Sie war die Favoritin und sie wurde ihrer Rolle gerecht. Vizeweltmeisterin Yaroslava Mahuchikh aus der Ukraine hat am Sonntagabend mit EM-Gold ihren ersten Freilufttitel im Hochsprung gewonnen. Marie-Laurence Jungfleisch wurde in ihrem vierten EM-Finale Sechste.
Insgesamt hatten es 13 Athletinnen in das Hochsprungfinale am Sonntagabend geschafft. Und bei einer Höhe von 1,93 Metern sollte sich dieses Feld bereits erheblich reduzieren. Nur vier Athletinnen hatten es über diese Höhe geschafft, Ausnahme-Talent Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) ließ 1,93 Meter aus und sparte Kräfte.
Endstation hieß es zu diesem Zeitpunkt auch für Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart). Nach einer schwierigen Saison und zuletzt vielen Verletzungssorgen sprang die EM-Bronzemedaillengewinnerin von 2018 unter Flutlicht im Münchner Olympiastadion zwar Saisonbestleistung. Doch von den Medaillenrängen war sie mit übersprungenen 1,90 Meter in ihrem vierten EM-Finale weit entfernt. Im dritten und letzten Versuch über die 1,93 Meter musste die Zwei-Meter-Springerin ihren Anlauf sogar zunächst abbrechen. Die Uhr tickte und die nötige Routine fehlte – am Ende stand für Jungfleisch Rang sechs.
Einen blitzsauberen Wettkampf lieferte hingegen die Favoritin aus der Ukraine, Yaroslava Mahuchikh. Zwei internationale Goldmedaillen, EM und WM, hatte sie schon – bisher allerdings nur unter dem Hallendach. In München war es endlich so weit. Mit 1,95 Metern holt sie sich ihren ersten internationalen Freilufttitel. Zuletzt hatte sie bei der WM in Eugen mit 2,02 Metern Silber gewonnen. Diese nahm bei der EM am Sonntagabend Maria Vuković (Montenegro; 1,95 m) mit nach Hause. Bronze ging an Angelina Topić aus Serbien (1,93 m).
Stimme zum Wettbewerb
Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart; 1,90 m):
„Ich bin mit 1,86 Meter hier angereist und mit der 1,90 Meter könnte ich zufrieden sein. Aber ich weiß, dass ich mehr draufhabe. Aber dadurch, dass ich gerade einen Mix aus meinem alten und meinem neuen Anlauf habe, ist es noch nicht ausgereift. Aber ich hoffe, dass es nächstes Jahr besser wird. Die Sprünge heute wurden stetig besser, aber ich bräuchte noch zwei oder drei Wettkämpfe mehr, um dann sicher zu sein."
