| DM Langstrecke

Eva Dieterich und Filimon Abraham beeindrucken im Regen von Wassenberg

© Dirk Gantenberg
Trotz strömenden Regens konnten sich die Leistungen bei der Langstrecken-DM sehen lassen: Eva Dieterich und Filimon Abraham setzten sich am Samstag in Wassenberg durch. Beide erzielten neue Bestzeiten und durchbrachen dabei die 32- beziehungsweise die 28-Minuten-Marke.
Svenja Sapper

Bei strömendem Regen wurden am Samstag in Wassenberg die Deutschen Meisterinnen und Meister auf der Langstrecke ermittelt. Den starken Leistungen tat das schlechte Wetter glücklicherweise keinen Abbruch. Bei den Frauen waren es über 10.000 Meter Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen) und Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg), die von Beginn an für ein schnelles Tempo sorgten. Mitfavoritin und Titelverteidigerin Domenika Mayer, hinter deren Start bereits vor Beginn des Rennens ein Fragezeichen gestanden hatte, trat nicht an. 

So waren es ihre Regensburger Vereinskollegin und Eva Dieterich aus der starken Tübinger Laufgruppe, die den Meistertitel in Wassenberg unter sich ausmachten – und die Schlussrunde gehörte Eva Dieterich. In 31:56,58 Minuten pulverisierte sie ihre Bestzeit um gleich 21 Sekunden und schnappte sich ihren ersten nationalen Titel. „Ich habe es echt nicht erwartet, dass das geht, heute so schnell zu laufen“, staunte die neue Deutsche Meisterin. „Es hat stundenlang geregnet. Aber ich habe mich bei der Hälfte noch total gut gefühlt und da habe ich gemerkt, dass was geht.“ 

Eva Dieterich in neuen Sphären

Die Tübingerin blieb mit ihrer Zeit nicht nur deutlich unter der EM-Norm für Rom (Italien; 7. bis 12. Juni), die bei 33 Minuten steht. Sie erfüllte auch die Leistungsbestätigungsnorm (32:00,00 min) für die Olympischen Spiele in Paris (Frankreich) Anfang August. Einen Haken an die EM-Norm konnte auch die zweitplatzierte Miriam Dattke (32:17,50 min) machen. Im Kampf um Platz drei setzte sich Marathon-Spezialistin Fabienne Königstein (MTG Mannheim; 33:04,62 min) mit nur einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Eva Schultz (LC Passau) durch.

Auf Platz fünf kam die Deutsche U23-Meisterin Kira Weis (KSG Gerlingen) ins Ziel. „Ich bin auf jeden Fall zufrieden, es war richtig hart“, sagte sie. Nach nicht optimaler Vorbereitung konnte die U20-Titelträgerin des Vorjahres mit 33:06,40 Minuten gut leben. Sieben Sekunden nach der Gerlinerin folgte mit Mia Jurenka (VfL Sindelfingen) die Zweite der U23. 

Filimon Abraham im Hundertstel-Glück

Eine Punktlandung gelang über 10.000 Meter der Männer Filimon Abraham. Der Regensburger hatte sich sein Rennen am besten eingeteilt und packte hintenraus einen starken Kick aus. Seinen Kontrahenten Tom Förster (LG Braunschweig), der mutig lange mitgehalten hatte, ließ er stehen und blieb in 27:59,98 Minuten hauchdünn unter der 28-Minuten-Marke – auch er knackte damit die Leistungsbestätigungsnorm für die Olympischen Spiele und blieb dreieinhalb Sekunden unter seiner alten Bestzeit. "Ich bin sehr zufrieden", zog Filimon Abraham ein positives Fazit. "Nach Krankheit und Verletzung war das ein super Auftakt." 

Tom Förster, der sich zugleich den deutschen U23-Titel sicherte, belohnte sich in 28:12,41 Minuten mit der Norm für die EM in Rom, die bei 28:20,00 Minuten steht. "Doppelt gut" fand er die Kombination aus U23-Sieg und EM-Norm. Drittschnellster des Tages war in 28:58,21 Minuten ein zweiter Regensburger: Konstantin Wedel.

Adia Budde vor Franziska Drexler

Ein Duell und einen Dreikampf gab’s in den 5.000-Meter-Rennen der U20. In der weiblichen Jugend setzten sich Adia Budde (TSV Altenholz), Emily Junginger (VfL Sindelfingen) und Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) vom restlichen Feld ab und machten den Titel unter sich aus. Die flinksten Beine hatte am Ende Adia Budde, U20-Vize-Europameisterin über die Hindernisse, die im Vorjahr bereits auf ihrer Nebenstrecke Deutsche U20-Vizemeisterin geworden war. In 16:14,32 Minuten bejubelte sie obendrein eine neue Bestleistung. 

Zweite wurde mit 16:20,35 Minuten Franziska Drexler, Emily Junginger (16:25,28 min) komplettierte das Podest – und das Trio blieb geschlossen unter der Norm für die U20-Weltmeisterschaften in Lima (Peru; 27. bis 31. August), die auf 16:30,00 Minuten festgesetzt ist. Starten dürfen zwar pro Nation nur zwei Athletinnen. Sollte Adia Budde sich jedoch wie im Vorjahr beim Höhepunkt auf ihre Spezialdisziplin konzentrieren, könnte neben Franziska Drexler auch Emily Junginger auf den Flieger nach Peru aufspringen. 

Viktor Plümacher am Ende der Stärkste

„Ich bin sehr zufrieden“, bilanzierte Adia Budde und lobte ausdrücklich auch die beiden Kontrahentinnen, die beide noch dem jüngeren U20-Jahrgang angehören: „Franzi und Emily sind richtig gut gelaufen. Wir haben ein ganz tolles Rennen gemacht.“ Das dürften wohl gleich mehrere Läuferinnen ihrer Altersklasse unterschreiben – immerhin gab’s für die Top Sieben von Wassenberg neue Hausrekorde. 

In der männlichen Jugend nahm das Rennen nach gemächlichem Beginn am Ende Fahrt auf, die U20-WM-Norm von 14:08,00 Minuten blieb jedoch unerreicht. An der Spitze fochten Viktor Plümacher (LG Olympia Dortmund) und Lennart Zehfeld (LC Rehlingen) einen Zweikampf aus – mit dem besseren Ende für den Dortmunder, der in 14:47,68 Minuten rund zwei Sekunden auf seinen Konkurrenten (14:49,25 min) herauslaufen konnte. Dritter wurde deutlich dahinter Christopher Dahlmeyer (15:13,23 min). 

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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