Die Talente der U20 und U23 machten am Samstag mit der nächsten Station der R5K-Tour den Auftakt in das große Lauf-Wochenende im Rahmen des ADAC Hannover Marathon. Durchsetzen konnten sich wie schon in Paderborn Vanessa Mikitenko und Tristan Kaufhold.
In einer packenden Spurtentscheidung vor großem Publikum hat Tristan Kaufhold vom SSC Hanau-Rodenbach am Samstag das R5K-Rennen im Rahmen des ADAC Marathon Hannover gewonnen. Für den erst 17 Jahre alten Läufer aus Hessen war es bereits der zweite Sieg 2024 in der Serie von fünf Fünf-Kilometer-Rennen in fünf Städten, initiiert von German Road Races (GRR) und dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).
In einem taktischen Rennen auf einem 800 Meter langen Rundkurs war Kaufhold allerdings deutlich langsamer als bei seinem ersten R5K-Sieg in diesem Jahr beim Paderborner Osterlauf (14:21 min). Mit diesen beiden Zeiten hat der Hesse die Führung in der R5K-Gesamtwertung übernommen. „Ich habe eine anstrengende Trainingswoche hinter mir, wollte das Rennen in Hannover vor allem als eine weitere intensive Einheit mitnehmen und trotzdem die U20 gewinnen. Ich bin überrascht, dass ich im Spurt dann auch noch vor allen U23-Läufern war“, meinte der junge Läufer, der es sich als großes Ziel gesetzt hat, im Sommer bei der U20-WM in Lima (Peru; 26. bis 31. August) über 3.000 oder 5.000 Meter zu starten.
Mit Jonas Kulgemeyer (Osnabrücker TB) und Silas Zahlten (LG Brillux Münster) ließ der U20-Läufer die beiden Erstplatzierten in der U23 in einem Fotofinish ganz knapp hinter sich. Alle drei liefen mit 15:20 Minuten ins Ziel. U23-Sieger Jonas Kulgemeyer hat nach dem Rennen von Hannover auch die Führung in der U23-Gesamtwertung übernommen. „Es war wieder ein Mega-Erlebnis. Die Zuschauer haben uns unglaublich gepusht. Ich finde es stark, dass so etwas auf die Beine gestellt wird“, schwärmte der angehende Abiturient nach dem Rennen von der Rennserie R5K, die 2023 zum ersten Mal ausgetragen worden war.
Vanessa Mikitenko knapp vor Mia Jurenka
Wie bereits in Paderborn ging auch in Hannover der Gesamtsieg bei den Frauen an eine U20-Läuferin mit einem berühmten Namen: In einem kontrollierten Rennen setzte sich die 18 Jahre alte Vanessa Mikitenko vom SSC Hanau-Rodenbach mit 16:29 Minuten gegen die drei Jahre ältere U23-Siegerin Mia Jurenka (VfL Sindelfingen; 16:33 min) durch.
Die Tochter der Deutschen Marathonrekordlerin Irina Mikitenko hat denselben Trainer wie ihr Vereinskollege Tristan Kaufhold: Benjamin Stalf. Und der hatte für sie vor dem Rennen in Hannover eine anstrengende Trainingswoche geplant, die nicht mit einem Vollgas-Wettkampf enden sollte. Deshalb trat Vanessa Mikitenko mit Schuhen ohne Carbon an, lief sehr kontrolliert und überholte erst kurz vor Schluss U23-Siegerin Mia Jurenka. „Ich bin gerade in einer sehr intensiven Trainingsphase und froh, trotzdem in Hannover gelaufen zu sein. Die Zuschauer haben uns eine gute Energie gegeben. Es war wieder ein tolles Event.“ Auch sie hat mit dem Sieg in Hannover die U20-Gesamtführung in der R5K-Tour übernommen.
Mia Jurenka tankt Motivation
Während es sich Vanessa Mikitenko nach drei Rennen leisten kann, auf einen Start bei der nächsten Station der R5K-Tour beim Barmer Alsterlauf in Hamburg (1. September) zu verzichten und sich ganz auf ihren Traum von der U20-WM-Teilnahme zu konzentrieren, ist für Mia Jurenka der Hamburg-Start mit Blick auf den Tour-Sieg Pflicht: Für die 19 Jahre alte BWL-Studentin vom VfL Sindelfingen war Hannover das erste Rennen überhaupt in der Rennserie. Um beim Finale am 28. September im Rahmen des 50. BMW Berlin Marathons gewinnen zu können, braucht sie zuvor noch einen weiteren Wertungslauf.
Worauf sie nach dem R5K-Erlebnis in Hannover große Lust hat: „Die Stimmung war richtig cool. Genau wie die ganze Serie mit dem Finale in Berlin. Das ist eine Chance für uns junge Läuferinnen und Läufer“, schwärmte die U20-Team-Europameisterin im Crosslauf von 2021, die dieses Jahr noch einmal den Fokus auf die 5.000 Meter auf der Bahn legen wird, bevor sie sich dann verstärkt dem Halbmarathon auf der Straße zuwenden will.
Mit ihren Plänen verkörpert sie genau das, was DLV und GRR mit der R5K-Tour bezwecken: Junge Talente zu entdecken und zu fördern, damit diese irgendwann im Straßenlauf in die Fußstapfen der aktuell so erfolgreichen deutschen Marathon-Asse wie Amanal Petros (SCC Berlin) oder Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) treten können, die einen Tag nach dem R5K-Rennen in Hannover den ADAC Marathon und die DM-Titel gewannen. Davon war in Hannover auch DLV-Vorstandsvorsitzender Idriss Gonschinska begeistert, der die R5K-Gewinnerinnen und Gewinner auszeichnete: „Ich freue mich, dass unserem Laufnachwuchs mit der R5K-Tour solche eine große Bühne geboten wird. Wir haben auf dem Rundkurs packende Rennen erlebt.“
Von Dresden nach Berlin: Die R5K-Tour 2023 auf einen Blick
SO. 24.03. 5K – NTT DATA Citylauf Dresden
SA. 30.03. 5K – Paderborner Osterlauf
SA. 13.04. 5K – ADAC Marathon Hannover
SO. 01.09. 5K – Barmer Alsterlauf Hamburg
SA. 28.09. 5K – BMW BERLIN-MARATHON