Beim 19. Thumer Werfertag, der zum ersten Mal an zwei Tagen ausgetragen wurde, hat Katharina Maisch mit einer Steigerung ihrer Bestleistung noch einmal gezeigt, dass noch mehr in ihr steckt. Neben der Kugelstoßerin bestätigten zahlreiche Athletinnen und Athleten ihre bisherigen Saisonleistungen.
Bei der nächsten Station des Deutschen Wurf-Cups, die erstmals seit 2008 auch wieder das Hammerwerfen im Programm hatte, haben in Thum nationale und internationale Wurftalente für zwei spannende Wurf- und Stoß-Tage gesorgt. Lokalmatadorin Katharina Maisch setzte ihre Erfolgsserie dabei am Samstag fort und konnte sich wieder über eine neue persönliche Bestleistung freuen. Mit 18,67 Metern toppte die Kugelstoßerin ihre vor einer Woche in Halle gestoßene Bestmarke noch einmal um zehn Zentimeter und sicherte sich den Sieg beim 19. Werfertag. In der Halle hatte sie mit 18,88 Metern schon noch etwas weiter gestoßen.
Der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig) war mit seiner Leistung nicht zufrieden und möchte sich in den kommenden Wettkämpfen steigern. „Es war alles andere als ein guter Wettkampf für mich. Aber den Kopf in den Sand stecken bringt ja auch nichts“, sagte der 31-Jährige im Interview mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). In Thum flog seine Kugel auf 19,91 Meter, was Platz drei hinter dem Briten Scott Lincoln (20,59 m) und dem ukrainischen Athleten Roman Kokoshko (20,27 m) bedeutete.
Zahlreiche Leistungsbestätigungen in Thum
Die U23-Europameisterin von Gävle (Schweden) 2019 Annika Fuchs (SC Potsdam) ließ den Speer auf 59,30 Meter fliegen und die Konkurrenz hinter sich. Lea Wipper (SC Magdeburg) sicherte sich mit 58,80 Metern Rang zwei und eine klare neue persönliche Bestleistung. Vor zwei Jahren hatte die 20-Jährige mit 57,03 Metern in Thum ihren bis dato weitesten Wurf gezeigt.
Im Diskuswurf der Frauen konnte die dreimalige EM-Bronzemedaillen-Gewinnerin Shanice Craft (SV Halle) den Wettbewerb für sich entscheiden. Mit 63,01 Metern bestätigte sie wie Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 62,47 m) und Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 61,95 m) die EM-Norm für München.
Der Jamaikaner Traves Smikle siegte im Diskuswurf der Männer mit 64,13 Metern. Als bester DLV-Athlet warf Henrik Janssen (Sportclub Magdeburg) 62,24 Meter, er hatte Anfang Mai bereits die Norm (66,00 m) für die WM in Eugene (USA; 15. bis 24. Juli) übertroffen Die Olympiateilnehmer von Tokio (Japan) Clemens Prüfer (SC Potsdam; 62,12 m) und Martin Wierig (SC Magdeburg; 61,48 m) reihten sich auf den Plätzen drei und fünf ein.
Starke Leistungen im Nachwuchsbereich
Im starken Feld der U20-Kugelstoßer sicherte sich Tizian Lauria (VfL Sindelfingen) mit 20,18 Metern und neuer persönlicher Bestleistung den Sieg. Er bestätigte mit der Weite die Norm (18,50 m) für die U20-WM in Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August), die auch Steven Richter (LV 90 Erzgebirge; 19,93 m), Philipp Thomas (SV Halle; 19,29 m) und Tilman Engelbrecht (SC Neubrandenburg; 18,52 m) übertrafen.
Nina Ndubuisi (SG Schorndorf) war in den U20-Wettbewerben weder im Diskuswurf (40,39 m) noch im Kugelstoßen (15,06 m) zu schlagen. Die 15-Meter-Weite bedeutet auch die Norm für die U20-WM, die die 18-Jährige in Thum noch einmal bestätigte.
Merlin Hummel bezwingt Tristan Schwandke
Bereits am Freitagabend hatten unter anderem die Hammerwerfer das erstmals zweitägige Meeting eingeläutet. Nach einem Salto nullo bei den Werfertagen in Halle konnte U23-Athlet Merlin Hummel (UAC Kulmbach) mit 72,19 Metern wieder seine gute Form in den Ring bringen und dabei auch den dreimaligen Deutschen Meister Tristan Schwandke (TV Hindelang; 70,45 m) hinter sich lassen. Sören Klose (Eintracht Frankfurt; 68,48 m), ebenfalls im seinem ersten Jahr in der Männerklasse, blieb ein weiteres Mal nur knapp unter der 70 Meter-Marke. Frauen-Siegerin Samantha Borutta (TSV Bayer 04 Leverkusen) verfehlte mit 69,13 Metern nur knapp ihre Saison-Bestmarke.
Für eine starke Nachwuchs-Leistung sorgte am Freitag U20-Speerwerferin Josefa Schepp aus Leverkusen: Die 19-Jährige steigerte ihre Bestleistung auf 55,03 Meter und übernahm damit nicht nur die Spitze der deutschen Bestenliste, sondern vorläufig auch Platz zwei in Europa in der Altersklasse. Mit Würfen über die U20-WM-Norm für Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August) von 50,50 Metern überzeugten dahinter auch die noch ein Jahr jüngere Christina Lahrs (TSV Wedel; 52,88 m) und Franca Arnold aus Ulm (51,67 m).
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