| DM Halle Mehrkampf

Medaillensammler der U20 und U18 bei der Mehrkampf-DM im Fokus

Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften im Mehrkampf werden am kommenden Wochenende die ersten nationalen Titel des Jahres vergeben. In Abwesenheit der meisten Top-Athletinnen und -Athleten in den Aktivenklassen ist der Blick vor allem auf die Entscheidungen der Jugend gerichtet – mit gleich fünf Talenten, die 2022 internationale Medaillen sammeln konnten.
Silke Bernhart

Leverkusen ist Gastgeber der ersten Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Jahr 2023. Gesucht: Die Deutschen Hallen-Meister der Männer, U20 und U18 im Siebenkampf und die Deutschen Hallen-Meisterinnen der Frauen, U20 und U18 im Fünfkampf! Während die Teilnehmer-Felder der Aktiven-Wettbewerbe recht überschaubar sind, haben es die Felder der U20 und U18 in sich – denn dort ist Weltklasse geboten.

Bei den Frauen geht Laura Voß (LT DSHS Köln) nach ihrem Überraschungs-Triumph von 2022 als Titelverteidigerin in den Wettbewerb, nicht aber als Favoritin. Denn nach einer Saison, in der sie im Siebenkampf erstmals an der 6.000-Punkte-Marke kratzen konnte, ist Anna-Lena Obermaier (LG Telis Finanz Regensburg) auf der Überholspur. Und auch Marie Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen), Dritte der U20-EM von 2021, kann nach einem Saison-Einstieg mit Hallen-Bestleistungen über die Hürden (8,90 sec) und mit der Kugel (12,84 m) selbstbewusst an den Start gehen.

Im Siebenkampf der Männer wird Andreas Bechmann (Eintracht Frankfurt), zuletzt auf 15,51 Meter im Kugelstoßen verbessert. schwer zu schlagen sein. Nach drei abgebrochenen Mehrkämpfen in 2022 gilt es für ihn jedoch zunächst, durch alle Disziplinen durchzukommen – dann ist der Hallen-EM-Sechste klarer Favorit. Ähnlich stark im Kugelstoßen und mit neuer Hürden-Bestzeit von 8,12 Sekunden ausgestattet ist Nico Beckers (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen). Er steht ebenso wie Marvin Bollinger (SV Halle) im Zehnkampf  kurz vor der 8.000-Punkte-Marke, sie beide kämpfen mit um die Medaillen. Seine Premiere in der Aktivenklasse feiert der beste deutsche U20-Zehnkämpfer des Vorjahres Roman Jocher (SSV Ulm 1846).

Sandrina Sprengel von Pia Meßing gefordert

­­Hochklassig dürfte der Fünfkampf der weiblichen U20 werden: Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern), Dritte der U20-WM, gehört die Rolle der Favoritin, Pia Meßing (TV Gladbeck), Dritte der U18-EM, jene der Herausforderin. Nachdem die Gladbeckerin bei den Titelkämpfen im Vorjahr die schon sicher geglaubte U18-Goldmedaille aufgrund eines Schrittes in den Innenraum über 800 Meter noch verloren hatte, soll in diesem Jahr die Medaille her – Einzel-Bestleistungen im Hoch- und Weitsprung wiesen zuletzt den Weg dorthin. Darüber hinaus kämpft auch Tabea Eitel (LG Filder), U20-WM-Teilnehmerin im Weitsprung, um einen Podestplatz.

Eine weitere internationale Medaillengewinnerin findet sich im U18-Feld: Mit Maresa Hense (LG Sempt) ist die Drittplatzierte des letztjährigen European Youth Olympic Festivals (EYOF) am Start. Noch höher einzuschätzen ist jedoch Anna Hinkelmann (SV Halle), die 2022 bei der U18-EM Fünfte geworden war. Sie kämpfen unter anderem gegen Emma Kaul (USC Mainz), Leonie Kroter (DJK SG Wasseralfingen) und Alexandra Scharf (Eintracht Frankfurt) um Gold, Silber und Bronze.

Amadeus Gräber in starker Form

Den Schwung aus der Saison 2022 nahtlos mit ins neue Jahr genommen hat Amadeus Gräber (SV Leonardo-da-Vinci Nauen), wie bereits die ersten Wettkampf-Resultate zeigen: Der U18-Europameister im Zehnkampf hat über 60 Meter mit und ohne Hürden, im Weitsprung und im Stabhochsprung mit beachtlichen 4,80 Metern neue Bestmarken gesetzt und wird in der U20 der Gejagte sein. An seiner Seite ist wie schon bei der U18-EM Friedrich Schulze (Eintracht Frankfurt) – auch er mit Hallen-Bestleistungen in Serie im Gepäck. Da müssen sich die ein Jahr älteren Emanuel Molleker, Moritz Eisold (beide LG Filder), Bjarne Gebhardt (SC Neubrandenburg) oder Jonas Perner (LG Telis Finanz Regensburg) strecken, um die zwei Youngster herauszufordern.

Der Favorit in der männlichen U18 heißt Alvar Adler. Der Düsseldorfer, der vor wenigen Tagen 17 Jahre alt geworden ist, hat allerdings noch keinen Formtest absolviert, sodass sich zeigen wird, ob die Technik nach dem Aufbautraining schon wieder sitzt – so wie 2022, als er beim EYOF Gold gewonnen hatte. Henry Lennox Heilmann (SV Halle) dagegen hat schon mit neuer Siebenkampf-Bestleistung von 4.725 Punkten eine erste Marke gesetzt und seine Medaillen-Ambitionen untermauert.

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