| SoleCup Schönebeck

Claudine Vita wirft WM-Norm, Steven Richter begeistert

Einmal mehr in dieser Saison glänzten die DLV-Diskus-Asse am Freitag beim Schönebecker SoleCup mit Spitzenleistungen. Während mit Steven Richter ein U23-Athlet die Konkurrenz bei den Männern dominierte, knackte Claudine Vita die WM-Norm für Budapest.
Sandra Arm

In Schönebeck konnte Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) endlich das abrufen, was sich im Training bereits angedeutet hatte: Der U23-Athlet übertraf in vier seiner sechs Versuche die 64-Meter-Marke. Im dritten ließ er seine Zwei-Kilo-Scheibe dann auf 65,88 Meter segeln und mischte damit gehörig bei den arrivierten Werfern mit.

„Ich hatte zuletzt konstant um die 63 Meter geworfen. Im Training hatte es sich bereits angedeutet, dass ich in diese Bereiche werfen kann. Es hat jetzt einfach nur noch der Wettkampf gefehlt, an dem es endlich geklappt hat. An meiner Reaktion nach dem Wurf hat man auch gleich gemerkt, das ich den gut getroffen habe“, zeigte er sich nach seinem Wettkampf überglücklich. Aber die 65,88 Meter sollen keineswegs das Ende für diesen Sommer gewesen sein. „Das Ziel ist so nah wie möglich an die 67,00 Meter ranzukommen.“ Auf den weiteren Plätzen folgten Henrik Janssen (SC Magdeburg; 64,40 m) und Clemens Prüfer (SC Potsdam; 63,08).

Claudine Vita mit der nächsten Steigerung

Für einen weiteren Glanzpunkt an diesem Tag sorgte Diskus-Ass Claudine Vita (SC Neubrandenburg), die ihre Saisonbestleistung weiter steigern konnte. Die EM-Dritte hakte als dritte deutsche Diskuswerferin mit 65,51 Metern den Richtwert für die Weltmeisterschaften in Budapest (19. bis 27. August) ab. Gefordert sind 64,20 Meter. Dennoch zeigte sie sich anschließend etwas unzufrieden. „Der Wettkampf verlief nicht so ganz, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Ich wollte heute natürlich die Norm werfen, aber bin erstmal schwer reingekommen.“

Doch auch Erleichterung mischte sich in ihr Wettkampf-Fazit: „Ich wollte definitiv einfach Mal auch im Wettkampf meine Linie wiederfinden – und bin froh, dass ich das geschafft habe. Das Tagesziel mit der WM-Norm habe ich erreicht. Dass es so deutlich über die WM-Norm ging, freut mich natürlich. Ich hatte mir vorgenommen mich von Wettkampf zu Wettkampf zu steigern, das ist mir bis jetzt gelungen. Das möchte ich gern fortführen.“ Dahinter bestätigte Kristin Pudenz (SC Potsdam) als Zweitplatzierte mit 65,01 Metern die WM-Norm, Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) näherte sich dieser Marke bis auf elf Zentimeter.

Sara Gambetta kämpft sich durch

Seit dem Morgen hatte Kugelstoßerin Sara Gambetta (SV Halle) mit Kreislaufproblemen zu kämpfen. Die Vize-Hallen-Europameisterin trat dennoch beim SoleCup an und zeigte sich nach ihrem Wettkampf überrascht, dass nach sechs Runden als Tagesbestweite 18,51 Meter im Protokoll standen. Die 19 Meter, die sie bereits im Vorjahr in der Halle übertroffen hatte, bleiben für den Sommer das Ziel. „Die habe ich auch drauf. Ich muss es dann nur am Wettkampftag auch zeigen.“ Bereits erfüllt hat sie aus der Hallensaison mit 18,83 Metern die WM-Norm, die sie gern nun auch im Sommer bestätigen möchte.

Nach ihrem Gala-Auftritt in Rehlingen (19,31 m) ließ Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) nun einen weiteren konstanten Wettkampf mit Weiten über die 18-Meter-Marke folgen. Sie wurde mit 18,36 Metern Zweite. „Letztes Jahr hätte ich mir das niemals träumen lassen. Dementsprechend bin ich und darf ich zufrieden sein. Der Ausrutscher hat heute natürlich gefehlt. Aber das ist auch dem geschuldet, dass man nach so einem Wettkampf platt ist und ihn erstmal verarbeiten muss. Dementsprechend bin ich froh, mit dem zweiten Platz nach Hause zu gehen und konstant nochmals über 18 Meter gestoßen zu haben“, resümierte die 24-Jährige. Erstmals in dieser Saison übertraf Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) die 18-Meter-Marke, sie belegte mit 18,05 Meter den dritten Platz.

Sindelfinger Doppelsieg

Nach seinem grandiosen Coup im Diskusring stieg Steven Richter zum Abschluss des Tages noch in den Kugelstoßring. Er belegte mit 18,75 Metern den fünften Rang. Zwei Sindelfinger bestimmte diese Konkurrenz – sie sollten nur zwei Zentimeter voneinander trennen. Simon Bayer setzte sich vor Eric Maihöfer mit 19,03 zu 19,01 Metern durch. Bei den Hammerwerfern ging der Sieg an den Kanadier Ethan Katzberg (74,62 m), gefolgt von Sören Klose (Eintracht Franfurt; 71,07 m).

Knapp an ihre Saisonbestleistung warf Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt) mit 68,47 Meter heran. Ihre Topform bestätigte Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg), die U23-Athletin knüpfte mit 66,36 Metern an die starke Leistung aus Halle/Saale an. Bei den Speerwerferinnen gewann Dana Bergrath (TSV Bayer 04 Leverkusen; 55,35 m), bei den Männern setzte sich Thomas Röhler (LC Jena) nach wie vor aus verkürztem Anlauf mit 75,20 Metern durch. Das Einwerfen und auch einige seine Würfe stimmten ihn hoffnungsvoll.

Vor den Aktiven hatten die Nachwuchsathleten der U20 und U18 die Bühne für sich. Lasse Schulz (TV Plieningen; 19,97 m) kratzte im Kugelstoßen der U20 an den 20 Metern, mit 19,75 Metern stieg Lukas Schober (SG Freital-Weißig 1861) in die Sommersaison ein. Beide übertrafen deutlich die Norm für die U20-EM in Jerusalem (Israel; 7. bis 10. August). In der weiblichen Jugend U20 setzte sich Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846) mit 16,89 Metern durch. In der Diskuskonkurrenz übertrafen Lea Bork (LV 90 Erzgebirge; 53,33 m) sowie Curly Brown (Eintracht Frankfurt; 52,06 m) die Norm, die bei 50,00 Metern liegt.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024