| Diamond League Rom

Jackson endlich an der Spitze, Mihambo diesmal knapp geschlagen

Beim Diamond League-Meeting in Rom ist Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo am Donnerstag mit 6,79 Metern Zweite geworden. Über 200 Meter setzte sich Shericka Jackson gegen eine Reihe von Athletinnen durch, die noch mehr große Erfolge als sie vorzuweisen haben.
Jan-Henner Reitze

Edelmetall bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen hat Shericka Jackson (Jamaika) schon reichlich gewonnen. Dazu zählen Olympiasieg und Weltmeistertitel mit der Staffel sowie Olympia- und WM-Bronze über 400 Meter. Mit dem Wechsel auf die kürzeren Sprintdistanzen folgte im vergangenen Jahr auch Olympia-Bronze über 100 Meter. Am Donnerstagabend beim Diamond League-Meeting in Rom (Italien) deutete die 27-Jährige an, dass sie bei der WM in Eugene (USA; 15. bis 24. Juli) durchaus auch über 200 Meter für den Platz ganz oben auf dem Treppchen gut sein könnte. in 21,91 Sekunden ließ die Jamaikerin eine Reihe von internationalen Titelträgerinnen hinter sich.

Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah (Jamaika; 22,25 sec) konnte als Zweite gerade so Weltmeisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 22,27 sec) in Schach halten. Es folgte die Olympiasiegerin über 400 Meter Shaunae Miller-Uibo (Bahamas; 22,48 sec). In ihrer Abschiedssaison belegte die dreimalige 200-Meter-Weltmeisterin Allyson Felix (USA; 22,97 sec) Rang sieben.

Ohne das Brett optimal zu treffen, sprang Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) im Weitsprung auf 6,79 Meter, 6,76 Meter und 6,75 Meter. Dieser soliden Serie fehlte für den Sieg ein Ausrutscher nach oben. Maryna Bekh-Romanchuk (Ukraine) landete bei  6,85 Meter und die DLV-Athletin musste sich erstmals in diesem Sommer knapp mit Platz zwei zufrieden geben.

Taktisches Rennen über 1.500 Meter

Die 1.500 Meter der Frauen waren keine Tempojagd. Stattdessen war Unruhe im Feld und auch Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) musste immer wieder Kraft investieren, um sich eine günstige Position zu erkämpfen. In der entscheidenden Rennphase konnte die 29-Jährige nicht ganz vorne mitmischen, als Elfte stand immerhin eine neue Saisonbestleistung (4:07,21 min). Den Sieg sicherte sich Hirut Meshesha (Äthiopien; 4:03,79 min).

Nicht um Taktik sondern um Tempo ging es über 800 Meter. Zuerst hinter der polnischen Tempomacherin Aneta Lemiesz (400 m: 56,42 sec) und dann im Alleingang von vorn war Olympiasiegerin Athing Mu (USA; 1:57,01 min) eine Klasse für sich. Auch Renelle Lamote (Frankreich; 1:58,48 min) und Elena Bello (Italien; 1:58,97 min) blieben unter 1:59 Minuten. 

Lamecha Girma wieder unter acht Minuten

Zum dritten Mal innerhalb von zehn Tagen blieb der Äthiopier Lamecha Girma über 3.000 Meter Hindernis unter acht Minuten. Nach seinem Sieg in Ostrava (Tschechische Republik; 7:58,68 min) und Rang zwei in Rabat (Marokko; 7:59,24 min) hinter Olympiasieger Soufiane El Bakkali (Marokko; 7:58,28 min) blieb die Uhr diesmal nach 7:59,23 Minuten stehen.

Über 5.000 Meter konnte mal wieder Kenia glänzen: Der Olympia-Vierte Nicholas Kimeli setzte sich in 12:46,33 Minuten vor seinem Landsmann Jacob Krop (12:46,79 min) durch. Die beiden Äthiopier, Hallenweltmeister Yomif Kejelcha (12:52,10 min) und 10.000-Meter-Olympiasieger Selemon Barega (12:54,87 min), mussten sich mit den Rängen drei und vier zufrieden geben.

Junges DLV-Sprint-Trio sammelt internationale Erfahrung

Über 200 Meter der Männer blieb der Olympia-Zweite Kenneth Bednarek (USA; 20,01 sec) nur knapp über der Marke von 20 Sekunden. Auf den Bahnen neun und eins liefen Owen Ansah (Hamburger SV; 20,72 sec) und Joshua Hartmann (ASV Köln; 20,78 sec) auf die Ränge sechs und sieben. Für beide war es der erste Start im Rahmen eines Diamond League-Meetings.

Das galt auch für Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV), der über 100 Meter mit seinen 10,39 Sekunden und Rang neun nicht ganz zufrieden war. Dennoch kann auch er wertvolle Erfahrung aus einem Rennen gegen internationale Top-Athleten mitnehmen. Der Olympia-Zweite Fred Kerley (USA; 9,92 sec) war klar vorn.

Ausgetragen wurde auch ein Rennen über 3.000 Meter Gehen, das der Italiener Francesco Fortunato (10:57,77 min) für sich entschied. Der Olympia-Zweite über 50 Kilometer Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie; 11:56,51 min) wurde Zehnter.

Ceh erneut über 70 Meter, Storl mit zweitbester Saisonleistung

Seinen neunten Sieg in seinem neunten Wettkampf des Jahres krönte Diskuswerfer Kristjan Ceh (Slowenien) mit dem nächsten 70-Meter-Wurf. 70,72 Meter unterstrichen die bisherige Dominanz des Olympia-Fünften in diesem Sommer. Trotz ebenfalls starker 68,30 Meter blieb Lukas Weißhaidinger (Österreich) nur Rang zwei vor Olympiasieger Daniel Stahl (Schweden; 65,87 m).

Das Kugelstoßen dominierte der Olympia-Zweite Joe Kovacs (USA; 21,85 m). David Storl (SC DHfK Leipzig) übertraf immerhin viermal die 20-Meter-Marke, bisher war ihm das in diesem Sommer ausschließlich in Halle (20,31 m) gelungen. Mit 20,10 Metern belegte der 15-malige Medaillengewinner bei internationalen Meisterschaften Rang acht.

Starke Hürden-Zeiten durch Bol und Camacho-Quinn

Über 400 Meter Hürden stürmte Femke Bol (Niederlande) zu 53,02 Sekunden. Die 100 Meter Hürden sprintete Olympiasiegerin Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico) in 12,37 Sekunden.

Stabhochspringerin Sandi Morris (USA) meisterte 4,81 Meter. Seinem Heimpublikum konnte Hochsprung-Olympiasieger Gianmarco Tamberi (Italien) nur einen Sprung über 2,24 Meter schenken, der ihm Rang drei brachte. Es gewann JuVaughn Harrison (USA, 2,27 m).

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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