der Vorwoche in Neuwied mit 50,54 Metern im Speerwurf geglänzt hatte, hat sie nun die finale U20-WM-Qualifikation beim Mehrkampf-Meeting in Bernhausen (1./2. Juni) fest im Blick.
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