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U16-DM Tag 2 | Medaillensammlung für Kiara Hanisch und den USC Mainz

Dreimal Gold – mit dieser Ausbeute krönte Kiara Hanisch die U16-DM in Bremen. Nach dem Sieg über 100 Meter kamen am Sonntag der Titel im Weitsprung und mit der 4x100-Meter-Staffel dazu. Pauline Richter sprintete über 300 Meter in die Region ihrer Deutschen W15-Bestleistung. Für Staunen sorgte Stabhochspringerin Anna Hiesinger, die auf dem Weg zum Meistertitel ihre bisherige Bestleistung um 35 Zentimeter verbesserte. Sprint-Talent Tom Bingel gewann souverän über 80 Meter Hürden. Der USC Mainz durfte sich innerhalb kürzester Zeit über eine ganze Titelsammlung freuen.
Birte Grote

Weibliche Jugend U16


Von eher kühlen Temperaturen und Wind ließ sich Pauline Richter (1. LAV Rostock) nicht aufhalten. Nachdem sie vor zwei Wochen über 300 Meter zu einer neuen deutschen W15-Bestleistung von 38,31 Sekunden gesprintet war, ging es in Bremen wieder in diese Region. Mit 38,43 Sekunden stellte sie eindrucksvoll ihr Leistungsvermögen unter Beweis und stürmte zu ihrem ersten deutschen Meistertitel. „Die ersten 200 Meter waren gut, zum Ende muss man dann immer kämpfen“, erzählte die Rostockerin, die sich im nächsten Jahr eher zu den 200 Metern orientieren möchte. Levke Netta blieb in 39,57 Sekunden erstmals unter 40 Sekunden und gewann damit den Vizetitel. Bronze ging nach Niedersachsen an Luna Fischer (VfL Eintracht Hannover; 40,06 sec).

Mit einem couragierten 800-Meter-Rennen, in dem sie sich nicht versteckte, erkämpfte sich Paula Terhorst (LAV Meppen) den Titel über 800 Meter in 2:13,47 Minuten. Knapp geschlagen geben musste sich Leni Hanselmann (MTV 1881 Ingolstadt; 2:13,79 Sekunden). Viktoria Kamml (Neuköllner SF; 2:15,51 min) setzte sich im Endspurt um den dritten Podestplatz durch.

Pia Albers vielseitig talentiert

Nach dem bitteren Fehlstart von Favoritin Magdalena David (LG Stadtwerke München) wurden die Karten über die 80 Meter Hürden neu gemischt. Lilli Schlößer (Turnklub Grevenbroich) entschied in 11,60 Sekunden den Titelkampf mit einer hundertstel Sekunde Vorsprung gegen Elenor Servatius (Athletic-Team Wittlich) für sich. Bronze ging an Letje Gärtner (SV Vorwärts Zwickau; 11,72 sec).

„Es war ein hartes Rennen, aber besonders die letzten 100 Meter liefen irgendwie richtig gut. Die sind mir noch nie so gut gelungen“, freute sich Pia Albers, die die 300 Meter Hürden in 43,92 Sekunden gewann und ihre Bestzeit um mehr als zwei Sekunden verbesserte. "Mir machen die Hürden und der Mehrkampf beides Spaß, deswegen möchte ich auch weiterhin beides machen“, sagte die letztjährige Deutsche Meisterin im Blockwettkampf Lauf. Silber und Bronze gingen an Karla Humphrey (VfL Eintracht Hannover; 45,02 sec) und Mara Sophie Schmitz (LG Idar-Oberstein; 45;46 sec).

Mit einer deutlichen Bestleistung von 17:35,44 Minuten gewann Zuska Walter (ASV Erfurt) das Bahngehen über 3.000 Meter. Silber gewann Mia Bandoly (SCC Berlin; 21:13,40 min).

Mächtige Steigerung von Anna Hiesinger

Mit einer Bestleistung von 3,30 Metern war sie angereist, mit einer neuen persönlichen Bestmarke von 3,65 Metern verließ sie als Deutsche Meisterin das Stadion: Anna Hiesinger (AZ Ludwigsburg) absolvierte einen beachtlichen Stabhochsprung-Wettbewerb, den sie nach zwei Versuchen über 3,70 Meter beendete, ebenso wie die Zweitplatzierte, Klara Härke (MTV 49 Holzminden), die zuvor 3,60 Meter überwunden hatte. Beide hatten sich ein packendes Duell geliefert, bei dem die Konkurrenz nur bis 3,30 Meter mitmischen konnte.

„Ich war lange am Rücken verletzt und habe deswegen nur eine richtige Sprung-Einheit und den Qualifikations-Wettkampf absolvieren können. Deswegen bin ich schon sehr überrascht, wie gut es heute lief. Aber ich habe es die ganze Zeit geschafft, mental ruhig zu bleiben. Auch über die neuen Höhen habe ich mir gar keine Gedanken gemacht“, erklärte Anna Hiesinger ihr Erfolgsgeheimnis. Bronze wurde zweimal vergeben: Maresa Perner (LG Fichtelgebirge) und Lotte Gretzler (USC Mainz) übersprangen beide 3,30 Meter.

Kiara Hanisch die Titel-Queen von Bremen

Kiara Hanisch krönte sich mit der Goldmedaille im Weitsprung nach dem Sieg über 100 Meter am Vortag zur erfolgreichsten Athletin des Wochenendes. 5,78 Meter wurden im vierten Versuch für die Athletin vom LAC Erdgas Chemnitz gemessen, damit fehlte nur ein Zentimeter bis zur Einstellung ihrer persönlichen Bestleistung.

„Die ganze Anlage hat mir gut gefallen. Ich hätte vielleicht noch ein bisschen mehr fliegen können, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Wettkampf. Ich habe auch das Brett gut getroffen“, berichtete Kiara Hanisch, die die Sportoberschule Chemnitz besucht. „Eigentlich ist der Sprint meine Lieblingsdisziplin, aber ich werde wohl weiterhin noch beide Disziplinen parallel betreiben.“ Auf ein so erfolgreiches Abschneiden hatte sie im Vorfeld gehofft, „aber man hat dann doch auch noch Angst, dass andere Athletinnen besser sind. Deswegen habe ich mir von Anfang an keinen Druck gemacht.“ Kimberly Opitz (SC Neubrandenburg) sprang mit 5,66 Metern zu Silber, Lena Anochlili (TSV Eintracht Hittfeld; 5,62) wurde Dritte.

Magdalena David: Kugel-Gold tröstet über Hürden-Aus

Direkt nach ihrem fünften Versuch im Kugelstoßen war Magdalena David zum Hürden-Vorlauf geeilt. „Dort habe ich kurz vor dem Start gesagt bekommen, dass ich Deutsche Meisterin geworden bin“, sagte die vielseitig talentierte Athletin der LG Stadtwerke München, die sich mit 15,12 Metern den Titel sichern konnte. „Am Anfang lief es nicht so gut, ich musste erst in den Wettbewerb finden. Ich bin zufrieden, dass ich die 15 Meter bestätigen konnte.“ Aktuell fühle sie sich über die Hürden besonders wohl. „Wie es dann aber genau weiter geht, werde ich noch sehen.“

Silber gewann Emily Scherf (LG Neumünster), die im dritten Durchgang mit 14,32 Metern ihren weitesten Stoß zeigte. Bronze ging an Clara Hegemann (LG Stadtwerke München; 13,57 m), die am Vortag bereits den Hammerwurf gewonnen hatte.

Nach Silber mit der Kugel krönte Emily Scherf (LG Neumünster) ihren Tag mit Gold im Diskuswurf. Knapp acht Meter distanzierte sie mit ihrer Weite von 43,61 Metern die Konkurrenz. Nur 14 Zentimeter trennten hingegen die Zweitplatzierte Lotta Winkler (LAC Erdgas Chemnitz; 35,98 m) und Bronzemedaillengewinnerin Anna-Maria Weber (LG Lauter; 35,74 m).

Mit knapp einer Sekunde Vorsprung brachte der LAC Erdgas Chemnitz zum Tagesende den Staffelstab ins Ziel. Emmy Utassy, Shira Kurzawa, Anna Sophie Pech und Kiara Hanisch durften sich über die Goldmedaille über 4x100 Meter freuen. Ihre Zielzeit: 48,19 Sekunden. Für Kiara Hanisch war es die dritte Goldmedaille des Wochenendes. Die StG Darmstadt/Gelnhausen/Wächtersbach 1 gewannin 49,15 Sekunden Silber. Der SC DHfK Leipzig lief in 49,15 Sekunden zu Bronze.


Männliche Jugend U16


„Ich fand die Bedingungen schon schwierig und hatte nicht damit gerechnet, dass ich eine neue Bestleistung laufen kann“, staunte Tobias Wewiorka (USC Mainz), nachdem er mit deutlichem Vorsprung von anderthalb Sekunden zum Sieg über 300 Meter gesprintet war. „Der Sieg im Vorlauf gestern hat mir Sicherheit für heute gegeben. Ich bin schon gute 200 Meter gelaufen und werde diese Strecke wohl auch im nächsten Jahr angehen.“ Silber gewann Jarno Baarck (SC Neubrandenburg; 36,71 sec). Maximilian Hehlert (LG Olympia Dortmund) sprintete in 37,06 Sekunden zu Bronze.

Die Zielgerade über 800 Meter gehörte Jan Emanuel Mehrheim (TuS Köln rrh.): Er fing auf den letzten Metern Malte Hofmann (LG LKr Aschaffenburg; 2:02,07 min) ab und sicherte sich den Sieg in 2:01,33 Minuten. Gustav Lewandowski vom SV Brackwede (2:02,07 min) war der dritte glückliche Medaillengewinner im dem engen Finallauf.

Nächste Medaille für Tim Bingel ist Gold

Tom Bingel (TV Windecken) machte damit weiter, womit er am Tag vorher aufgehört hatte: mit Bestleistungen. Nach seinem zweiten Platz über 100 Meter stand er über 80 Meter Hürden nun ganz oben auf dem Podest. „Der Lauf war jetzt perfekt. Der Vorlauf war so schlecht, da musste ich einfach alles besser machen – vom Start bis zur Schrittfolge. Und das ist mir perfekt gelungen“, erklärte er nach seinem Sieg, bei dem er auch zu einer neuen deutschen Jahresbestzeit von 10,50 Sekunden sprintete. Daniel Brause (LAC Berlin; 10,63 sec) und Jerome Düsinger (LV 90 Erzgebirge; 10,66 sec) komplettierten die Medaillenränge.

Kopf an Kopf gingen Liam Atwani (USC Mainz) und Sebastian Schuch (Dresdner SC) auf die Zielgerade über 300 Meter Hürden. Liam Atwani war es dann, der durch eine sauberere Überquerung der letzten Hürde in 39,80 Sekunden zum Titel rannte. „Es waren eher schwierige Bedingungen. Aber vor allem die letzten Hürden haben richtig gut geklappt, das war im Vorlauf auch schon so. Ich hatte vorher auf eine Medaille gehofft, deswegen freue ich mich jetzt riesig über den Titel.“ Für den Zweitplatzierten Sebastian Schuch wurden 40,09 Sekunden gestoppt. Konstantin Schmitt (TSV St. Wendel; 40,86 sec) gewann die Bronzemedaille.

Mit 15:57,58 Minuten ging der Sieg über 3.000 Meter Bahngehen an Tamino Mittag vom TSV Jetzendorf. Silber gewann Lasse Rohrssen (VfL Altenstadt; 16:37,26 min).

Mehrkämpfer Ernst Bruno Eltz im Weitsprung vorn

Johannes Böcher (USC Mainz), der bereits eine Bestleistung von genau zwei Metern vorzeigen kann, übersprang als einziger Athlet im Hochsprung-Wettkampf 1,96 Meter und holte sich damit den Titel. Keon Schmidt-Gothan (LG Stadtwerke München) sicherte sich mit 1,94 Metern den Vizetitel, Paul Pritzschke (1. LAV Rostock) wurde mit übersprungenen 1,92 Metern Dritter.

„Es war ein sehr konstanter Wettbewerb mit guten Sprüngen“ analysierte Ernst Bruno Eltz vom SV Halle seinen Weitsprung-Wettkampf. Im Vorfeld hatte er sich Chancen auf eine Medaille ausgerechnet. 6,68 Meter aus dem dritten Durchgang bedeuteten eine neue Bestleistung und die Goldmedaille. Der erste deutsche Meistertitel bedeute ihm nun „sehr, sehr viel.“ Silber ging an den Dreisprung-Sieger Gian Luca Trotzky (HSG Universität Greifswald) mit 6,59 Metern. Nur sechs Zentimeter weniger weit sprang Bronzemedaillengewinner Jonas Jäckel (TV 1848 Oberstein; 6,53 m).

Kugelstoß-Doppelsieg für USC Mainz

Mit 15,80 und 15,66 Metern machten Simon Kunkel und Jonas Holbach den Doppelsieg im Kugelstoßen für den USC Mainz perfekt. Dritter wurde Andreas Gröninger (LG Sempt; 14,63 m), für den es auch mit dem Diskus wieder aufs Podest ging. Dort gab's für den Bayern mit 48,13 Meter Silber. 47,45 Meter bescherten Alexander Adler (ASC Darmstadt) dahinter die Bronzemedaille. Ein weiteres Mal unangefochten an der Spitze: Kugelstoß-Sieger Simon Kunkel (USC Mainz), der den Diskus gar jenseits der 50 Meter-Marke aufschlagen ließ und sich mit 50,89 Metern in die Ergebnislisten eintrug.

In der letzten Entscheidung folgte der krönende Abschluss eines bemerkenswert erfolgreichen Tages für den USC Mainz: Die 4x100-Meter-Staffel des Universitätssportclubs gewann in 43,93 Sekunden den überlegenen Meistertitel in der Besetzung von Simon Kunkel, Tobias Wewiorka, Johannes Böcher und Jonas Holbach. Damit gewannen sie die insgesamt achte Medaille und den sechsten Titel für den Verein. Als Erst- und Zweitplatzierte des Kugelstoßens, Hochsprungsieger und 300-Meter-Gewinner waren alle an diesem Tag vorher bereits hocherfolgreich.

Silber gewannen Daniel Brause, Ravi Suplitt, Friedrich Holtz und Karl Friedik Schnick für den LAC Berlin in 54,42 Sekunden. Bronze holten sich der SC Neubrandenburg mit Deniel Jung, Max Rosenberger, Michal Fatyga und Jano Baarck in 45,94 Sekunden.

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