Mikaelle Assani hat am Sonntag bei der Hallen-WM in Glasgow im Weitsprung-Finale Platz vier belegt. Zu Bronze fehlte nur ein Zentimeter. Gold und Silber machten zwei US-Amerikanerinnen unter sich aus.
Sechs gültige Sprünge, eine konstante Serie und das drittbeste Resultat ihrer Karriere: Mikaelle Assani hat sich am Sonntag in ihrem ersten Finale auf Weltniveau überzeugend präsentiert. Und fast wäre die junge Weitspringerin vom SCL Heel Baden-Baden für ihren starken Auftritt mit einer Medaille belohnt worden: Mit 6,77 Metern fehlte der 21-Jährigen die Winzigkeit von einem Zentimeter zur Bronzemedaille, die sich die Spanierin Fatima Diame mit 6,78 Metern schnappte.
In den ersten drei Durchgängen hatte die DLV-Athletin dreimal fast die gleiche Weite angeboten: 6,67, 6,66 und 6,68 Meter wurden für sie notiert. Damit lag die Jüngste im Kreis der Top Acht zur "Halbzeit" noch auf dem dritten Rang, ehe die Konkurrentinnen eine Schippe draufpackten. Milica Gardasevic aus Serbien legte mit 6,74 Metern vor. Die Schweizer Mehrkämpferin Annik Kälin zog mit 6,73 Metern nach und steigerte sich später auch noch auf 6,75 Meter. Und in Runde fünf flog Fatima Diame auf jene 6,78 Meter, die ihr Bronze bescherten.
Tara Davis-Woodhall zweimal über sieben Meter
Nachdem auch die Italienerin Larissa Iapichino sich auf 6,69 Meter verbessert hatte, fiel Mikaelle Assani zunächst auf den siebten Rang zurück. Doch auch sie hatte noch nicht alle Karten aufgedeckt und ließ im fünften Durchgang ihre Tagesbestweite folgen, mit der sie am Bronzerang rütteln, ihn jedoch nicht mehr zurückerobern konnte. Nur im zurückliegenden Frühjahr in Weinheim und im Februar bei der Hallen-DM in Leipzig ist sie weiter gesprungen als im Finale von Glasgow.
Gold und Silber waren am Sonntagabend fest in US-amerikanischer Hand: In den ersten Runden wechselte die Führung munter zwischen der Weltjahresbesten Tara Davis-Woodhall, die mit 7,18 Metern als Favoritin angereist war, und ihrer Teamkollegin Monae' Nichols. Dann flog Davis-Woodhall zunächst auf 6,93 Meter und im vierten Durchgang auf 7,07 Meter. Gold war damit besiegelt. Als Siegerin feststehend, setzte sie im letzten Versuch mit 7,03 Meter das i-Tüpfelchen. Nichols holte mit 6,85 Metern Silber.
Stimme zum Wettbewerb
Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden):
Ich habe mein größtes Ziel für diese Saison erreicht: schmerzfrei und stabil springen! Mein Ziel hier waren die Top Acht. Aufgrund der Ausgangsposition habe ich auch ein bisschen mit einer Medaille geliebäugelt. Dass jetzt ein Zentimeter zu Bronze fehlt – klar wurmt das ein bisschen. Aber ich sehe das Potenzial, irgendwann auf dem Podest zu stehen! Ich habe im Wettkampf versucht, in den letzten Versuchen locker und souverän zu bleiben. Der fünfte Versuch war dann auch ganz okay. Insgesamt bin ich auf einem guten Weg, mich auch bei Weiten von 6,80 Metern zu stabilisieren.