| Oregon 2022

WM Tag 9 | Die DLV-Athlet:innen in den Vorrunden

Drei Vorrunden mit deutscher Beteiligung stehen am Samstag bei der WM in Eugene auf dem Programm. Wie die DLV-Starter:innen abgeschnitten haben und wie sie ihre Leistung selbst einschätzten, das lesen Sie hier.
Silke Bernhart

WM 2022 Eugene

FRAUEN


4x400 METER | Vorlauf


DLV-Resultat:
Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz), Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg), Judith Franzen (beide TSV Bayer 04 Leverkusen), Alica Schmidt (SCC Berlin): 3:30,86 min | 6. Platz VL 1

Stimmen zum Wettbewerb:

Corinna Schwab:
Es war extrem hart, super schwierige Bedingungen. Ich habe schon am Start gemerkt, dass es ordentlich geweht hat. Aber die Bedingungen hatten alle. Es war super schwierig, wieder super enttäuschend. Aber wir werden nicht aufgeben und weiterkämpfen. Den Glauben auch nicht verlieren. Auch wenn es heute nicht geklappt hat, bin ich mir ganz sicher, dass es das noch wird.

Elisa Lechtleitner:
Es war eine unglaubliche Erfahrung, eine tolle Stimmung im Stadion. Etwas ganz Neues, ganz Anderes. Ich wollte einfach das Gefühl der guten Stimmung mitnehmen, aber das hat leider nicht ganz so geklappt. Ich fand auch, dass es hart war zu Laufen. Ich weiß nicht, ob es an dem Wind lag.

Judith Franzen:
Wir haben in den letzten Tagen und Wochen hart an uns gearbeitet und zusammen trainiert, und das mit dem Wechseln haben wir ziemlich gut gemacht. Das waren keine Sicherheitswechsel, das war sogar ziemlich gut bei uns – wahrscheinlich besser als bei den anderen, wir haben den Stab nicht fallen lassen. In diesem Feld mitzulaufen war ziemlich schwierig, weil es Tempowechsel gab. Ich wollte auf den ersten 200 Metern mehr bringen, aber es ging nicht. Ich hätte versuchen können, die anderen zu überholen. Das hätte ich schon Ende der ersten Kurve machen müssen, mir war nicht klar, dass sie dann so langsam werden.

Alica Schmidt:
Das Rennen ist nicht vorbei, bis man nicht wirklich im Ziel ist. Daher habe ich gekämpft bis zum Schluss. Aber Judith hat es schon gesagt: Es waren ziemlich viele Tempowechsel. Das hatte ich so auch noch nicht, das war nicht einfach, weil das einiges an Kräften kostet. Aber gut, so ist das halt in der Staffel. Ich bin selber auch noch nicht oft international mit der Staffel gelaufen, daher war das auch für mich ungewohnt. Wir werden daraus unsere Lehren ziehen. Wir wussten, dass es super, super hart wird, ins Finale zu laufen, weil es im Moment viele starke Staffeln gibt, auch in Europa. Ich denke, wir können uns nichts vorwerfen, wir haben das gut umgesetzt, was wir besprochen haben. Ich denke, wir waren ready, wir waren mental sehr star, wir sind gut als Team zusammengewachsen, darauf können wir aufbauen.


WEITSPRUNG | Qualifikation


DLV-Ergebnis:
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz): 6,84 Meter | 2. Platz Qualifikation | Q
Merle Homeier (LG Göttingen): 6,09 Meter | 23. Platz Qualifikation

Stimmen zum Wettbewerb:

Malaika Mihambo:
Ulli [Trainer Ulli Knapp] hat mir einen sehr großzügigen Anlauf geben, daher war klar, dass der auf jeden Fall gültig sein wird, das war auch das Ziel: Sich im Ersten zu qualifizieren. Daher war jetzt noch ein schöner Abstand am Brett. Ich habe mich in der Hüftposition nicht optimal getroffen beim Absprung, aber das ist in Ordnung, wenn man ein bisschen weiter weg ist und nur einen Sprung hat. Alles ist bei mir so, wie es sein soll. Ich bin gesund, ich fühle mich fit, ich freue mich auf morgen! Ich freue mich darauf, mehr Sprünge zu haben und dass wir es ausreizen und den Anlauf näher zum Brett ausrichten können. Ich hoffe, dass ich auf heute gut aufbauen und morgen einen noch besseren Wettkampf machen kann. Den optimalen Sprung hatte ich in diesem Jahr noch nicht, ich finde jetzt aber immer besser in den alten Anlauf zurück. Vor der WM war ich neun Tage in Santa Barbara, das war für mich die optimale Zeitspanne, mir wurde es nicht langweilig. Es war ein Rundum-Sorglos-Programm, das ist immer die beste Vorbereitung für uns Athleten. Dass es bisher in der deutschen Mannschaft noch keine Medaillen gab, ist für mich persönlich kein zusätzlicher Druck, ich mache mir darüber keine Gedanken und versuche, positiv zu bleiben. Natürlich ist das schade, aber man muss auch sehen, woher die Athleten kommen. Die meisten haben sich genau dort eingeordnet, wo sie vorher im World Ranking mit ihrer Seasonal Best stehen. Jeder Athlet hat sein Bestes gegeben. Ich bin eher ein Freund davon, dass man das offen gestaltet und als junger Athlet mitgenommen wird - oder auch, wenn man älter ist und nicht so viele Erfahrungen hat. Viele haben beim ersten Wettkampf wie ein Brett vor dem Kopf, da ist man ängstlich und nervös. Ich wurde auch das erste Mal mit 19 mitgenommen. Klar war, dass ich da nicht als Gewinnerin vom Platz gehe. Trotzdem konnte ich mich gut schlagen und viel lernen.

Merle Homeier:
Der Wind war irgendwie schwierig. Ich hatte beim Ersten direkt minus 1,4, dann bin ich nach vorne gegangen und volles Risiko – denn ohne Risiko wäre auch nicht wirklich was drin gewesen. Dann waren die Sprünge ungültig. Das war ärgerlich. Ich glaube, es wäre möglich gewesen, hier in die Top Zwölf zu springen. Ich habe mich gut gefühlt. Jetzt nehme ich ganz, ganz viel Erfahrung mit, mit solchen großartigen Springerinnen zu springen, und hoffe einfach, dass ich dann bei der EM mit sehr Selbstbewusstsein da stehe und nicht so geflasht bin von den ganzen Eindrücken und nur links und rechts gucke. Was Malaika hier gezeigt hat, das ist Wahnsinn. So eine Stärke!


MÄNNER


4x400 METER | Vorlauf


DLV-Starter:
Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz), Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), Marc Koch (LG Nord Berlin), Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01)

Stimmen zum Wettbewerb:

Marvin Schlegel:
Wir sind auf Platz 16 angereist, wir haben uns im Team gesagt: Mindestens irgendwas zwischen zehn und zwölf. Daher sind wir im Soll. Wenn man als 16. reingeht und als Elfter raus, ist das erstmal okay. Gut, die Zeit kann man jetzt nicht so ernst nehmen, es war ziemlich windig da drinnen, und es war eben ein Meisterschaftsrennen.

Manuel Sanders:
Ich bin mit meinem Rennen nicht ganz so zufrieden. Ich war das erste Mal auf Position zwei. Das war für mich eine neue Aufgabe. Ich glaube, ich habe das nicht ganz so gut umsetzen können, wie wir uns das im Vorfeld gedacht haben: Auf der Gegengeraden eine gute Position zu erkämpfen. Da war ich etwas überfordert. Eine WM ist nicht zum Lernen da, sondern zum Performen, aber trotzdem nehmen wir hieraus viel mit und stehen bei der EM und in den kommenden Jahren, für die kommenden Aufgaben, deutlich besser gewappnet da.

Marc Koch:
Ich glaube, dass ich meinen Job nicht schlecht gemacht habe. hintenraus bin ich noch mal ganz gut aufgekommen. Ich habe mich an dem vor mir orientiert, wollte da aber nicht Harakiri machen. Aber es ist auch nicht einfach, nach dem Start ins Rennen zu finden. Summar summarum kann ich happy sein, wie schon gesagt: Wir sind als 16. angereist und sind Elfter geworden.

Patrick Schneider:
Wir müssen uns nicht verstecken. Im Team sind wir stark, wir haben in den letzten Wochen einen guten Teamspirit aufgebaut, glauben an uns, und ich denke, dass noch deutlich mehr in uns steckt, als wir heute rein zeittechnisch gezeigt haben. Heute mit Manuel an Zwei haben wir was Neues ausprobiert, Marvin hat die ganze Saison gezeigt, wie solide er auf Position eins läuft, Marc ist berechtigt in dieser Staffel drin, hat auch gezeigt, was er kann – wenn wir da nach dem Wechsel vernünftig reinlaufen und nicht Slalom laufen müssen, sind wir auch noch besser dabei. Ich muss vielleicht auch noch etwas cleverer laufen auf der Gegengeraden, das war vielleicht ein bisschen zu euphorisch, und mir ein paar Körner sparen. Am Ende geht's nicht darum, wer die schnellsten 200 Meter läuft, sondern die schnellsten 400 Meter.

WM 2022 Eugene

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