| Nairobi

Nach viereinhalb Jahren: Thomas Röhler wieder mit 80-Meter-Wurf

© Gladys Chai von der Laage
Auf diesen Wurf hat Thomas Röhler lange gewartet. Genauer gesagt viereinhalb Jahre. Denn mit 80,62 Metern übertraf der Speerwurf-Olympiasieger von 2016 in Nairobi endlich wieder die 80-Meter-Marke. Aus internationaler Sicht sorgten am Samstag die Sprinter, Mittelstreckler und ein stark verbesserter Ethan Katzberg für die Top-Resultate.
Martin Neumann

Durch ein langes, tiefes Tal musste Speerwerfer Thomas Röhler (LC Jena) in den vergangenen Jahren schreiten. Der Olympiasieger, Europameister und vielmalige 90-Meter-Werfer biss sich seit September 2019 die Zähne an der 80-Meter-Marke aus. Stets steckte sein Arbeitsgerät – zum Teil deutlich – vor den 80 Metern im Rasen. Nun geht es langsam wieder aufwärts für den ehemaligen deutschen Rekordhalter: Bei den Kip Keino Classics am Samstag in Nairobi (Kenia) gelang Thomas Röhler mit 80,62 Metern im zweiten Versuch der erste 80-Meter-Wurf seit dem 10. September 2019.

Gleichzeitig zeigte der Thüringer beim World-Athletics-Continental-Tour-Gold-Meeting ein stabiles Niveau. Alle seine sechs Versuche waren gültig, der schwächste immerhin noch 77,53 Meter weit. Damit sicherte sich Thomas Röhler in Nairobi Platz zwei, nur der Lette Gatis Cakks warf mit 81,74 Metern etwas weiter. Rang drei ging an den Belgier Timothy Herman (79,94 m). „Nach vier Jahren endlich wieder auf einem internationalen Podium. Über 80 Meter und das bei heftigem Wind. Nun geht’s zurück ins Training“, schrieb Thomas Röhler auf Instagram. Seinen nächsten Start plant der Europameister von 2018 am 8. Mai.

Gegen heftigen Gegenwind mussten in Nairobi die Sprinterinnen anlaufen. Bei 1,6 Metern pro Sekunde Gegenwind lief Lilly Kaden(LG Olympia Dortmund) im 100-Meter-Finale mit 11,76 Sekunden auf Rang sechs. Der Sieg ging mit 11,33 Sekunden an Gina Bass Bittaye (Gambia).

Sprinter und Mittelstreckler mit Top-Zeiten

Für Top-Leistungen sorgten am Samstag die Sprinter über die halbe und komplette Stadionrunde. Im hochklassigen 200-Meter-Rennen gewann Courtney Lindsey (USA) bei 1,5 Metern pro Sekunde Gegenwind knapp in schnellen 19,71 Sekunden vor dem zeitgleichen Botswana-Sprintstar Letsile Tebogo. Die 400 Meter entschied dessen Landsmann Bayapo Ndori in starken 44,10 Sekunden für sich. Für ihn wie für Courtney Lindsey waren es neue Bestzeiten.

Natürlich durften im Laufland Nummer eins auch schnelle Zeiten auf der Rundbahn nicht fehlen. So sorgten Emmanuel Wanyonyi (1:43,57 min) und Reynold Cheruiyot (beide Kenia; 3:31,96 min) über 800 und 1.500 Meter für Weltklassezeiten. Gleiches gelang Kenias Läuferinnen beim Dreifachsieg über 800 Meter: Mary Moraa (1:57,96 min), Nelly Chepchirchir (1:58,26 min) und Vivian Kiprotich (1:58,93 min) blieben allesamt unter 1:59 Minuten.

Unter die Top 10 aller Zeiten katapultierte sich in Nairobi Ethan Katzberg. Der Hammerwurf-Weltmeister steigerte seinen eigenen kanadischen Rekord um mehr als drei Meter auf 84,38 Meter. Nur acht Hammerwerfer haben jemals weiter geworfen. Vier weitere Würfe des 22-Jährigen landeten zwischen 81,50 und 83,26 Metern. Die Frauen-Konkurrenz gewann Janee' Kassanavoid (USA) mit starken 75,99 Metern.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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