Konstanze Klosterhalfen hat am Samstagabend das 10-Kilometer-Rennen im spanischen Laredo mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Für die herausragende Leistung des Abends sorgte Yomif Kejelcha: Der Äthiopier wurde zum drittschnellsten Läufer der Geschichte über diese Distanz.
In ihrem erst dritten 10-Kilometer-Rennen auf der Straße hat Konstanze Klosterhalfen am Samstag einen Sieg gegen internationale Konkurrenz eingefahren. Die 5.000-Meter-Europameisterin vom TSV Bayer 04 Leverkusen gewann in Laredo (Spanien) mit 31:07 Minuten. Damit war sie drei Sekunden schneller als beim Kölner Silvesterlauf 2021, wo sie ihr bis dahin schnellstes Straßenrennen absolviert hatte.
Während der ersten Rennhälfte schien es noch so, als wäre für die 27-Jährige eine deutlich schnellere Zeit drin: Sie lief in einer Männergruppe mit und legte die ersten fünf Kilometer in 15:07 Minuten zurück. Dann wurde das Tempo jedoch langsamer und auf dem letzten Kilometer brach die Leverkusenerin ein. Nach Angaben des Weltverbandes World Athletics (WA) wollte sie eigentlich unter der Olympia-Norm für die 10.000 Meter auf der Bahn bleiben. Für eine Teilnahme in Paris sind 30:40,00 Minuten gefordert, erstmals erkennt der Weltverband auch Ergebnisse von Straßenrennen über die gleiche Streckenlänge an.
Die angestrebte Zeit geriet schließlich ebenso außer Reichweite wie der deutsche 10-Kilometer-Rekord (30:47 min), den Melat Kejeta (Laufteam Kassel) im Oktober 2020 auf dem Weg zu Silber bei der Halbmarathon-Welt erzielt hatte. Für den ungefährdeten Sieg reichte es Konstanze Klosterhalfen dennoch. Die Kenianerin Purity Gitonga wurde in 31:24 Minuten Zweite vor der spanischen Hindernis-Spezialistin Irene Sanchez-Escribano (31:35 min) und Italiens Federica del Buono (31:41 min).
Yomif Kejelcha bezwingt Joshua Cheptegei
Bei den Männern entschied Yomif Kejelcha das angekündigte Duell deutlich für sich: Der Äthiopier stürmte nach 26:37 Minuten ins Ziel. Schneller als der 26-Jährige, der zwei Hallen-WM-Titel über 3.000 m gewonnen hat, waren bisher nur der Weltrekordler Rhonex Kipruto (Kenia) mit 26:24 Minuten und Berihu Aregawi (Äthiopien; 26:33 min). Geschlagen war in Laredo der 10.000-Meter-Weltrekordler und -Weltmeister Joshua Cheptegei (Uganda), der nach 26:53 als Zweiter ins Ziel lief. Dritter wurde der Äthiopier Addisu Yihune mit 27:28 Minuten.
„Ich wollte eigentlich den Weltrekord brechen, aber es ging nicht. Nach rund acht Kilometern spürte ich ein leichtes Problem in meiner Hüfte und konnte das Tempo nicht mehr halten“, wird Yomif Kejelcha auf der Webseite von World Athletics zitiert.