Die junge Rostockerin Maria Schnemilich hat am Samstag bei der Hallen-DM im Mehrkampf als U18-Siegerin den ersten deutschen Meistertitel des Jahres abgeräumt. Im Siebenkampf der Männer sind sowohl Favorit Tim Nowak als auch Titelverteidiger Nico Beckers deutlich auf Bestleistungskurs unterwegs.
Im Fünfkampf und im Siebenkampf werden am Wochenende bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Mehrkämpfer in Frankfurt die ersten DM-Medaillen des Jahres 2024 verteilt. Und die erste goldene ging am Samstag an Maria Schnemilich. Die junge Athletin vom 1. LAV Rostock setzte sich in einem spannenden U18-Wettbewerb mit 3.909 Punkten knapp gegen Lotte Gretzler (USC Mainz; 3.869 pt) und Savanna-Sara Wölfer (TK zu Hannover 3.849 pt) durch.
Die Siegerin hatte mit den besten Leistungen über die Hürden (8,45 sec) und im Hochsprung (1,67 m) den stärksten Start in den Tag erwischt, musste dann aber im Kugelstoßen und Weitsprung die Mainzerin vorbeiziehen lassen, die in diesen Disziplinen mit 13,72 und 5,84 Metern überzeugen konnte. Erst die 800 Meter entschieden über die Verteilung der Medaillen, hier holte sich Maria Schnemilich mit 2:26,80 zu 2:30,58 Minuten die Führung wieder zurück.
Siebenkampf-Duell mit Vorteil Nowak
Im Siebenkampf standen für die Athleten in den Altersklassen der U18, U20 und Männer die ersten vier Disziplinen auf dem Programm. Mit Hallen-Bestleistungen im Weitsprung (7,29 m) und Kugelstoßen (15,17 m) sowie dem stärksten ersten Tag seiner Karriere konnte besonders Tim Nowak (SSV Ulm 1846) überzeugen. Mit etwa 170 Punkten Plus auf seinen bisher besten Hallen-Siebenkampf (5.908 pt) ist für ihn am Sonntag nicht nur die sechs Jahre alte Bestleistung, sondern auch die 6.000-Punkte-Marke in Reichweite.
Dennoch liegt er nach Tag eins mit 3.309 Punkten zunächst nur auf Platz zwei in Lauerstellung auf Vorjahressieger Nico Beckers (Track & Field Tigers; 3.384 pt). Dieser war mit 16,68 Metern im Kugelstoßen eine Klasse für sich und nimmt nun ebenfalls Kurs auf seine Siebenkampf-Bestleistung, die er beim Gewinn seines Titels 2023 auf 5.807 Punkte geschraubt hatte. Die Titelverteidigung wird dennoch schwer, denn Tim Nowak ist in der Regel der deutlich bessere Stabhochspringer und Läufer. Um eine Medaille kämpfen auch noch Maximilian Karsten (VfL Wolfsburg; 3.254 pt) und Yannik Knobloch (LG Welfen; 3.211 pt).
Amadeus Gräber vor Friedrich Schulze
Im U20-Wettbewerb übernachtet U20-Europameister Amadeus Gräber (SV Leonardo-da-Vinci Nauen; 3.206 pt) als Führender vor dem Fünften der U20-EM Friedrich Schulze (Eintracht Frankfurt; 3.156 pt). Mithalten kann auch noch der ein Jahr jüngere Leon-Joel Clair (SV Halle; 3.109 pt). Während Gräber besonders über 60 Meter in 6,92 Sekunden glänzte, war Schulze dem Großteil der Konkurrenz im Kugelstoßen (15,28 m) deutlich voraus – nur Clair konnte in seinem ersten U20-Jahr ebenfalls bereits mit einer 15-Meter-Weite aufwarten.
Lediglich 90 Punkte trennen in der U18 die Top Vier des ersten Tages. Mit 15,74 Metern im Kugelstoßen legte Steffen Anton (1. LAV Rostock; 2.887 pt) die Grundlage für die Halbzeit-Führung, dahinter liegt der zweitbeste Sprinter des Feldes Paul Günther (SV Halle; 2.831 pt). 4,50 Meter im Stabhochsprung haben Benjamin Heidemann (SV Werder Bremen; 2.825 pt) und Johannes Böcher (USC Mainz; 2.797 pt) in den Kreis der Medaillenkandidaten katapultiert. Dabei ist es besonders der Mainzer, der als 2,03-Meter-Hochspringer am Sonntag noch das Feld von hinten aufrollen könnte.
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