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Klemens Wittig, Jennifer Gartmann und Katja Knospe erzielen deutsche Senioren-Bestleistungen

Seinen letzten Start in einem Halbmarathonlauf hatte Langstreckler Klemens Wittig im März 2019 absolviert, als er im polnischen Torun Vizeeuropameister der Klasse M80 in diesem Wettbewerb geworden war. Jetzt, im ersten Jahr in der Klasse M85 startend, lief er die Halbmarathondistanz in 1:58:31 Stunden und stellte damit eine neue deutsche Bestleistung in seiner Altersklasse auf. Auch Jennifer Gartmann und Katja Knospe erzielen zuletzt deutsche Senioren-Bestleistungen.
Jörg Reckemeier

Mehrkämpferin Jennifer Gartmann (LG Westerwald), ansonsten als Angehörige der Klasse W45 über die 80 Meter Hürden unterwegs, hier wurde sie kürzlich in Tampere (Finnland) Senioren-Europameisterin, hatte bei ihrem Test für einen Siebenkampf vollen Erfolg und erzielte am 20. August in Reinbek über 100 Meter Hürden mit 14,66 Sekunden eine neue deutsche Bestleistung.

Katja Knospe (SV Turbine Neubrandenburg) ist die alte und neue Inhaberin der deutschen Bestleistung über 2.000 Meter Hindernis der Klasse W55. In Lovosice (Tschechien) steigerte sich die Langstrecklerin von 8:26,35 Minuten auf 8:24,23 Minuten.

Holpriger Wettkampfbeginn für Klemens Wittig

Den Beginn seiner ersten Saison in der Altersklasse M85 hatte sich Klemens Wittig (LC Rapid Dortmund) nach seiner mehr als zweijährigen Wettkampfpause eigentlich ganz anders vorgestellt. Der Dortmunder hatte sich im Mai mit zwei Bahnwettkämpfen über 800 Meter und 1.500 Meter „eingerollt“ und dann gleich einen Rekord im Halbmarathonlauf ins Visier genommen: Am 6. August in Nordkirchen blieb er dann auch, obwohl ausgebremst durch Magenprobleme, mit 1:58:31 Stunden als erster deutscher M85-Läufer unter der Zwei-Stunden-Grenze. Die alte Bestleistung, Georg Gabriel (Moerser TV) war im Jahr 2006 2:00:05 Stunden gelaufen, hatte Klemens Wittig damit deutlich unterboten.

Gleichzeitig war er damit um zwei Sekunden schneller als der Italiener Luciano Aquarone bei seinem Europarekord aus dem Jahr 2015, doch muss Klemens Wittig nun noch einmal nachlegen, denn zum Zeitpunkt seiner Halbmarathonzeit fehlten noch einige Tage bis zu seinem 85. Geburtstag.

Jennifer Gartmann pulverisiert alte Hürdenbestleistung

Mit dem Sommersportfest am 20. August im schleswig-holsteinischen Reinbek hatte Jennifer Gartmann (LG Westerwald) wohl die richtige Wahl für ihren Hürdentest für einen in Kürze geplanten Siebenkampf unter Hauptklassen-Bedingungen getroffen. Gute äußere Bedingungen und gleichwertige Konkurrentinnen sorgten dafür, dass durch die Westerwälderin mit 14,66 Sekunden über 100 Meter Hürden die bisher schnellste Zeit einer deutschen Athletin dieser Altersklasse, bisher 16,4 Sekunden durch Hella Werner (LC Völklingen) im Jahr 1981, geradezu pulverisiert wurde.

International werden die Hürdenzeiten über 100 Meter für die Klassen W40 und älter weder in Bestenlisten noch in Rekordlisten festgehalten, es darf aber vermutet werden, dass die 14,66 Sekunden von Jennifer Gartmann zu den absoluten Top-Zeiten einer Athletin dieser Altersklasse gehören.

Im Übrigen gab es bei der Veranstaltung in Reinbek ein Stelldichein von Athletinnen, die schon sowohl im nationalen als auch im internationalen Bereich erfolgreich waren. Neben Jennifer Gartmann, die auch noch 5,01 Meter weit sprang, waren Bettina Belau (W45/Leichtathletik-Club Lübeck) mit 14,65 Sekunden über 100 Meter, Katja Berend (W60/TSV Trittau) mit 14,69 Sekunden über 100 Meter und Brigitte Heidrich (W60/LG Kreis Verden) mit 30,17 Sekunden über 200 Meter im Einsatz.

Katja Knospe steigert eigene Hindernisbestleistung

Beim internationalen Senioren-Sportfest in Lovosice (Tschechien) gab es nicht nur die eine oder andere persönliche Jahresbestleistung deutscher Athletinen und Athleten, mit Katja Knospe (SV Turbine Neubrandenburg) kehrte eine Läuferin sogar mit einer neuen deutschen Bestleistung im Gepäck die Heimreise an. Die Langstrecklerin aus Mecklenburg-Vorpommern steigerte ihre eigene deutsche W55-Bestleistung über 2.000 Meter Hindernis aus dem Mai dieses Jahres von 8:26,35 Minuten auf 8:24,23 Minuten.

Erfolgreichste Wettkämpferin in Lövosice überhaupt war die in der Klasse W40 startende Anne Reuschenbach (LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain), die bei ihren Starts in zehn Wettbewerben siebenmal Rang eins und dreimal Rang zwei belegte. Unter anderem kam sie über 80 Meter Hürden auf 13,41 Sekunden, im Weitsprung auf 4,85 Meter, im Diskuswurf auf 32,35 Meter, im Hammerwurf auf 31,12 Meter und im Speerwurf auf 30,88 Meter.

Herausragende Ergebnisse im Stoß- und Wurfbereich erzielten Ralf Mordhorst (Leichtathletik-Club Lübeck) mit 47,74 Metern im Diskuswurf der Klasse M45, Helmut Maryniak (LAC Passau) mit 49,69 Metern im Diskuswurf der Klasse M50 sowie Carmen Hildebrandt (Ohrdrufer LV) mit 13,35 Metern im Kugelstoß der Klasse W50.

Annette Funck verpasst eigene Hürdenbestzeit nur knapp

Bei einer Veranstaltung am 21. August im niedersächsischen Sarstedt lief Hürdensprinterin Annette Funck (Hannover 96) mit 11,90 Sekunden über 80 Meter Hürden der Klasse W 45 nur knapp an ihrer eigenen deutschen W45-Bestleistung von 11,82 Sekunden, erzielt am 3. Juli in Scheeßel, vorbei. Ihre Führungsposition im Speerwurf der Klasse W50 baute Dagmar Suhling (LG Kreis Verden) am 12. August in Delmenhorst mit einer Leistung von 41,83 Metern weiter aus.

Beständigkeit mit dem Diskus zeigte Ralf Mordhorst (Leichtathletik-Club Lübeck) am 27. August in Eutin mit einer Leistung von 48,73 Metern. Ganze zwei Zentimeter fehlen dem Schleswig-Holsteiner mit seiner Jahresbestleistung von 49,98 Metern vom 12. Juni zum erneuten Übertreffen der 50-Meter-Marke.

Beim Hammerwurf-Meeting im westfälischen Olfen gab es das bemerkenswerteste Ergebnis durch den M55-Werfer Thomas Neumann (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), der mit dem 7,26-kg-Gerät auf 50,49 Meter kam. Die deutsche Bestenliste 2022 mit dem altersadäquaten Sechs-Kilogramm-Gerät für seine Altersklasse führt Thomas Neumann mit 56,59 Metern an.

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