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Hallesche Werfertage: David Storl zurück auf der Leichtathletik-Bühne

Die Halleschen Werfertage warten mit einigen prominenten Namen auf. Sicherlich im Fokus: Die Rückkehr des zweifachen Kugelstoß-Weltmeisters David Storl. Aber auch Größen wie die Kugelstoßerin Auriol Dongmo aus Portugal, Speerwerferin Christin Hussong oder die Diskuswerferinnen Kristin Pudenz, Julia Harting und Nadine Müller wollen sich in Halle messen.
Nicolas Walter / Chiara Gethmann

Mit viel Spannung darf am Wochenende (21./22. Mai) nach Halle/Saale geblickt werden, wenn dort am Samstag und Sonntag bei den Halleschen Werfertagen wieder traditionell einige der prominentesten Namen im Kugelstoßen, Hammerwurf sowie Diskuswurf aufeinandertreffen werden. Vor allem ein Name wird dabei im Fokus stehen: Der zweifache Kugelstoß-Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig) steigt nach einem Auftakt am Mittwoch in Savona (Italien) erstmals seit Februar 2021 wieder in Deutschland in den Ring. Aufgrund von Rückenbeschwerden hatte der 31-Jährige die vergangene Freiluft- sowie die diesjährige Hallen-Saison ausgelassen.

Für den Leipziger wird es bei mutmaßlich vor allem darum gehen, wieder in den Wettkampfmodus hineinzufinden. Ob er zum jetzigen Zeitpunkt bereits ein Kandidat für den Sieg ist, ist eine der großen Fragen des Wochenendes. „Wir sind gespannt, wie weit er leistungstechnisch schon fortgeschritten ist", ordnet auch der Leitende Bundestrainer Wurf/Stoß Sven Lang ein.

An starker Konkurrenz wird es David Storl in jedem Fall nicht mangeln. Der Brite Scott Lincoln ist mit 21,28 Metern der stärkste gemeldete Athlet. Er wird unter anderem herausgefordert werden von den beiden amtierenden deutschen Titelträgern: So sind sowohl der Deutsche Hallenmeister Christian Zimmermann (Kirchheimer SC), dessen Saisonbestleistung bei 19,75 Metern steht, als auch der Deutsche Meister Dennis Lukas (LG Idar-Oberstein) gemeldet.

Die großen deutschen Kugelstoß-Namen sind am Start

Mit dem Norweger Marcus Thomsen, den Sindelfingern Simon Bayer und Eric Maihöfer sowie dem Deutschen Hallen-Vize-Meister Valentin Moll (LC Rehlingen) gibt es eine ganze Riege weiterer starker Athleten. „Alle großen Kugelstoß-Namen, die wir in Deutschland haben, sind am Start“, fasst Sven Lang das hochkarätige Teilnehmerfeld zusammen.

Bei den Frauen beehrt mit Auriol Dongmo internationale Kugelstoß-Prominenz die Anlage in Halle: Die Portugiesin ist Welt- und Europameisterin unter dem Hallendach. Im portugiesischen Leiria stieß sie mit ihrer bisherigen Saisonbestleistung von 19,68 Metern bereits in Richtung der 20-Meter-Marke.

Die beiden deutschen Top-Athletinnen Sara Gambetta (SV Halle), Achte der Olympischen Spiele in Tokio (Japan) und Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge), Vize-U23-Europameisterin 2019, sieht Sven Lang allerdings auch in guter Verfassung: „Die beiden haben zuletzt gute Trainingslager-Leistungen erbracht. Sara hatte letzte Woche auch schon einen starken Wettkampf mit 18,40 Metern [Doha, Katar] als Einstieg in die Freiluft-Saison.“

Normen für WM und EM als Ziel

Für beide Athletinnen wird es in Halle darum gehen, die Normen für WM und EM zu knacken. Mit der US-Amerikanerin Chase Ealey treffen die beiden deutschen Kugelstoßerin auf eine weitere Spitzenathletin, die in Doha direkt mit 19,51 Metern in die Saison startete und damit nur 17 Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung blieb.

Mit viel Selbstvertrauen darf im Diskuswurf Henrik Janssen (SC Magdeburg) antreten. Der 23-Jährige schleuderte sein Arbeitsgerät in der vergangenen Woche bis auf 66,20 Meter – und übertraf damit die WM-Norm für Eugene, Oregon (USA; 15. bis 24. Juli) um 20 Zentimeter. Für seine Teamkollegen Martin Wierig und David Wrobel, Deutscher Vizemeister, wird der Wettkampf unterdessen der Saisoneinstieg sein. „Martin Wierig hat ein sehr gutes Trainingslager absolviert“, kündigte Sven Lang bereits vielversprechend an.

Mit den besten Meldewerten reisen der Kolumbianer Mauricio Ortega (70,29 m), der Brite Lawrence Okoye (68,24 m) und der Deutsche Meister von 2020 Clemens Prüfer (SC Potsdam; 67,41 m) an.

Wettbewerb der großen Namen im Diskuswurf

Bei den Frauen wird das Feld von einer Olympiamedaillen-Gewinnerin angeführt: Kristin Pudenz, die in Tokio Silber holte, geht als Favoritin im Diskuswettbewerb an den Start. Die Potsdamerin war im Februar mit 61,61 Metern in die Saison eingestiegen – wird in Halle bei ihrem Freiluft-Einstieg aber sicherlich auf eine Leistungssteigerung aus sein. Neben ihr versprechen weitere bekannte Namen einen hochklassigen Wettkampf. Claudine Vita (SC Neubrandenburg), Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen), Julia Harting (SCC Berlin) und Nadine Müller (SV Halle) stehen auf der Meldeliste.

Mit 61,70 Metern vermeldet Claudine Vita den besten nationalen Saisoneinstieg im Feld der Diskuswerferinnen. Aber auch die internationale Konkurrenz sollte nicht unterschätzt werden: Die Britin Jade Lally legt mit einem Saisoneinstieg von 61,78 Metern vor. Die Wattenscheiderin Julia Ritter plant einen Doppelstart im Kugelstoß und Diskuswurf der Frauen.

Leistungssteigerung für Christin Hussong angepeilt

Ein weiteres Highlight der Werfertage in Halle bietet das Line-Up des Speerwurf-Wettbewerbs der Frauen. Als Favoritin geht hier die Europameisterin Christin Hussong an den Start. Erst im letzten Jahr steigerte die Zweibrückerin ihre persönliche Bestleistung auf 69,19 Meter. Sven Lang sieht sie nach ihrem gelungenen Saisoneinstieg am vergangenen Wochenende in Offenburg noch nicht an ihrem Limit angekommen: „Christin ist die eindeutige Favoritin, sie war mit den 63,29 Metern zuletzt noch nicht hundertprozentig zufrieden. Deswegen wird es bei ihr vor allem um eine Leistungssteigerung gehen und weniger um den Kampf um Platz eins.“

Als Konkurrentinnen der Pfälzerin gehen zwei starke internationale Athletinnen an den Start: Eda Tuğsuz (Türkei), die Vierte der Olympischen Spiele von Tokio (Japan), stieg in Offenburg mit 56,60 Metern in die Saison ein. Liveta Jasiūnaitė (Litauen), Bronzemedaillen-Gewinnerin der EM in Berlin, konnte den Speer in diesem Jahr bisher auf 58,01 Meter fliegen lassen.

Im Speerwurf könnte sich ein spannendes Duell zwischen Tom Meier (LC Jena) und Maurice Vogt (LG Ohra Energie) anbahnen. Während Tom Meier einen Meldewert von 77,79 Metern aufweist, liegt dieser bei Maurice Voigt bei 76,65 Metern. Den besseren Saisoneinstieg feierte dagegen Voigt Anfang Mai mit 76,00 Metern, Tom Meier stieg am Wochenende in Offenburg mit 70,79 Metern ein. Auch der Brite Joe Harris darf sich mit seinen gemeldeten 75,71 Metern Chancen auf den Sieg ausrechnen.

Internationale Stärke beim Hammerwurf

Im Hammerwurf wird im Kampf um den Sieg aller Voraussicht nach kein deutscher Athlet eine Rolle spielen. Zu stark ist die internationale Konkurrenz. Siegkandidaten sind dabei vor allem der Brite Nick Miller und der Isländer Hilmar Örn Jónsson. Aus nationaler Sicht ist der Deutsche U20-Rekordhalter Merlin Hummel (UAC Kulmbach) mit seinen 73,47 Metern der stärkste Athlet auf der Meldeliste.

Im Hammerwurf der Frauen führt mit ihrer bisherigen Saisonbestleistung von 70,33 Metern die Dänin Katrine Koch Jacobsen das Feld an. Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt) und Carolin Paesler (TSV Bayer 04 Leverkusen) gehen als vielversprechendste deutsche Hammerwerferinnen an den Start. Die U23-Europameisterin Samantha Borutta stellte im vergangenen Jahr ihre persönliche Bestleistung auf 71,08 Meter, in diesem Jahr konnte sie diese Weite noch nicht ganz erreichen. Ihr Saisonbestwert steht bei 66,73 Metern.

Auch Jugend-Wettbewerbe versprechen Spannung

Carolin Paeslers Bestweite aus dem Jahr 2020 steht dagegen bei 70,99 Meter, im Februar beförderte sie den Hammer auf 65,35 Meter. Ergänzt wird das Feld von den beiden Britinnen Katie Head und Jessia Mayho, die beide mit starken Würfen in Richtung der 70-Meter-Marke in die Saison eingestiegen sind.

Auch in den Jugend-Wettbewerben wird am Wochenende gestoßen und geworfen. Im Kugelstoßen sind unter anderem der Dritte der U20-EM Claudio Stoessel (SC Neubrandenburg), der Deutsche U20-Meister Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) sowie die Deutsche U18-Meisterin Nina Ndubuisi (SG Schorndorf) gemeldet. Nachwuchs-Speerwerfer Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen) und -Hammerwerfer Kai Hurych (KSV Fürth 09) werden ebenfalls starten.

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