| Auszeichnung

Wer wird zu den „Sportlern des Jahres“ gekürt?

Zum Jahresabschluss werden traditionell wieder die „Sportler des Jahres“ geehrt. Diesmal ist es am 18. Dezember so weit. Am Donnerstag fand eine Pressekonferenz mit potenziellen Gewinnerinnen und Gewinnern statt. Darunter war mit Richard Ringer auch der Marathon-Europameister.
Ewald Walker

Den 18. Dezember haben sich die Sportlerinnen und Sportler Deutschlands dick im Kalender angestrichen. An diesem Tag erfolgt im Kurhaus Baden-Baden zum 76. Mal die Verkündung der „Sportler des Jahres“. „Wir rechnen mit einigen Überraschungen“, prophezeite Klaus Dobbratz, Vorsitzender der veranstaltenden Internationalen Sport-Korrespondenz (ISK) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Vorfeld.

Seit 1947 wird die Ehrung durchgeführt, die eine große Strahlkraft auf den Sport in Deutschland ausübt. Die deutschen Sportjournalisten haben ihre Favoriten gewählt. Wer wird dabei sein?    

 Auf dem Podium saßen jetzt vier Kandidatinnen und Kandidaten, die sich Chancen auf einen der vorderen Plätze machen dürfen. Richard Ringer (LC Rehlingen) hatte im Sommer als Marathon-Europameister in München eine Sensation abgeliefert. „Mein langjähriges, kontinuierliches Training hat sich in München ausgezahlt“, erläuterte der gerade zum „Läufer des Jahres“ ausgezeichnete Mann vom Bodensee seinen Hintergrund und ergänzte: „Ich war mit einer guten Wärmeanpassung in Kenia und Flagstaff bestens vorbereitet“.

Richard Ringer auf Paris 2024 fokussiert

Richard Ringer kündigte weitere Großtaten an („Ich werde immer noch stärker“) und glaubt, seine Bestzeit von 2:08:49 Stunden um ein, zwei weitere Minuten verbessern zu können. Sein Ziel aber wird der Marathon bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris (Frankreich) sein. „Das wird mit einem Höhenunterschied von 450 Metern auf der zweiten Streckenhälfte ganz schön schwer werden“, blickte er in die Zukunft.

Zu den populärsten Sportlerinnen in Deutschland avancierte seit Jahren Kunstturnerin Elli Seitz. Die 29-jährige wurde in München in diesem Jahr Europameisterin am Stufenbarren. Dieser EM-Titel habe ihr viel Motivation gebracht, betont die Stuttgarterin. „Es war ein Wahnsinn, vor heimischem Publikum zu turnen,“ sagte Seitz, „wir wurden vom Publikum getragen, das war einfach Gänsehautfeeling“, erinnert sich die 23-fache Deutsche Meisterin. Ihr großes Ziel: Ihre vierte Olympiateilnahme 2024 in Paris.

Zum 68. Mal werden auch die beliebtesten und erfolgreichsten Mannschaften gewählt. Vier Mal haben die Handballerinnen der SG Bietigheim die Deutsche Meisterschaft gewonnen und sind 64 Spiele in Folge ungeschlagen. Xenia Smits, die aus Belgien stammende Spielerin, beeindruckt mit 94 Länderspielen und 210 erzielten Toren. Auch für sie heißt das Fernziel: Olympische Spiele 2024 in Paris mit der deutschen Nationalmannschaft. „Davon träumt jeder Sportler“, sagte die 28-Jährige.  

ZDF überträgt Gala

Seit 2005 werden in Baden-Baden auch die Paralympics-Sportler ausgezeichnet. Ein außergewöhnlicher Kandidat für dieses Jahr ist der Schwimmer Taliso Engel. Er ist ein Sportler, der Grenzen überwindet. Er ist nicht nur Para-Weltmeister und -Weltrekordler sowie Paralympics-Sieger, sondern er schwimmt auch bei den Aktiven-Meisterschaften und ist dort Fünfter geworden. Mit nur zehn Prozent Sehkraft ist der Brustschwimmer auf Bodenmarkierungen angewiesen.

Das ZDF überträgt die Gala aus dem Bénazetsaal des Kurhauses Baden-Baden am 18. Dezember ab 22:15 Uhr 90 Minuten lang. „Auch wenn parallel zur Kür der Sportler das Fußball-WM-Finale in Katar stattfindet, hat Baden-Baden für uns einen ganz hohen Stellenwert“, betont Yorck Polus, der neue Sportchef des ZDF.

Insgesamt 28 Leichtathletinnen und 16 Leichtathleten hatten bislang die Ehrung als Sportler des Jahres erhalten. Hochsprung-Olympiasiegerin Ulrike Nasse-Meyfarth stand viermal auf dem Thron, Harald Schmid, Robert Harting und Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) wurden dreimal ausgezeichnet.

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