Hendrik Pfeiffer und Domenika Mayer haben am Sonntag einen eiskalten HAJ Hannover-Marathon in WM-Norm gewonnen und sich damit auch die deutschen Meistertitel über die 42,195 Kilometer gesichert.
Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) ist am Sonntag in Hannover mit 2:10:59 Stunden die zweitbeste Marathon-Zeit seiner Karriere gelaufen und hat mit dieser deutschen Jahresbestzeit nicht nur die Norm für die Europa- sondern auch für die Weltmeisterschaften (2:14:30 beziehungsweise 2:11:30 h) unterboten. Er siegte deutlich vor dem Kenianer Josphat Kiptis und dem Dänen Martin Olesen, die nach 2:13:47 beziehungsweise 2:14:35 Stunden im Ziel waren.
Zwölf Kilometer vor dem Ziel setzte sich Hendrik Pfeiffer, der seine Bestzeit von 2:10:18 Stunden vor zwei Jahren in Sevilla (Spanien) gelaufen war, von seinen Konkurrenten, den Kenianern Josphat Kiprop Kiptis und Wilfred Kiptoo ab. Der Wattenscheider lief dann ein einsames Rennen an der Spitze und baute seinen Vorsprung deutlich aus.
Ziele erreicht
„Die drei Monate Trainingslager in Kenia haben sich ausgezahlt“, sagte Hendrik Pfeiffer im Ziel. „Es war cool, auch wenn es ab Kilometer dreißig alleine gegen den Wind hart war, aber ich war mir sicher, dass ich es schaffe.“ Es war der erste deutsche Meistertitel überhaupt für den Wattenscheider.
Platz zwei im Rennen um die Deutsche Meisterschaft sicherte sich Frank Schauer (Tangermünder Elbdeichmarathon), der nach 2:14:43 Stunden als Fünfter ins Ziel gekommen war. Einen Rang dahinter folgte Erik Hille (LG Telis Finanz Regensburg) in 2:15:04 Stunden. Beide liefen persönliche Bestzeiten.
Domenika Mayer mit Leichtigkeit
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum gelang Domenika Mayer bei den Frauen ein überraschend starkes Marathon-Debüt. Die Läuferin der LG Telis Finanz Regensburg siegte in 2:26:50 Stunden und stellte damit exakt die deutsche Jahresbestzeit ihrer Vereinskameradin Miriam Dattke ein, die diese Zeit in Sevilla (Spanien) gelaufen war. Domenika Mayer gewann vor der Favoritin Rabea Schöneborn (SCC Berlin), die nach 2:27:35 Stunden im Ziel war. Dritte wurde die Kroatin Matea Parlov Kostro in 2:28:39 Stunden. Alle drei Läuferinnen blieben sowohl unter der EM- als auch unter der WM-Norm.
Bis zur Halbmarathon-Marke (1:13:36 h) bestimmten Domenika Mayer und Rabea Schöneborn gemeinsam mit der Kenianerin Flomena Ngurais das Tempo. Doch dann bekam Rabea Schöneborn Probleme und hatte bei Kilometer 30 bereits einen Rückstand von rund 20 Sekunden. Bald darauf konnte auch Flomena Ngurais nicht mehr mithalten.
Zweitbeste Zeit für Rabea Schöneborn
„Ich hatte mir im Vorfeld gar nichts ausgerechnet, sondern wollte einfach nur gut ins Ziel kommen“, sagte die zweifache Mutter Domenika Mayer nach ihrem starken Debüt. „Ich habe mich so gut gefühlt. Es hat einfach sehr viel Spaß gemacht.“ Mit 69:52 Minuten konnte sie bereits eine vielversprechende Bestzeit über die Halbmarathon-Strecke aufweisen, jedoch hatte sie vor Kurzem eine Corona-Infektion zurückgeworfen.
Für die ursprüngliche Favoritin Rabea Schöneborn reichte es für Rang zwei. „Ich habe heute schwer gekämpft und bin froh, im Ziel zu sein“, sagte die Berlinerin, die in 2:27:35 Stunden ihre zweitbeste Marathonzeit erreichte. Sabine Burgdorf (ASV Köln) war als Neunte mit 2:41:11 Stunden die drittbeste deutsche Läuferin.
Master-Titel
Auch in den Masters-Klassen wurden die Deutschen Marathonmeister am Sonntag in Hannover ermittelt. Den Titel in der AK35 holte sich Marcus Schöfisch (Lauftraining.com) in starken 2:15:05 Stunden. In der AK 40 setzte sich Christian Looschen (BV Garrel; 2:26:47 h) durch, in der AK 45 war der Wolfsburger Valentin Harwardt in 2:22:41 Stunden nicht zu schlagen. Mit 2:37:35 Stunden ging der Titel in der AK50 an Markus Mey (TV Eifeler Turnkraft Konzen), in der M55 siegte Guido Vollkommer (2:39:45 h). Schnellster in der M60 war Thomas Schneider aus Königswinter in 2:55:12 Stunden. Den Meistertitel der AK65 holte sich Dr. Peter Eckes (2:58:20 h), in der AK70 setzte sich Lothar Rochau (LAV Halensia; 3:38:27h) durch. Wolfgang Ahrens (LC Aichach; 3:48:10h) siegte in der AK75.
In den weiblichen Altersklasse 35 konnte sich Dr. Doris Marquardt (LAV Bonn Bad Godesberg; 3:02:03 h) den Sieg holen. Deutlich schneller unterwegs war in der W40 die Kölnerin Sabine Burgdorf in 2:41:11 Stunden. In der W45 setzte sich Friederike Schoppe (LSG Goldener Grund Selters/Ts.) in 2:49:14 Stunden durch. Schnellste W50-Läuferin war Christine Ramsauer (DJK Allersberg; 3:07:14 h), in der W55 gewann Sabine Drumm-Becker (Kölner Turnerschaft von 1843 e.V.) in 3:10:48 Stunden. Siegerin der AK60 war Ilse Storch (LC Tölrzer Land; 3:20:59 h), der Titel in der W65 ging an Nicole Schwindt (LAV Stadtwerke Tübingen; 3:26:37 h). In der AK70 holte sich Hildegard Haller (LG Stadtbergen; 4:50:00 h) den Titel.
Für die 30. Auflage des HAJ Hannover-Marathons wurden insgesamt 18.098 Läufer registriert. 3.527 von ihnen liefen über die Marathondistanz.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…