Die deutschen Nachwuchs-Leichtathleten haben am zweiten Tag des Europäischen Olympischen Jugendfestivals in Maribor ihr Medaillenkonto mit zweimal Bronze aufgestockt. Im Zehnkampf fiel die Entscheidung um Gold, Silber und Bronze erst auf den letzten Metern des 1.500-Meter-Rennens.
Zwei Tage. Zehn Disziplinen. Und am Ende fiel die Entscheidung um Gold, Silber und Bronze im Zehnkampf des Europäischen Olympischen Jugendfestivals (EYOF) in Maribor (Slowenien) auf der Zielgeraden des finalen 1.500-Meter-Rennens. Kein Wunder: Vor der abschließenden Disziplin trennten am Dienstag lediglich 18 Punkte die Plätze eins und drei. Der mit 6.653 Punkten führende Pole Hubert Troscianka schien einen komfortablen Vorsprung auf seine Verfolger im Gesamt-Klassement herausgelaufen zu haben, doch dann kamen Leon Joel Clair (SV Halle) und der Tscheche Daniel Hanzelka noch einmal stark auf
Das beste Finish hatte der Tscheche, der hinter Laufsieger Denis Hrabar (Portugal; 4:30,27 min) als Zweiter durchs Ziel rannte. 4:35,78 Minuten wurden für ihn gestoppt. Dahinter folgten Troscianka (4:36,69 min) und Leon Joel Clair (4:36,78 min), die beide Bestzeit rannten. Das bedeutete: Der Pole hatte seine Führung mit 7.354 Punkten verteidigt. Dank seiner Künste auf der Mittelstrecke fing Hanzelka, der nach neun Disziplinen vier Punkte weniger auf dem Konto gehabt hatte als der Hallenser, Leon Joel Clair noch ab. Auf den Silberrang fehlte dem deutschen Nachwuchs-Athleten mit 7.340 Zählern die Winzigkeit von zwei Punkten.
Gute Leistungen hatte Leon Joel Clair am zweiten Tag vor allem über 110 Meter Hürden (14,55 sec) und mit 4,50 Metern im Stabhochsprung gezeigt. Einen Angriff auf seine Bestmarke verhinderte ausgerechnet jene Disziplin, in der er beim Qualifikationswettkampf in Filderstadt-Bernhausen Ende Mai brilliert hatte: Sein Diskus flog nur auf 41,28 Meter, in Bernhausen waren es 49,16 Meter gewesen.
Kelson de Carvalho erringt Bronze
Bereits in der Qualifikation hatte Kelson de Carvalho (LG Steinlach-Zollern) mit 19,26 Metern seine Position als Medaillenkandidat untermauert. Im Finale konnte er auf diese Weite noch einmal etwas draufpacken. 19,77 Meter brachten auch ihm Bronze ein. Für die zwei vordersten Plätze wären Ergebnisse jenseits der 20 Meter notwendig gewesen: Mit 20,72 Metern ging Gold an den Griechen Dimitrios Antonatos, Silber errang der Finne Aatu Kangasniemi (20,15 m).
Um ein Haar hätte Speerwerfer Oskar Jänicke (Hallesche Leichtathletik-Freunde) die Bronze-Serie der deutschen Athleten in Maribor fortgeführt. Im vierten Versuch gelang ihm mit 72,32 Metern eine neue Bestmarke, die ihn bis zum letzten Durchgang auf dem Bronzerang hielt. Dann jedoch schnappte ihm ein Lokalmatador die Medaille weg: Der Slowene Tom Tersek zog mit 73,57 Metern vorbei. Den Titel gewann unangefochten der Pole Roch Krukowski mit starken 79,40 Metern. Am nächsten kam ihm mit 76,11 Metern Illia Saievsky aus der Ukraine.
Im dritten Finale mit deutscher Beteiligung belegte 100-Meter-Sprinterin Hanna Räpple (Gothaer LAC) beim Sieg der Estin Miia Ott (11,80 sec) Rang sieben. Bei heftigem Gegenwind von 1,8 Meter pro Sekunde konnte sie mit 12,08 Sekunden keine Top-Zeit mehr erreichen. Jakob Kemminer (TSV Ochenbruck) trat zu seinem 100-Meter-Endlauf nicht an.
Regen wirbelt Zeitplan durcheinander
Bereits am Vormittag hatte Starkregen den Zeitplan beim EYOF auf den Kopf gestellt. Die Weitsprung-Qualifikation der männlichen Jugend, in der auch Fritz Völkel (RSV Eintracht Berlin) startet, wurde auf Mittwochmorgen verschoben. Hindernisläuferin Lera Miller (VfL Löningen) und Hammerwerferin Johanna Marrwitz (LG Stadtwerke München) bleibt die Qualifikations-Hürde erspart. In ihren Disziplinen wurde ein direktes Finale beschlossen.
Somit war die einzige deutsche Nachwuchs-Athletin, die am Dienstagvormittag in der Vorrunde ranmusste, Emma Kaul über 400 Meter Hürden. Die Mainzerin belohnte sich für ihre erste Zeit unter einer Minute (59,87 sec) mit dem kleinen q. Das Finale steht am Donnerstag auf dem Plan.
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