Langstreckler Amanal Petros hat es am Sonntag beim Halbmarathon in Lissabon aufs Treppchen geschafft. Zum dritten Mal in seiner Karriere blieb er unter 61 Minuten, den angepeilten deutschen Rekord verfehlte er aber. Domenika Mayer wurde als beste Europäerin Sechste.
Ganz reichte es nicht für den ersehnten deutschen Rekord (1:00:09 h), doch Amanal Petros stellte beim Lissabon-Halbmarathon einmal mehr unter Beweis, welch starker Straßenläufer er ist. Der Langstreckler im Trikot des SCC Berlin hielt sich in der portugiesischen Hauptstadt von Anfang an in der Spitzengruppe auf, die nach zehn Kilometern noch acht Läufer umfasste. Der Deutsche Rekordler blieb auch dann noch dran, als einige Athleten zurückfielen. Erst auf dem letzten Kilometer musste er Dinkalem Ayele (Äthiopien) und Dominic Chemut Kiptarus (Kenia) den Vortritt lassen.
In 1:00:36 Stunden setzte sich der Äthiopier schließlich vier Sekunden vor seinem Rivalen aus Kenia durch. Amanal Petros blieb als Dritter (1:00:56 h) ebenfalls noch unter 61 Minuten – bereits zum dritten Mal in seiner Karriere. Nur bei seinem deutschen Rekord im Oktober 2021 in Valencia (Spanien) war er schneller gewesen. In Lissabon hakte der 28-Jährige, der im Marathon bereits für die Olympischen Spiele qualifiziert ist, zugleich die Halbmarathon-Norm für die EM in Rom (Italien; 7. bis 12. Juni) ab. "Die Zeit war langsam, aber das Ergebnis ist cool", machte er kurz danach auf Instagram seine hohe Anspruchshaltung deutlich.
Zwei weitere deutsche Läufer reihten sich im Elitefeld ebenfalls in den besten 15 ein. In 1:03:32 Stunden landete Hendrik Pfeiffer (TK zu Hannover) als 14. knapp vor Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg; 1:03:39 h). Beide haben ihren nächsten Halbmarathon-Start am 7. April in Berlin geplant.
Hitze verhindert noch bessere Zeiten
Die Temperaturen von rund 20 Grad Celsius am Start und deutlich höhere Werte in der Sonne machten sich in Lissabon durchweg bei den Ergebnissen bemerkbar. „Es war wirklich sehr warm und zudem auch etwas windig. Hinzu kam dann auch noch, dass der Tempomacher nach rund siebeneinhalb Kilometern schon aus dem Rennen ging“, berichtete Amanal Petros. „Meine Form war sehr gut und bis Kilometer 15 lagen wir in der Spitzengruppe noch auf Kurs für eine Zeit von unter 60 Minuten. Aber dann verloren wir Zeit – schade, es klappt einfach nicht, weil immer irgendetwas nicht ganz passt.“
Wenigstens konnte er sich in Lissabon mit einer deutschen Jahresbestzeit und einem Podestplatz trösten. Der 28-Jährige wird nun ins Trainingslager nach Kenia zurückkehren und sich dort auf den Hannover-Marathon am 14. April vorbereiten, wo er als Titelverteidiger an den Start geht.
Bei den Frauen war Brigid Kosgei eine Klasse für sich. Die frühere Marathon-Weltrekordlerin aus Kenia war in 1:05:51 Stunden mehr als drei Minuten schneller als Bosena Mulatie (Äthiopien; 1:09:00 h). Deren Landsfrau Tigist Menigstu komplettierte 14 Sekunden dahinter die Top Drei. Als beste Europäerin lief Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg; 1:10:40 h) auf Rang sechs, hatte in der Wärme aber ebenfalls keine Chance ihre Bestzeit von 1:09:52 Stunden zu unterbieten. Esther Pfeiffer (Hannover 96) beendete das Rennen nicht.
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