Im Rahmen des Laufes „Rund um das Bayer-Kreuz“ sind am Sonntag in Leverkusen die deutschen Meistertitel über zehn Kilometer auf der Straße vergeben worden. Bei den Männern gab’s einen klaren Sieger, bei den Frauen ein Duell bis ins Ziel.
Bei frühlingshaften Bedingungen und schönstem Sonnenschein wurden am Sonntag in Leverkusen die Deutschen Meisterinnen und Meister über zehn Kilometer auf der Straße ermittelt. Für die kompletten zehn Kilometer mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vier Runden und einen abschließenden Streckenabschnitt von rund 0,31 Kilometern bis ins Ziel zurücklegen.
Nach der Hälfte des Rennens hatte sich im Rennen der Männer eine Führungsgruppe mit den Favoriten abgesetzt. Dazu gehörten unter anderem Marathon-Europameister Richard Ringer (LC Rehlingen), Hendrik Pfeiffer (TK zu Hannover), Lokalmatador Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen), Neu-Tübinger Frederik Ruppert und die beiden Braunschweiger Tom Förster und Sebastian Hendel. Nach anfangs eher gemächlichem Tempo drückte dann der Titelverteidiger dem Rennen seinen Stempel auf – und ließ keinen mehr vorbei.
Richard Ringer schlug von Runde zu Runde ein flinkeres Tempo an und stürmte in 28:33 Minuten zu seinem zweiten deutschen Meistertitel über zehn Kilometer in Serie. Nach ihm kamen zwei Läufer ins Ziel, die nicht für Deutsche Meisterschaften startberechtigt sind. Kefyalew Sileshi Kifle, Äthiopier im Trikot des SV Fun-Ball Dortelweil, und Mamiyo Nuguse Hirsuato (LAZ Gießen), ebenfalls gebürtig aus Äthiopien, erreichten in 28:39 beziehungsweise 28:40 Minuten die zweit- und drittbesten Zeiten des Tages.
Vier unter 29 und deutsche U20-Bestzeit für Tristan Kaufhold
Rang zwei in der DM-Wertung ging an Hendrik Pfeiffer (28:49 min), der mit neuer Bestzeit Tom Förster (28:52 min) auf Distanz hielt. Der Braunschweiger durfte sich zusätzlich zu Bronze bei den Männern über den Sieg in der U23-Altersklasse freuen – und über den Titel mit der Mannschaft, den er gemeinsam mit dem sechstplatzierten Sebastian Hendel (29:22 min) und M40-Athlet Joseph Katib einfuhr. Frederik Ruppert blieb mit 28:59 Minuten ebenfalls knapp unter der 29-Minuten-Grenze, hatte aber im Kampf um die Podestplätze diesmal das Nachsehen.
Ein gutes Pflaster bleibt Leverkusen für Tristan Kaufhold. Der Athlet des SSC Hanau-Rodenbach, der im Vorjahr an selber Stelle eine neue deutsche U18-Bestleistung aufgestellt hatte, blieb diesmal als Gesamt-Zwölfter und U20-Sieger unter der deutschen U20-Bestzeit von Sven Wagner (USC Mainz) aus dem Jahr 2020. In 29:40 Minuten verbesserte er die alte Marke um sechs Sekunden. Lukas Bugar vom VfL Münster (31:43 min) trat als U18-Sieger in die Fußstapfen des talentierten Hessen.
Katharina Steinruck fängt Domenika Mayer ab
Spannend bis zum Schluss war es im Rennen der Frauen, das leider ohne zwei Favoritinnen über die Bühne ging. Trotz kurzfristiger Nachmeldung entschied sich Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) gegen einen Start. Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) fehlte nach einem Sturz im Training. So waren es Titelverteidigerin Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg), Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt), Esther Pfeiffer (Hannover 96) und Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen), die auf den ersten Runden die Akzente setzten.
Nach der Hälfte des Rennens hatten die Top Zwei bereits einen beträchtlichen Vorsprung herausgelaufen. Die Entscheidung um den Sieg fiel schließlich erst kurz vor dem Ziel: Die Frankfurterin zündete auf dem finalen Streckenabschnitt den Turbo und behauptete sich in 32:05 Minuten vier Sekunden vor ihrer Kontrahentin aus Regensburg. Zum Streckenrekord von Sabrina Mockenhaupt aus dem Jahr 2013 fehlten nur vier Sekunden. Auf Platz drei sammelte Esther Pfeiffer nach Silber durch ihren Mann die zweite Medaille für den Pfeiffer-Haushalt – und blieb in 32:37 Minuten mehr als eine Minute unter ihrem alten Hausrekord.
Tübingen stellt stärkste Mannschaft
Eva Dieterich schrammte neun Sekunden dahinter am Podium vorbei, führte aber gemeinsam mit U23-Siegerin Lisa Merkel (33:04 min), die am Ende noch einmal stark aufkam, die Mannschaft der LAV Stadtwerke Tübingen zu Gold in der Teamwertung. Drittbeste Tübingerin war auf Platz neun Hanna Gröber (33:49 min). Streckenrekord-Inhaberin Sabrina Mockenhaupt war ebenfalls im Trikot der LAV Stadtwerke Tübingen diesmal wieder am Start und sicherte sich – wie bereits im Vorjahr – in 34:51 Minuten den deutschen Meistertitel der Altersklasse W40.
Einen starken Eindruck hinterließen auch die Talente der U18 und U20. Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg), eben erst aus der U18 in die U20 aufgestiegen, belegte mit 33:33 Minuten Rang sieben und bestätigte damit das Niveau, das sie bereits beim Thermen-Marathon in Bad Füssing gezeigt hatte. Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald), die immer noch der U18 angehört, war in ihrer Altersklasse mit 34:27 Minuten unangefochten.
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