| Cali 2022

Deutsches U20-WM-Team feiert so viele Podestplätze wie seit 14 Jahren nicht mehr

Der Leichtathletik-Nachwuchs war in der vergangenen Woche in Cali äußerst erfolgreich unterwegs: Insgesamt acht Medaillen konnte das deutsche Team bei der U20-WM in Kolumbien gewinnen. Elke Bartschat, Chef-Bundestrainerin Nachwuchs, zeigt sich mit diesem Abschneiden zufrieden.
Nicolas Walter

U20-WM 2022

„Wir haben gezeigt, dass der DLV-Nachwuchs sowohl in der Spitze als auch in der Breite sehr gut aufgestellt ist“, fasst Elke Bartschat, Chef-Bundestrainerin Nachwuchs, die zurückliegenden U20-Weltmeisterschaften zusammen. An sechs Wettkampftagen konnten die Talente des Deutschen Leichtathletik-Verbandes im kolumbianischen Cali insgesamt acht Medaillen gewinnen – einmal Gold, vier Mal Silber und dreimal Bronze. Seit der U20-WM 2008 in Bydgoszcz (Polen) stand das DLV-Team bei diesen Titelkämpfen nicht mehr so häufig auf dem Podium.

Im Medaillenspiegel belegt die deutsche Mannschaft schlussendlich den achten Rang, auch aufgrund der Tatsache, dass zuvorderst die Anzahl der Goldmedaillen gewertet wird, in der Nationenwertung belegt sie als beste europäische Nation Platz fünf. Besonderen Anteil daran hatte am letzten Wettkampftag vor allem der Doppel-Triumph von Marius Karges (Eintracht Frankfurt) und Mika Sosna (TSG Bergedorf) im Diskus-Finale. „Beide Athleten waren sehr fokussiert und wollten unbedingt diesen Doppelsieg, was sie beeindruckend umgesetzt haben“, sagte Elke Bartschat.

Ebenfalls je zwei Medaillen gab es im Siebenkampf sowie im Stabhochsprung der weiblichen Jugend zu bejubeln. Serina Riedel (TSV Zeulenroda) und Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) gewannen genauso Silber und Bronze wie kurz zuvor Chiara Sistermann (TSV Gräfelfing) und Janne Ohrt (MTSV Hohenwestedt). Janne Ohrt konnte ihre Bestleistung dabei gar um ganze 15 Zentimeter auf 4,30 Meter steigern. Für die weiteren Medaillen im deutschen Team sorgten Speerwerfer Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen; Silber) und Tizian Lauria (VfL Sindelfingen; Bronze).

Auch Rückschläge gehören dazu

Doch auch hinter den Medaillengewinnern gab es starke deutsche Leistungen zu bestaunen. So würdigte Elke Bartschat unter anderem den vierten Platz von Lukas Schober (SV Weißig 1861) mit der Kugel, die weibliche 4x100-Meter-Staffel, die ebenfalls zu Rang vier lief, und die Bestleistung von Dreispringerin Ruth Hildebrand (MTG Mannheim) im Finale, die mit 13,21 Metern auf Rang sechs sprang. Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) wurde im selben Wettbewerb gar Fünfte. „Hinzukommen noch einige Athletinnen und Athleten, die sich diesem Wettkampf gestellt haben und sich überraschend für die Semifinals oder Finals qualifizieren konnten, weil sie sich nicht versteckt haben, sondern im Wettbewerb ihre Chance genutzt haben.“

Nicht unerwähnt ließ die Chef-Bundestrainerin für den Nachwuchs, dass in Cali zugleich Medaillenträume platzten: „Auch wenn wir einige Erfolge feiern durften, konnten natürlich nicht alle Athletinnen und Athleten restlos überzeugen. Aber auch Rückschläge und Niederlagen gehören zu einem Sportlerleben dazu und können ein wichtiger Entwicklungsschritt für die weitere Karriere sein.“ Unter anderem waren U20-Weitsprung-Europameister Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) und Kugelstoßerin Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846) hinter ihren eigenen Erwartungen zurückgeblieben.

Bereits am kommenden Wochenende steht in München der nächste wichtige U20-Wettkampf an. Am Samstag (13. August) messen sich im Olympiastadion die Nachwuchs-Nationalteams aus Deutschland, Österreich, Spanien und der Schweiz in einem Länderkampf miteinander. Der DLV wird mit 24 Talenten antreten, darunter der Nummer drei der Welt mit dem Diskus, Steven Richter (LV 90 Erzgebirge).

U20-WM 2022

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