| New York

Devynne Charlton bricht Hürden-Weltrekord von Susanna Kallur

© Beautiful Sports
Devynne Charlton von den Bahamas hat am Sonntag bei den Millrose Games in New York den Hallen-Weltrekord über 60 Meter Hürden gebrochen.* Auch in weiteren Wettbewerben gab es Weltklasse-Leistungen zu bestaunen.
Silke Bernhart

Fast auf den Tag genau 16 Jahre ist es her, dass die Schwedin Susanna Kallur beim Indoor Meeting in Karlsruhe über 60 Meter Hürden nach 7,68 Sekunden im Ziel war – eine Leistung, die als Hallen-Weltrekord in die Ergebnislisten einging und seitdem unerreicht blieb. Bis Sonntag: Bei den Millrose Games in New York (USA) stürmte Devynne Charlton (Bahamas) bereits nach 7,67 Sekunden über die Ziellinie und war damit deutlich vor den ebenfalls pfeilschnellen Danielle Williams (Jamaika) und Tia Jones (USA; beide 7,79 sec).

"Ich habe den Sprecher etwas sagen gehört, was sich wie 'Weltrekord' anhörte. Aber es ist mir erst gedämmert, als ich meinen Namen und die Zeit auf der Uhr gesehen habe", wird die 28-Jährige, die 2022 Hallen-Vize-Weltmeisterin über diese Strecke geworden war, vom Weltverband World Athletics zitiert. "Ich kann diesen Moment nicht beschreiben. Als ich die Uhr gesehen habe, habe ich Erleichterung verspürt. Wenn du dir ein Ziel setzt und das ganze Jahr darauf hinarbeitest, und dann erreichst du es – das gibt dir das Gefühl, dass du an der Spitze der Welt angekommen bist."

Julien Alfred unter sieben Sekunden

Auch die weiteren Leistungen beim Gold-Label-Meeting der World Athletics Indoor Tour hatten es in sich. Über 60 Meter der Frauen blieb Julien Alfred (St. Lucia) in 6,99 Sekunden als erste Athletin des Jahres unter der Sieben-Sekunden-Marke und war damit dem Rest des Feldes um die zweitplatzierte Shashalee Forbes (Jamaika; 7,14 sec) deutlich voraus. Männer-Weltrekordler Christian Coleman (USA) reichten dieses Mal 6,51 Sekunden zum Sieg.

Auf den sowohl in der Halle als auch im Freien selten gelaufenen zwei Meilen schlugen die Männer das angekündigte Rekordtempo an. Dabei war es 1.500-Meter-Weltmeister Josh Kerr (Großbritannien), der sich das Rennen am besten eingeteilt hatte und auf den letzten zwei Runden noch davonziehen konnte. In 8:00,67 Minuten unterbot er die Weltbestleistung seines Landsmanns Mo Farah aus dem Jahr 2015 (8:03,40 min) um fast drei Sekunden. Auf Platz zwei kratzte auch der US-Amerikaner Grant Fisher (8:03,62 min) noch an der bisherigen Rekordmarke.

Die Erste über der Ziellinie im Zwei-Meilen-Wettbewerb der Frauen war dagegen nicht die Siegerin: Medina Eisa (Äthiopien) war, auf den Außenbahnen gestartet, zu früh auf die Innenbahn eingebogen und wurde dafür nach dem Rennen disqualifiziert. So siegte Laura Muir (Großbritannien) in 9:04,84 Minuten und erzielte damit die zweitbeste je gestoppte Zeit, allein Genzebe Dibaba (Äthiopien; 9:00,48 min) war 2014 einmal schneller.

Heimsiege über die Meile

Mit der prestigeträchtigen "Wanamaker Mile" fanden die 116. Millrose Games einen krönenden Abschluss, bei dem die Zuschauer Heimsiege ihrer Olympia-Hoffnungen bejubeln konnten. Bei den Männern feierten Yared Nuguse (3:47,83 min) und Hobbs Kessler (3:48,66 min) sogar einen US-Doppelsieg, sie ließen dabei knapp den Briten George Mills (3:48,93 min) hinter sich. Yared Nuguse, WM-Fünfter über 1.500 Meter, verfehlte den Hallen-Weltrekord von Yomif Kejelcha (Äthiopien) nur um 37 Hundertstel.

Bei den Frauen setzte sich Elle Purrier St. Pierre in 4:16,41 Minuten recht deutlich gegen Jessica Hull (Australien; 4:19,03 min) durch, die zuletzt noch in Boston (USA) über 3.000 Meter vor ihr ins Ziel gekommen war. Beide erzielten neue Hallen-Landesrekorde. Für Elle Purrier St. Pierre sind es die ersten Bahnrennen nach der Geburt ihres Sohns Ivan im März 2023. In der ewigen Weltbestenliste über die Meile in der Halle hat sie sich am Sonntag auf Rang drei geschoben.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

* vorbehaltlich Ratifizierung

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