Bei Christopher Linke ging's am Samstag rund. Nach 37,5 Runden bei der DM im Bahngehen in Bühlertal sicherte sich der EM-Zweite gleich zwei DM-Titel. Über 10.000 Meter blieb er trotz hoher Temperaturen unter der prestigeträchtigen 40-Minuten-Marke.
Das nennt man wohl einen erfolgreichen Arbeitstag. Geher Christoper Linke hat sich bei den Deutschen Meisterschaften im Bahngehen am Samstag in Bühlertal gleich zwei Titel gesichert. Zum „Warmmachen“ bestritt der EM-Zweite zunächst das Senioren-Rennen über 5.000 Meter und war in 20:08,08 Minuten eine Klasse für sich. Den Titel in der M35 konnte dem Potsdamer natürlich niemand nehmen. Mit seinem Doppelerfolg am Samstag stockte Christopher Linke, deutscher Rekordhalter über 20 und 35 Kilometer Gehen, seine Anzahl an DM-Titeln übrigens auf beachtliche 20 auf.
Knapp 100 Minuten später zog der 34-Jährige das Tempo im Hauptrennen über 10.000 Meter sogar noch etwas an und blieb unter der 40-Minuten-Marke. Mit 39:51,11 Minuten hatte Christopher Linke nach 25 Runden einen Vorsprung von gut 200 Metern auf starke Konkurrenz. Erster Verfolger war Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden), der sich mit 40:36,74 Minuten Silber sicherte.
Doppelstart als erster Test für die Marathon-Staffel
Bronze ging an Leo Köpp (LG Nord Berlin), der mit 40:48,58 Minuten ebenfalls noch unter 41 Minuten blieb. Den Gang aufs Podest verpasste der Olympia-Zweite Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie; 41:18,11 min) knapp. Als Fünfter kam Lokalmatador Nathaniel Seiler vom ausrichtenden Verein TV Bühlertal nach 42:01,79 Minuten ins Ziel.
„Das waren durchweg gute Leistungen bei hochsommerlichen Bedingungen. Leo Köpp hat von Beginn an aufs Tempo gedrückt. Aber dann hat sich die Routine von Christopher Linke durchgesetzt“, sagte Bundestrainer Ronald Weigel zum Rennverlauf. Der Doppelstart des EM-Zweiten war ein erster Test für die geplante Marathon-Staffel der Geher bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Dort starten ein Mann und eine Frau im Team abwechselnd über Distanzen von zehn bzw. zwölf Kilometern.
17-jährige Kylie Garreis siegt in der U23
„Die zehn Kilometer sind für uns eine Sprintdistanz. Da weiß man gar nicht, wie der Körper nach der Pause reagiert. Darum haben wir in Bühlertal auch Laktatwerte abgenommen. Leider fehlen von World Athletics noch jede Menge Informationen, was die Sportler in den Pausen machen können, etwa eine Massage“, so Ronald Weigel. Die Marathon-Staffel sei künstlich kreiert worden und „bringt die Sportart nicht weiter“.
Nicht so stark besetzt wie die Wettbewerbe der Männer war in Bühlertal die Frauen-Konkurrenz. Für die stärkste Leistung sorgte U23-Siegerin Kylie Garreis (LG Vogtland). Die erst 17-Jährige setzte sich über 5.000 Meter in 23:47,86 Minuten und erzielte eine neue Bestzeit. Die EM-Dritte Saskia Feige (SC DHfK Leipzig) fehlte in Bühlertal. Sie bereitet sich konsequent auf den WM-Start in Budapest vor.
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